Millionenklage gegen Musikmogul Sean "Diddy" Combs soll Kollegen sexuell belästigt haben
Gegen den Hip-Hop-Star wurden mehrere Klagen wegen sexueller Vergehen eingereicht. Nun erhebt auch ein Musikproduzent schwere Vorwürfe gegen Sean "Diddy" Combs.
Der unter Pseudonymen wie Diddy, Puff Daddy oder P. Diddy bekannt gewordene Sean Combs zählt zu den erfolgreichsten und einflussreichsten Vertretern der Hip-Hop-Branche. Erst im September wurde der Musiker, der auch als Plattenproduzent, Schauspieler und Geschäftsmann tätig ist, bei den MTV Video Music Awards als Pionier mit dem "Global Icon Award" ausgezeichnet.
Kurz darauf wurde sein Erfolg jedoch von schweren Vorwürfen überschattet. Mehrere Frauen werfen dem Musik-Mogul vor, sie sexuell missbraucht zu haben. Laut US-Medien sind nun weitere Anschuldigungen gegen ihn lautgeworden. Produzent Rodney "Lil Rod" Jones, der mit Combs an dessen Grammy-nominierter Platte "The Love Album: Off the Grid" arbeitete, habe Klage vor einem Bundesgericht in New York eingereicht. Das berichtet unter anderem der Sender NBC News.
Sexuell belästigt, unter Drogen gesetzt und bedroht
Demnach wirft er dem 54-Jährigen vor, ihn in einem Zeitraum von über einem Jahr sexuell belästigt, unter Drogen gesetzt und bedroht zu haben. Jones lebte und reiste zwischen September 2022 und November 2023 gemeinsam mit Combs, um an dem Album zu arbeiten. Er wirft ihm unter anderem vor, ihn wiederholt unerwünscht berührt und zu sexuellen Handlungen mit Prostituierten genötigt zu haben. Zudem soll er ihm und anderen Partygästen bei sich zu Hause Drogen in Drinks untergemischt haben.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Jones fordert laut NBC vor Gericht eine Zahlung von 30 Millionen US-Dollar. Dass er seine Mitarbeit am jüngsten Album von Combs als nicht angemessen vergütet und wertgeschätzt empfand, machte Jones im Vorfeld der Grammy-Verleihung nach Angaben der "Huffington Post" in einem Post auf Instagram deutlich.
Sean Combs bestreitet alle Vorwürfe
In der Klage werden auch Combs erwachsener Sohn, die Managerin des Rappers sowie Führungsköpfe seiner Musik-Labels Universal Music und Motown Records als Beschuldigte angeführt. Letzteren wirft Jones vor, den Rapper nicht ausreichend beaufsichtigt zu haben. Während Vertreter der anderen Angeführten zunächst nichts kommentierten, wies Combs Anwalt Shawn Holley in einer Stellungnahme an NBC News die Vorwürfe als Lügen zurück – "ein durchsichtiger Versuch, Schlagzeilen zu machen".
Bereits vorangegangene Vorwürfe hatte der Musiker über seinen Anwalt dementieren lassen. Zuletzt hatte im Dezember 2023 eine nicht namentlich genannte Frau Klage eingereicht. Sie warf Combs und zwei weiteren Männern vor, sie als erst 17-Jährige im Jahr 2003 in dem New Yorker Studio des Rappers unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben. Davor hatten drei Frauen Zivilklagen gegen Combs vorgebracht, darunter seine Ex-Freundin, die Sängerin Cassie, die dem Rapper während ihrer Beziehung unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt vorgeworfen hatte. Mit Cassie einigte sich Combs Mitte November auf einen Vergleich.
- Nachrichtenagentur dpa