"Es ist beschämend" Diese Promis positionieren sich klar gegen Gil Ofarim
Gil Ofarim hat zwei Jahre lang an einer Lüge festgehalten. Jetzt hat er vor Gericht gestanden. Kolleginnen und Kollegen fehlt das Verständnis für den Musiker.
Mit diesem Ausgang haben sicherlich die wenigsten gerechnet: Am Dienstag räumte Sänger Gil Ofarim vor dem Leipziger Landgericht Fehler ein. Die Antisemitismus-Vorwürfe, die er vor zwei Jahren gegen einen Hotelmitarbeiter erhob, seien frei erfunden. Warum er zwei Jahre lang in den sozialen Netzwerken, in Interviews und vor Gericht an dieser Lüge festgehalten hat, lässt er offen.
Die Reaktionen aus der Öffentlichkeit lassen nicht lange auf sich warten. Für sein Verhalten wird er scharf verurteilt. Auch von prominenten Kolleginnen und Kollegen gibt es deutliche Worte. TV-Star Julian F. M. Stoeckel hat Gil Ofarim damals noch in Schutz genommen – und zeigt sich heute enttäuscht über die Entwicklungen. "Es geht ja nicht nur darum, dass er gelogen hat, das hat ja ganz andere Kreise gezogen", sagt er im RTL-Interview. "Das verunglimpft ja alle Opfer, die unter Homophobie und Antisemitismus leiden. Ofarim habe damit "gesellschaftlichen Schaden" angerichtet. Stoeckel ist sich sicher, dass dem Sänger nun eine schwierige Zeit bevorstehe.
"Ich kenne Gil schon länger"
Schauspielerin und Autorin Susan Sideropoulos, die selbst Jüdin ist, hat sich in der "Bild"-Zeitung zu Wort gemeldet. Wie die meisten habe auch sie damals Ofarim die Geschichte abgekauft. Für den ehemaligen GZSZ-Star sei es so weit weg, dass man in so einer Situation lügt: "Es ist unglaublich traurig und beschämend, dass es Menschen gibt, die große Missstände und Leidthemen – wie Antisemitismus, Rassismus und Unterdrückung in jeglicher Form – ausnutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen."
Oliver Pochers Ex-Frau Alessandra Meyer-Wölden habe Ofarims Vorwürfe ebenfalls für bare Münze genommen: "Wenn jemand sagt, er wurde antisemitisch beleidigt, muss ich das ernst nehmen und ihm beiseite stehen. Genau deswegen ist es ja so enttäuschend. Ich kenne Gil schon länger und bin menschlich enttäuscht von ihm", erklärt sie der "Bild"-Zeitung. Ihr tue es vor allem für die Hotelangestellten leid, "denen hier Böses angedichtet wurde".
Ofarim muss 10.000 Euro zahlen
Gil Ofarim hatte die Vorwürfe gegen den Hotelmitarbeiter 2021 erstmals in einem Instagram-Video erhoben – und bis zuletzt hinter seinen Aussagen gestanden. Nach seinem Geständnis vor Gericht entschuldigte er sich bei dem Hotelangestellten. Das Video, das Ofarim veröffentlicht hatte, habe er gelöscht – und mit ihm auch seinen gesamten Instagram-Account.
Nach seinem Geständnis hat das Landgericht Leipzig das Verfahren eingestellt, gegen eine Geldbuße von 10.000 Euro. Gil Ofarim hat zugestimmt, dass er je 5.000 Euro an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig und noch an einen weiteren Verein zahlt. Wie er die hohe Summe, zu der auch noch ein Schmerzensgeld hinzukommt, zahlen möchte, ist fraglich. Laut seiner ehemaligen Managerin ist Ofarims Geschäft nach den 2021 erhobenen Anschuldigungen eingebrochen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur spot on news
- bild.de: "'Unglaublich traurig und beschämend!'"
- rtl.de: "Ofarims Lüge: 'Gil hat damit einen gesellschaftlichen Schaden angerichtet'"