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NDR erstattet Strafanzeige gegen Ex-"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt


Neuer Ärger für Ex-"Bild"-Chef
NDR erstattet Strafanzeige gegen Julian Reichelt

Von dpa, t-online, rix

Aktualisiert am 25.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Julian Reichelt: Der Journalist hat Ärger mit dem NDR.Vergrößern des Bildes
Julian Reichelt: Der Journalist hat Ärger mit dem NDR. (Quelle: imago)

Mit dem Axel-Springer-Verlag hatte er sich gerade außergerichtlich geeinigt. Jetzt droht Julian Reichelt neuer Ärger. Dieses Mal mit dem NDR.

Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) auf seiner Webseite bekannt gibt, hat der Sender am 23. August bei der Staatsanwaltschaft Berlin Strafanzeige gegen Julian Reichelt "wegen des Verdachts der Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung in drei Punkten gestellt".

Grund für die Strafanzeige gegen den ehemaligen "Bild"-Chef sei "das presserechtliche Unterlassungsverfügungsverfahren, das Julian Reichelt gegen die Berichterstattung des NDR in der Sendung 'Reschke Fernsehen' vom 16. Februar 2023 über systematischen Machtmissbrauch eingereicht hatte".

"Es gilt, den Wert eidesstattlicher Versicherungen zu schützen"

In der Folge hatte der Journalist "unter anderem versichert, keine diversen Affären mit Mitarbeiterinnen unterhalten zu haben oder die Liaison mit einer bestimmten Mitarbeiterin" bestritten. Nach den Recherchen der Redaktion von "Reschke Fernsehen" haben die Angaben von Julian Reichelt jedoch nicht der Wahrheit entsprochen.

"Der NDR hat sich zu diesem Schritt entschieden, weil es den Wert eidesstattlicher Versicherungen zu schützen gilt und damit auch die freie Berichterstattung, gerade auch im Bereich von Machtmissbrauch und #MeToo-Fällen", heißt es weiter.

Bereits im April hatte der NDR die "Reschke Fernsehen"-Folge mit Julian Reichelt aus der ARD-Mediathek nehmen müssen. Das Landgericht Hamburg hatte per Beschluss Äußerungen in elf von 16 beanstandeten Passagen untersagt.

Julian Reichelt einigt sich mit Springer-Konzern

Julian Reichelt musste im Herbst 2021 seinen Posten als Chefredakteur von Deutschlands größter Boulevardzeitung "Bild" räumen und den Konzern Axel Springer verlassen. Der Medienkonzern hatte im Frühjahr 2021 ein internes Verfahren gegen den Journalisten zur Überprüfung von Vorwürfen des Machtmissbrauchs angestoßen und war dabei zunächst zu dem Schluss gekommen, ihm eine zweite Chance zu geben.

Die US-Zeitung "New York Times" griff den Fall dann im Oktober 2021 erneut auf, Springer zog unmittelbar darauf einen Schlussstrich und entband Reichelt von seinen Aufgaben. Der Journalist selbst hatte später von einer "Schmutzkampagne" gegen ihn gesprochen und Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Das Medienhaus und Julian Reichelt haben ihren arbeitsrechtlichen Streit inzwischen beigelegt. Vor wenigen Tagen hatte der Verlag mitgeteilt, dass man sich außergerichtlich geeinigt habe. Wie die Einigung aussah, blieb unklar. Der Konzern hatte mit einer Klage beim Arbeitsgericht Berlin die Rückzahlung einer Abfindung verlangt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • ndr.de: "NDR stellt Strafanzeige gegen Ex-'Bild'-Chefredakteur Reichelt"
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