Herbert Grönemeyer kritisiert Angela Merkel – "hat sehr speziell getickt"

Musiker spricht auch über Scholz

Grönemeyer kritisiert Merkel – "hat sehr speziell getickt"

Er war zwar mehrfach zu Terminen mit ihr eingeladen, doch Herbert Grönemeyer hatte nie Interesse daran, Angela Merkel zu treffen. Jetzt spricht er über den Grund.

Musiker Herbert Grönemeyer kritisiert die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Gespräch mit dem "Stern". Zudem berichtet er, dass sie ihn zweimal ins Kanzleramt eingeladen habe. Er habe aber immer abgelehnt, sagt der 66-Jährige. Sie zu treffen, habe ihn nie gereizt.

Grönemeyer stellt klar: "In ihrer fehlenden Offenheit für Kritik wirkte sie auch fast autokratisch – Frau Merkel mochte Widerworte anscheinend nicht gern." In seinen Augen habe die Ex-Kanzlerin "sehr speziell getickt".

Insbesondere in Bezug auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin habe Grönemeyer sie nie verstanden, bis heute nicht. "Warum hat sie Putin so falsch eingeschätzt? Das war doch der Mann, dessen Sprache sie spricht und den sie fast am längsten während ihrer Kanzlerschaft kannte."

Es sei ihm rätselhaft, warum Merkel sich in dem Kreml-Despoten so getäuscht habe, wo sie doch "wie kaum eine andere" die Männer in der Politik durchschaut habe: "Helmut Kohl, Roland Koch, Friedrich Merz sind einige Beispiele." Nur bei Putin sei das nicht so gewesen: "Selbst nach der Annexion der Krim hat sie weiter auf ihn gesetzt. Den Vertrag für das Pipelineprojekt Nord Stream 2 hat sie befürwortet", ergänzt Grönemeyer.

"Nie als Vertreterin der Menschen im Osten hingestellt"

Merkel habe "als Repräsentantin Deutschlands im Ausland" zwar sicher viel Gutes bewirkt, doch Grönemeyer findet: "Sie hat sich nie als Vertreterin der Menschen im Osten hingestellt." Für ihn ein weiterer Kritikpunkt, immerhin komme sie aus der Region. Sie hätte seiner Ansicht nach zeigen müssen, dass sie nachvollziehen könne, "was die Menschen dort bewegt, was ihre Ängste und Nöte sind".

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Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisiert Grönemeyer: "Ich finde die Kommunikation von Herrn Scholz insgesamt dramatisch schlecht", sagt er. Und fügt hinzu: "Das erinnert mich an Frau Merkel."