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Bestsellerautorin Fay Weldon ist tot


Sie wurde 91 Jahre alt
Bestsellerautorin Fay Weldon ist tot

Von t-online, dpa
04.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Fay Weldon: Die britische Schriftstellerin ist im Alter von 91 Jahren gestorben.Vergrößern des Bildes
Fay Weldon: Die britische Schriftstellerin ist im Alter von 91 Jahren gestorben. (Quelle: Uwe Zucchi/dpa)

Sie galt als Meisterin von Ironie und Provokation. Ihr Roman "Die Teufelin" wurde zum Hollywoodhit. Nun ist Fay Weldon ist im Alter von 91 Jahren gestorben.

Fay Weldon ist tot. Die Schriftstellerin sei am Morgen des 4. Januars friedlich eingeschlafen, wie ihre Familie "mit großer Trauer" in einem Statement bei Twitter verkündete. Sie wurde 91 Jahre alt. Die Britin, die in Neuseeland aufgewachsen war, hinterlässt ein Werk von mehr als 30 Romanen, in denen meist Frauen die Hauptrolle spielten. Zudem verfasste sie Kinderbücher, Drehbücher und Gastbeiträge für Zeitungen. Zeitweise verdingte sie sich auch als Werbetexterin.

Bekannt wurde die eigenwillige Feministin vor allem durch ihren 1983 in Großbritannien erschienenen Roman "Die Teufelin" (Original: "The Life and Loves of a She-Devil"), der 1989 mit Roseanne Barr und Meryl Streep in den Hauptrollen verfilmt wurde. Das Buch, scherzte Weldon einst, werde sie wegen des darin beschriebenen erbarmungslosen Rachefeldzugs der Protagonistin gegen ihren untreuen Mann wohl in die Hölle bringen.

Sie sagte aber auch, "dass Frauen derart daran gewöhnt gewesen seien, 'gut' zu sein, dass ein bisschen Bösartigkeit nicht schade" - Häuser niederbrennen, die eigenen Kinder weggeben, den Ehemann ins Gefängnis bringen und sich seines Geldes bemächtigen inklusive.

Eine schreibende Familie

Die Leidenschaft zum Schreiben wurde Fay Weldon schon in die Wiege gelegt. Ihre Mutter (Pseudonym: Pearl Bellairs) und deren Lebenspartner waren Schriftsteller, ebenso wie ihr Großvater und ein Onkel. Sie wurde am 22. September 1931 in der britischen Grafschaft Worcestershire als Arzt-Tochter unter dem Namen Franklin Birkinshaw geboren. Die Familie siedelte bald danach Neuseeland um. Doch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Weldon mit ihrer Mutter und Schwester wieder nach Großbritannien zurück.

In England arbeitete Fay Weldon nach dem Studium der Psychologie und Wirtschaftswissenschaften in den späten Fünfzigerjahren zunächst für das britische Außenministerium und die Tageszeitung "Daily Mirror". Danach verdingte sie sich als Werbetexterin an der Seite von Salman Rushdie in einer Agentur. Später schaffte sie den Durchbruch und feierte Erfolge mit Bestsellerromanen, Hörspielen und zahlreichen Auszeichnungen für ihre TV-Drehbücher.

Das Miteinander der Geschlechter

Inspiration und Anstoß zum Roman-Schreiben fand sie in den eigenen Erfahrungen und Beobachtungen im täglichen Miteinander der Geschlechter, insbesondere in der eigenen Beziehung. Nach einer ersten, gescheiterten Ehe hatte Fay Weldon 1960 den Maler, Musiker und Antiquitätenhändler Ronald Weldon geheiratet. Nach 30 Jahren und drei gemeinsamen Söhnen (aus der ersten Ehe hatte Weldon einen weiteren Sohn) brannte dieser mit einer jungen Hypnosetherapeutin durch. Festgehalten hat die Autorin ihre Geschichte auf bitter-sarkastische und dennoch unsentimentale Art in dem Roman "Ehe-Bruch".

"Mit Ironie und schwarzem Humor", befand die "Süddeutsche Zeitung", "beobachtet Weldon Männer und Frauen im Geschlechterkampf in alltäglichen Situationen. Sie entlässt ihre Figuren aus der individuellen Tragik und verleiht den Katastrophen, die unweigerlich hereinbrechen, heiterkomische Züge."

Nominiert für den Booker-Preis

Ihr Roman "Praxis" (zu Deutsch: "Die Decke des Glücks") aus dem Jahr 1978 war für den renommierten Booker-Preis nominiert, dessen Jury Fay Weldon später selbst zeitweise vorstand. Bis 2021 lehrte sie an der Uni in Bath (Bath Spa University) Kreatives Schreiben.

Im Jahr 2001 war ihr für ihre Verdienste um die Literatur ein Orden des britischen Königshauses verliehen worden.

Verwendete Quellen
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