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Aminata Touré: Die erste amtierende Politikerin auf deutschem "Vogue"-Cover


Grünen-Ministerin
Erste amtierende Politikerin auf deutschem "Vogue"-Cover

Von t-online, sow

Aktualisiert am 18.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Schleswig-Holsteins Sozialministerin: Aminata TouréVergrößern des Bildes
Schleswig-Holsteins Sozialministerin: Aminata Touré. (Quelle: IMAGO/Petra Nowack)
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Mode-Ritterschlag für Aminata Touré: Die Sozialministerin Schleswig-Holsteins hat es auf das Titelblatt der deutschen "Vogue" geschafft.

Ein kurzärmeliges, weißes Rollkragenkleid von Victor Glemaud, dazu dezenter Goldschmuck und ein glasklarer, direkter Blick in die Kamera. Im Hintergrund die aufgewühlte endlos blaue Kulisse eines Meeres, der Ostsee, so ist es zu vermuten. Denn die Frau auf dem "Vogue"-Cover spielt im Landesparlament von Kiel in Schleswig-Holstein eine wichtige Rolle.

Gemeint ist die Grünen-Politikerin Aminata Touré. Nun offiziell Deutschlands erste amtierende Ministerin, die von der "Vogue" aufs Cover gehoben wurde. "Ich fand das eine spannende Sache, weil das eine ganz andere Leserinnenschaft anspricht und es mein Anspruch ist, Menschen zu erreichen, die sich nicht nur mit Politik auseinandersetzen, sondern auch mit anderen Dingen – und dann auf ein politisches Thema stoßen", sagte Schleswig-Holsteins Sozialministerin, die erste afrodeutsche Ministerin Deutschlands, dazu den "Kieler Nachrichten".

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Im Porträt der "Vogue" wird sie mit den Worten zitiert: "Das Herrschaftswissen darüber, wie Politik funktioniert, ebnet oft den Weg in die Politik. In der Praxis führt das leider dazu, dass am Ende oft der gleiche Typ Mensch Politik macht. Das wiederum ist einer der wichtigsten Gründe, warum Leute sagen: Die sind da eh unter sich, das ist nichts für mich, Politik will ich nicht machen."

Sie finde es wichtig, "als Politik Transparenz herzustellen". "Du musst nicht jede Entscheidung gut finden, aber ich glaube, wenn du verstehst, wie Entscheidungen entstehen und was die Motivation dahinter ist, dann hast du ein größeres Zutrauen zu diesem demokratischen System."

"Wie soll mich das abhalten, dass ich meine Hüften schwinge?"

Das "Vogue"-Porträt thematisiert auch die Reaktionen auf die vermeintliche Nahbarkeit der Ministerin in den sozialen Medien. Schließlich folgen Touré allein auf Instagram 128.000 Menschen – keine andere Landespolitikerin in Deutschland hat mehr Fans. Vor der Vereidigung als Ministerin postete sie eine Instagram-Story davon, wie sie sich für diesen großen Tag zurechtmacht: "Und dann wurde ich plötzlich in Interviews gefragt: Lenkt das nicht von ihrem Ministerinnenamt ab, wenn Sie tanzen? Abgesehen davon, dass ich noch gar nicht Ministerin war, ist meine Antwort Nein. Wie bitte soll mich das abhalten von meinem Job, dass ich morgens mal kurz meine Hüften schwinge?".

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Touré wurde 1992 in Neumünster als Tochter von Flüchtlingen aus Mali geboren. Mit ihren drei Schwestern und den Eltern lebte sie lange in der Angst, abgeschoben zu werden. Erst als sie zwölf war, endeten die Kettenduldungen und sie erhielt die deutsche Staatsbürgerschaft. Touré ist seit Ende Juni Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein im schwarz-grünen Kabinett unter Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU.

In den "Kieler Nachrichten" betonte die Ministerin, dass man beim Interview bei der "Vogue" die Kleidung gestellt bekomme – "und die darf man übrigens nicht behalten". Das schlichte, aber elegante Victor-Glemaud-Kleid wird sie also wieder abgeben müssen. Vielleicht aber auch ganz gut so, denn Touré betont: "farbenfrohe Sachen" seien ihr am liebsten und bei Marken kenne sie sich "null aus", danach halte sie nicht extra Ausschau.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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