Prozess gegen Oliver Pocher Gericht weist Unterlassungsklage von Boris Becker ab
Boris Becker hatte Oliver Pocher wegen eines Beitrags in der TV-Show "Pocher – gefährlich ehrlich" verklagt. Nun ist der Tennisstar vor Gericht gescheitert.
Boris Becker ist mit seiner Unterlassungsklage gegen den TV-Komiker Oliver Pocher vor Gericht gescheitert. Der frühere Tennisstar werde durch einen Fernsehbeitrag des Comedians nicht in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt, entschied das Offenburger Landgericht am Dienstag, wie eine Sprecherin nach einer mündlichen Verhandlung mitteilte.
"Make Boris rich again"
Strittig war vor Gericht ein Fernsehbeitrag aus der RTL-Sendung "Pocher – gefährlich ehrlich" vom Oktober 2020. In dem TV-Beitrag wurde unter dem Slogan "Make Boris rich again" ein Spendenaufruf gestartet. Nach Gerichtsangaben ist zu sehen, dass Becker das Geld auch bekam – aber ohne davon zu wissen. Das Geld war in einen vermeintlichen Modepreis eingearbeitet, der Becker in der Sendung verliehen wurde. Laut Gericht dachte Becker, dass es sich um einen echten Modepreis handelte. Der Tennisstar verlangte laut seinem Offenburger Anwalt Samy Hammad, dass der Beitrag nicht mehr gesendet und im Internet gelöscht wird.
Die Veröffentlichung sei möglich, da es sich um "Bildnisse der Zeitgeschichte" handele, so das Gericht. Es nannte auch explizit die die Belange der Meinungs- und Rundfunkfreiheit. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig.
Verhandlung wurde verschoben
Eigentlich sollte die mündliche Verhandlung schon vor Monaten stattfinden, wurde aufgrund einer Erkrankung einer an dem Verfahren beteiligten Person jedoch mehrfach verschoben. Die beiden Parteien seien demnach nicht persönlich zu dem neuen Termin geladen.
Boris Becker befindet sich derzeit in einem Gefängnis in Großbritannien. Der ehemalige Tennisstar war im April von einem Londoner Gericht wegen Insolvenzverschleppung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
- Nachrichtenagenturen dpa und spot on news