Hitlergruß-Skandal Razzia bei Melanie Müller – Wohnhaus gestürmt
Die Polizei hat am Donnerstagmorgen Melanie Müllers Wohnhaus in Leipzig gestürmt. Die Staatsanwaltschaft bestätigt: Hintergrund ist Müllers Hitlergruß.
Ihr Hitlergruß bei einem Konzertauftritt hat Konsequenzen: Melanie Müllers Wohnhaus, ein ausgebauter, früherer Bahnhof in Leipzig-Wahren, ist durchsucht worden. "Es geht um zwei Verfahren im Zusammenhang mit den aufgetauchten Videos", bestätigte Vanessa Fink, Sprecherin der Leipziger Staatsanwaltschaft, auf Nachfrage der "Bild"-Zeitung.
Dass der Staatsschutz in der Angelegenheit ermittelt, stand bereits fest. Die Polizeisprecherin Marielle Koeckeritz hatte Ende September, kurz nach Aufkommen des Skandals, erklärt: "Alle verfügbaren Aufnahmen von dem Abend werden vom Staatsschutz analysiert und die Beteiligten befragt." Der Verdacht der Volksverhetzung steht im Raum.
"Sieg Heil"-Rufe und Hitlergruß am 17. September
Darum geht es in dem Material: Ein 25-sekündiges Video macht am 26. September die Runde. Melanie Müller steht auf der Bühne, umringt von Männern. Der Clip stammt von einem Auftritt bei der Hooligan-Truppe "Rowdys Eastside" am 17. September. Während die Musikerin ihre Songs performt, rufen die Zuschauer in der Menge "Sieg Heil" und heben den Arm zum Hitlergruß. Dann endet der kurze Clip. Kurze Zeit später taucht ein weiteres Video auf – und genau das belastet die Sängerin schwer. Denn darauf ist zu sehen, wie die Sängerin selbst den Arm hebt. Dennoch streitet Melanie Müller die Vorwürfe ab. Mehr dazu erfahren Sie hier.
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Jetzt haben Polizei und Staatsanwaltschaft auf der Suche nach Beweismaterial das Wohnhaus der 34-Jährigen gestürmt. Wie "Bild" schreibt, sei der Zugriff am Donnerstag in den frühen Morgenstunden gegen 5 Uhr erfolgt. Die Leipziger Polizei bestätigt t-online auf Nachfrage den Einsatz.
Die letzten öffentlichen Auftritte hatte Melanie Müller kürzlich noch auf Mallorca. Dass sie sich zum Zeitpunkt der Durchsuchung zu Hause befand, ist unwahrscheinlich. Doch ihr Lebensgefährte Andreas Kunz war dort. Er sagt in dem Bericht der Boulevardzeitung: "Der Hund schlug an, davon wurde ich wach und dann standen auch schon die Polizisten vor mir." Speichermedien seien demnach gesucht, Beweismittel sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft ist auf Anfrage von t-online bisher nicht zu erreichen.
- bild.de: "Staatsschutz-Razzia bei Melanie Müller"
- Anfrage bei der Polizei Leipzig