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Zum 70. Geburtstag der Hippie-Ikone Janis Joplin


Musik
Ein Leben wie im Rausch - zum 70. Geburtstag von Janis Joplin

dapd/Nibo

19.01.2013Lesedauer: 3 Min.
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Kaum vier Jahre währte ihre Karriere - und doch reichte ihr die Zeit aus, um kometenhaft zu einem Weltstar der 60er Jahre aufzusteigen. Mit Songs wie "Me And Bobby McGee", "Mercedes Benz" und "Try" lieferte Janis Joplin Hymnen ihrer Generation und zugleich Klassiker der Rockmusik. Gerade einmal zwei Platten veröffentlichte die in der texanischen Kleinstadt Port Arthur geborene Musikerin, die am 19. Januar 70 Jahre alt geworden wäre.

Ihr drittes Album "Pearl" war erst posthum erschienen - und gilt als unvollendet. Am 5. Oktober 1970 hätte Joplin im Studio stehen sollen, um noch den Gesang für den Song "Buried Alive in the Blues" aufzunehmen. Doch ihre Produzenten warteten vergeblich auf die Sängerin. Sie war in der Nacht zuvor in ihrem Hotelzimmer in Los Angeles an einer Überdosis Heroin gestorben.

Legendärer Auftritt beim Woodstock-Festival

Ihr früher Tod hat Janis Joplin zu einer Legende gemacht. Wie kaum ein anderer Star der Hippie-Ära hatte sie den Slogan "Sex, Drugs & Rock 'n' Roll" tatsächlich auch zum Lebensstil erhoben. Sie hatte Sex mit Männern wie mit Frauen, konsumierte alle greifbaren Drogen, trank exzessiv Alkohol und stand oft sturzbetrunken, das Mikrophon in der einen und das Whiskeyglas in der anderen Hand, auf der Bühne.

So auch bei ihrem legendären Auftritt beim Woodstock-Festival im Jahr 1969. Da wirkte Janis Joplin bereits so, als wäre sie am Ende ihrer Kräfte, ihr Gesicht aufgeschwemmt, die Stimme brüchig. "Früher waren wir nur wenige, jetzt gibt es Massen und Massen und Massen von uns", rief sie ins Zuschauermeer und schuf mit diesem Ausruf einen vielzitierten Satz der Hippie-Bewegung.

Jahrelanges Leben von Sozialhilfe

Der Weg von Port Arthur, wo Janis Joplin 1943 geboren wurde, zum größten Musikereignis der Nachkriegsjahre, war geprägt von einer rastlosen Suche nach Sinn, innerer Freiheit und Erfüllung. Gerade volljährig geworden war Joplin nach der Highschool in eine Hippiekolonie bei Los Angeles gezogen. Mehrere Versuche der künstlerisch begabten Joplin, ein College-Studium durchzuziehen, scheiterten, und sie hielt sich über Jahre mit Sozialhilfe über Wasser.

Doch als sie die Musik der Schwarzen für sich entdeckt hatte, besaß sie ein Ventil, mit dem sie ihrem Schmerz und ihren Emotionen Ausdruck verleihen konnte. "Ich lasse meine Gefühle für mich arbeiten", sagt Joplin über ihre Musik. "Ich stecke alles, was ich habe, in die Songs." So hemmungslos und ausdrucksstark wie sie, die sich mit ihrem Gesangsstil an legendären Blues-Größen wie Bessie Smith, Odetta und Lead Belly orientierte, hatte zuvor noch keine Weiße gesungen.

Alkoholgeschwängerte Totenfeier

Janis Joplin schien geahnt zu haben, dass der permanente Raubbau an ihrer Gesundheit einen frühen Tod zur Folge haben würde. Während sie ihr Leben kaum in den Griff bekam, hatte sie für die Zeit danach alles bis ins Detail organisiert. Von ihrem Vermögen sprach sie in ihrem Testament 2.500 Dollar ihren Freunden zu, damit "sie sich ordentlich betrinken können, wenn ich mal gegangen bin".

200 Gäste kamen diesem letzten Willen der Rocksängerin auf einer alkoholgeschwängerten Totenfeier in einer Bar im kalifornischen San Anselmo nach. Ihre Asche wurde, wie von Janis Joplin gewünscht, an einem rund 20 Kilometer davon entfernten Küstenabschnitt von einem Flugzeug aus verstreut. Wie kürzlich in Los Angeles bekannt wurde, soll das kurze und bewegte Leben der Sängerin voraussichtlich noch in diesem Jahr von Regisseur Lee Daniels ("Precious") mit Amy Adams in der Hauptrolle verfilmt werden.

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