Konzert in Berlin Wo ist eigentlich Avril Lavigne hin?
Pop-Punkerin Avril Lavigne spielte am Samstag in Berlin. Doch teilweise glänzte die "Complicated"-Sängerin mit Abwesenheit.
Mit "Complicated" und "Sk8er Boi" konnte Avril Lavigne 2002 über Nacht ihren Durchbruch feiern, verkaufte Millionen von CDs und wurde als "Pop Punk Queen" gefeiert. Das lief einige Jahre ziemlich gut für die Kanadierin. Doch irgendwann hatte man den Eindruck, dass die Sängerin, zumindest in Europa, von der Bildfläche verschwunden war.
Aber in der Musik und in der Mode kommt bekanntlich alles zurück. Während in den letzten Jahren Pop Punk – das Genre, welches Anfang der 00er Jahre mit Bands wie Blink-182, New Found Glory, Sum41, Fall Out Boy oder Green Day das Programm von MTV flutete – sein Comeback feiern konnte, ist auch Avril Lavigne wieder da. Mit einem erstaunlich starken Album "Love Sux" konnte sie letztes Jahr wieder von sich Reden machen, wurde von einer ganz neuen Generation pubertierender Fans angenommen.
Genau die waren zu großen Teilen am Samstag in der Berliner Verti Music Hall, wo Avril ihr erstes Deutschlandkonzert auf der Tour spielte, anwesend. Zugegeben: Man hätte noch mehr TikTok-Teenies erwartet. Doch gut die Hälfte der über 4.000 Fans waren über 30 Jahre alt. Mindestens. Nach den beiden Supportacts Phem und Girlfriends und einem vom Band laufenden Cover des Joan-Jett-Hits "Bad Reputation" betrat Avril die Bühne und eröffnete mit "Bite Me".
Pop-Punk-Prinzessin mit 38
Während ihre Band komplett in Schwarz gekleidet war, war die Sängerin ein nahezu farbenfroher Hingucker. Zu schweren schwarzen Boots und einer mitgenommenen schwarzen Strumpfhose kombinierte sie einen orangen Minirock, eine Lack-Corsage, ein transparentes Longsleeve und eine weite Lederjacke. Ja, die (Pop-)Punk-Prinzessin mimt die Kanadierin auch mit 38 Jahren noch souverän. Nur ein bisschen mehr Bewegung auf der Bühne wäre vielleicht schön gewesen.
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Ihre etwas ruhige Performance passte zur Balladen-geladenen Setlist: Bei "My Happy Ending" stand sie selbst an der Gitarre, während "Complicated" ließ sie das Publikum fleißig mitsingen, während "Avalanche" nahm sie auf einer kleinen Rampe auf der Bühne Platz, bei "I'm With You" lief sie durch den Graben vor der Bühne und schüttelte die Hände ihrer Fans. Immerhin bei den flotten Songs wie "Girlfriend", "Love It When You Hate Me" oder dem obligatorischen "Sk8er Boi" kam sie jedoch in Fahrt.
Wo ist sie hin?
Was jedoch etwas komisch wirkte war, dass die Sängerin oft die Bühne verließ. Ihre Band überbrückte dies mit kurzen Instrumentals. Wer jetzt vermutet hat, dass Avril sich umzog, der irrte. Der größte Kostümwechsel war das Ablegen der Lederjacke. Besonders "weird" oder sonderbar, war eine "Hello Kitty"-Animation, die zu etwas Dubstep über die Leinwand hinter der Bühne flimmerte. Der Sinn hat sich auch nach einer Nacht darüber schlafen nicht ganz erschlossen ...
- Eigene Beobachtungen