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Five Finger Death Punch: Zoltan Bathory über Jugend in UdSSR


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Metalband Five Finger Death Punch
"Niemand konnte mehr arbeiten als ich"


24.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Five Finger Death Punch: Gitarrist Zoltan Bathory stammt aus der Sowjetunion.Vergrößern des Bildes
Five Finger Death Punch: Gitarrist Zoltan Bathory stammt aus der Sowjetunion. (Quelle: IMAGO / Gonzales Photo)
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In den USA sind Five Finger Death Punch Rockstars. Doch seine Jugend in der Sowjetunion hat noch heute Auswirkungen auf Gitarrist Zoltan Bathory.

Während sie in den USA Radiohits und goldene Schallplatten einheimsen konnten, fliegen Five Finger Death Punch in Europa irgendwie unter dem Radar. Zwar schaffen sie auch in Deutschland hohe Chartplatzierungen und können Arenen füllen, doch der Sprung in den Mainstream mit Hitsingles und Auftritten in TV-Shows bleibt den Amerikanern verwehrt. Im Interview mit t-online hat der in Ungarn zu Zeiten der UdSSR geborene Gitarrist Zoltan Bathory eine Theorie dafür.

"Das deutsche Publikum ist diskriminierend"

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"Das deutsche Publikum ist etwas diskriminierend", so der Musiker vor seinem Auftritt in Berlin. "Entweder ihr mögt etwas sehr gerne oder eben nicht. Da gibt es keine Grauzone." Eine Einschätzung, die viele seiner Kollegen teilen. Jedoch erkennt der Mann mit den langen schwarzen Dreadlocks daran auch Positives. "Wenn die Deutschen einen mögen, kann man sich darauf für die nächsten Jahre verlassen. Wenn nicht ... Man kann abrocken so viel man will, aber man wird das Publikum nicht auf seine Seite ziehen können."

Mit den letzten LPs scheint dies der Truppe jedoch vergönnt gewesen zu sein. Mit "And Justice for None" belegten sie 2018 den ersten Platz der deutschen Albumcharts. "F8" von 2020 landete auf Platz 2. "Es ist natürlich super, dass wir nach 15 Jahren so Erfolge feiern können", so Bathory.

Jugend in der UdSSR

Doch bis dahin war es ein weiter Weg. 1978 wurde Zoltan in Ungarn geboren, erlebte seine Jugend also noch hinter dem Eisernen Vorhang. Erst 2000 zog er in die Vereinigten Staaten von Amerika. Seine Kindheit prägt den Gitarristen bis heute. "Ich wusste, dass ich jeden überbieten müsse, um dort rauszukommen. Ich ging zur Schule, ich habe dann aber weiterführende Schulen besucht und Abschlüsse gemacht", erinnert sich der 44-Jährige. So ist er Ingenieur, studierte Werbedesign, verdiente sich aber auch mehrere Judo-Gürtel. Sich selbst beschreibt er als Workaholic.

"Ich muss ständig etwas machen und an mir arbeiten. Ich kann normalerweise nur eine Stunde abschalten, dann muss ich irgendwas machen. Es hat mich während der Pandemie einen Monat gekostet, bis ich realisiert habe, dass alle Bands in der gleichen Situation sind, wie wir. Niemand konnte mehr arbeiten als ich. Ich konnte mich mal zurücklehnen."

"Alles was man macht, betrifft direkt 100 Menschen"

Dennoch bringt der Erfolg seine Verpflichtungen mit. Statt wilden Rock'n'Roll-Shows und Backstagepartys läuft heute alles deutlich durchgetakteter ab: "Die Menschen denken, dass wenn eine Band groß wird, das man das Rockstarleben mit Margaritas und Partys lebt. So ist das aber gar nicht. Ab einer gewissen Größe muss eine Band sehr umsichtig sein. Alles was man macht, betrifft direkt 100 Menschen."

Und genau diesen 100 Menschen, die die Band auf Tour begleiten, fehlten in den letzten Jahren die Perspektive. Normalerweise sind Five Finger Death Punch durchschnittlich 200 Tage im Jahr unterwegs. 2020 und 2021 so gut wie gar nicht.

"Die letzten zwei Jahre waren bizarr", erinnert sich der Songschreiber. "Ich dachte zunächst, dass dieses Virus in einem Monat wieder Geschichte ist. Tja, dann waren es zwei, drei, vier, sechs, acht Monate, wo man als Band nicht auftreten konnte." Nach einem Jahr ging man dann die Arbeiten am neuen Album "Afterlife" an, welches der Musiker mit Queen vergleicht. "Queen haben sich keine Grenzen gesetzt. Und genau so möchte ich auch agieren." Und in der Tat: Es gibt Metal-Riffs, poppige Melodien, Hard Rock aber auch Rap-Beats.

Mit dem Release von "Afterlife" wird bald das volle Programm für ihn und Five Finger Death Punch losgehen. Aber das ist bestimmt nicht das schlechteste für den selbsternannten Workaholic.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview
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