t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeUnterhaltungMusik

CD-Kritik: Samy Deluxe mit "Männlich"


Absprung verpasst
Samy Deluxe und sein Nonsens über Männlichkeit

Rebecca Blau / Intro

20.03.2014Lesedauer: 2 Min.
Samy Deluxe feiert in diesem Jahr seinen 18. Geburtstag als professioneller Musiker.Vergrößern des Bildes
Samy Deluxe feiert in diesem Jahr seinen 18. Geburtstag als professioneller Musiker. (Quelle: Maja Hitij/dpa)
News folgen

Seit nun schon 18 Jahren ist Samy Deluxe einer der Big Player im nationalen Hip-Hop-Business. Nach dem Zwischenspiel unter dem Pseudonym Herr Sorge veröffentlicht er jetzt sein neues Album "Männlich". Wie die Vorgängeralben ist auch diese Platte ein Konzeptalbum und setzt sich dem Titel entsprechend mit dem Thema Männlichkeit auseinander. Ob Samys neuer Wurf das versprochene Hip-Hop-Comeback bringt, bleibt allerdings zu bezweifeln.

Samy Deluxe feiert in diesem Jahr seinen 18. Geburtstag als professioneller Musiker. Für ihn ist es das Jahr, in dem er vom Rapper zum Mann wird. Stilistisch gesehen fasst sein neues Album "Männlich" die Essenz aus seiner Zeit an der Spitze der deutschen Hip-Hop-Szene zusammen, Deluxe betrachtet sein "Mannsein" aus verschiedenen Perspektiven. Im November des vergangenen Jahres startete die "Männlich"-Kampagne mit der Veröffentlichung des Mixtapes "Perlen vor die Säue", das musikalisch wie auch stilistisch an die Glanzzeiten des Wickeda MC erinnert. Samy Deluxe will mit "Männlich" zurück zum straighten Hip Hop. Neben dem Album und einem weiteren Mixtape wird das Projekt von einer TV-Dokumentation über Samy und seine Crew komplettiert.

Eine Wundertüte des Rap

Dass Samy Deluxe über die Jahre seiner Karriere einen sehr guten Lauf hatte, beweisen nicht nur seine genauso qualitativ hochwertige wie künstlerisch avancierte Diskographie und diverse Auszeichnungen, sondern eben auch die Tatsache, dass er noch immer zum Olymp des Deutschrap gehört. Erst kam sein "SchwarzWeiss"-Album, das textlich zwischen Freestyle und Pseudosozialkritik lag, ehe er sich als Herr Sorge einen Ruf als verwirrte Kunstgestalt aufbaute.

Leicht zu verstehen waren die Wege des Herrn Deluxe eben nie, was aber auch maßgeblich zum Erfolg des gebürtigen Hamburgers beitrug. Zumindest in der jüngeren Vergangenheit war das so. Aber schon der Ausflug zum Alter-Ego Herr Sorge ging ordentlich den Bach hinunter, was die Fans noch als kleinen Ausrutscher entschuldigten. Mit dem neuen Album scheint es aber doch ganz so, als hätte der MC sein Handwerk regelrecht verlernt.

Textlicher wie musikalischer Nonsens

Denn wenn einer der etablierten Rapper des Landes im Jahr 2014 Zeilen wie "diese andren Rapper sind so lahm wie mein Opa" von sich gibt, bleibt selbst geneigten Fans beim besten Willen nichts anderes als Kopfschütteln übrig. Wenn solche Lieder dann auch noch ernsthaft mit Slogans wie "Der letzte König von Schrottland" betitelt sind, muss man schon einen sehr niedrigen Anspruch an Songtexte und Wortspiele haben. Samy Deluxe freestylt sich durch "Männlich" und liefert dabei wenig anderes als textlichen Nonsens. Das Album lässt weder eine musikalische noch eine künstlerische Vision erkennen. Manchmal sollte man ja bekanntlich einfach aufhören, wenn’s am schönsten ist. Samy Deluxe scheint den Zeitpunkt leider schon verpasst zu haben.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom