Literatur Ein Scharfrichter als Kriminalist
Berlin (dpa) - Dem Schongauer Scharfrichter Jakob Kuisl widerfährt im Jahre 1672 eine große Ehre: Er wird in den Rat der Zwölf der bayerischen Henker aufgenommen und reist mit seiner ganzen Familie nach München zum Treffen des Rates. Dort gibt es seit einiger Zeit grausame Morde an jungen Mädchen.
Als die Mumie einer jungen Frau aufgefunden wird, die vor über 20 Jahren lebendig eingemauert wurde, kocht die Volksseele. Die Henker, die als ehrlos gelten, werden als Unglücksboten und Schuldige der Mordserie verdächtigt. Jakob Kuisl wird um Mithilfe bei der Aufklärung gebeten, um den Rat der Zwölf von jedem Verdacht zu befreien.
Oliver Pötzsch, ein Nachfahr Jakob Kuisls, gelingt das Kunststück, in seiner Henkerstochter-Saga das Niveau hervorragender historischer Romane zu halten. In "Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf" werden verschiedene Kriminalfälle geschickt zu einer spannenden Handlung verwoben. Mit viel Herz wird daneben das Schicksal einer Familie geschildert, die am Rande der Gesellschaft den Aufstieg anstrebt.