Literatur Schriftsteller Jakob Arjouni mit 48 Jahren gestorben
Der Schriftsteller Jakob Arjouni, der die Figur des Frankfurter Privatdetektivs Kemal Kayankaya erfand, ist tot. Der Krimiautor und Dramatiker starb im Alter von 48 Jahren in Berlin. Wie der Diogenes Verlag mitteilte, erlag Arjouni in der Nacht zum Donnerstag einer schweren Krebserkrankung.
Arjouni veröffentlichte im Alter von 21 Jahren mit "Happy Birthday, Türke!" den ersten Band seiner Krimireihe um Kemal Kayankaya, der von der Regisseurin Doris Dörrie 1991 verfilmt wurde. Für den dritten Fall "Ein Mann, ein Mord" erhielt Arjouni 1992 den Deutschen Krimipreis. Mit dem Deutsch-Türken Kayankaya, der kein Wort Türkisch spricht, hatte Arjouni einen Ermittler erschaffen, der an die hartgesottenen amerikanischen Literatur-Detektive Philip Marlowe und Sam Spade erinnerte.
Arjounis Werk erschien in 23 Sprachen
Arjouni schrieb zudem Romane wie "Magic Hoffmann" und "Der heilige Eddy". Der Roman "Idioten. Fünf Märchen" aus dem Jahr 2003 wurde ein Bestseller. Insgesamt ist sein Werk laut Diogenes in 23 Sprachen erschienen und wurde auch in den USA veröffentlicht.
Der 1964 in Frankfurt geborene Schriftsteller war der Sohn des Dramatikers Hans Günter Michelsen. Weil er nicht als Sohn eines bekannten Künstlers wahrgenommen werden wollte, veröffentlichte Arjouni von Beginn seiner Karriere an unter dem marokkanischen Namen seiner damaligen Frau.