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Kinokette nimmt 14-Millionen-Euro-Film aus Programm: Nach Protest von Muslimen


Nach Protest britischer Muslime
Kinokette nimmt 14-Millionen-Euro-Film aus dem Programm

Von t-online, jdo

Aktualisiert am 08.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Muslimische Demonstranten vor dem Cineworld-Kino in Birmingham.Vergrößern des Bildes
Muslimische Demonstranten vor dem Cineworld-Kino in Birmingham. (Quelle: Twitter)

Um einen Film über die Tochter des Propheten Mohammed zu stoppen, belagerten Hunderte muslimische Demonstranten britische Kinos. Nun hat die Kette Cineworld Konsequenzen gezogen.

Am 3. Juni startete das Historiendrama "The Lady of Heaven" in den britischen Kinos. Der Film erzählt das Leben von Fatima, einer der Töchter des Propheten Mohammed. Rund 12 Millionen Pfund, umgerechnet etwa 14 Millionen Euro, kostete die Produktion des Regisseurs Eli King.

Bei Muslimen im ganzen Land sorgte der Film allerdings für Empörung. Wie die "Daily Mail" berichtet, werfen sie den Machern "Ungenauigkeiten" in der islamischen Geschichte vor und bezeichnen den Film als "blasphemisch". In den Städten Sheffield, Bolton und Birmingham versammelten sich Hunderte Demonstranten vor Kinos, in denen "The Lady of Heaven" gezeigt wurde.

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Viele, die zu den Protesten kamen, sagten laut "Daily Mail", sie fühlten sich durch den Film und die Art und Weise, wie er das Leben der religiösen Figuren darstellt, "beleidigt". Die islamische Tradition verbietet die direkte Darstellung religiöser Persönlichkeiten; frühere Darstellungen von Propheten hatten zu Protesten und sogar zu Morden unter dem Vorwurf der Blasphemie geführt.

Regisseur Eli King, ein in Australien geborener Schauspieler und Sänger ägyptischer Abstammung, stellt Fatima als gesichtslose Figur dar, die von einem schwarzen Schleier verhüllt wird. Demonstranten haben den Filmemachern jedoch vorgeworfen, die Religionsgeschichte ungenau darzustellen und einige der wichtigsten Persönlichkeiten des Islam negativ zu porträtieren.

"Vor radikalen Extremisten verbeugen"

Nach viertägigen Belagerungen nahm die Kette Cineworld den Film nun in allen ihren Kinos aus dem Programm. Vonseiten der Verantwortlichen hieß es zur Begründung: "Um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Kunden zu gewährleisten". In einem Video bei Twitter ist zu sehen, wie ein Kinobetreiber sich an die Menge wendet und bestätigt, dass der Film abgesetzt wurde, woraufhin "Allahu Akbar" gerufen wird.

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Der ausführende Produzent des Films, Malik Shlibak, nannte die Entscheidung, "The Lady of Heaven" zurückzuziehen, "inakzeptabel" und warf der Kinokette vor, sich "vor radikalen Extremisten zu verbeugen". Es gehe hierbei um mehr als nur um einen einzelnen Film, "es geht um die britischen Grundrechte und darum, wie viel sie uns bedeuten. Diese Gruppen haben nun die Macht erhalten, zu diktieren, was die britische Öffentlichkeit in ihren örtlichen Kinos sehen kann und was nicht", schrieb er bei Twitter.

Andere Kinoketten wie Vue haben hingegen entschieden, "The Lady of Heaven" nicht aus dem Programm zu nehmen. "Wir zeigen einen Film erst dann, wenn das BBFC, das unabhängige British Board of Film Classification, ihn bewertet und eingestuft hat. Dieser wurde von der BBFC eingestuft und wird deshalb in einer Reihe unserer Kinos gezeigt", lautet die offizielle Begründung.

Die Entscheidung darüber, ob und wie lange ein Film gezeigt wird, wird in Großbritannien von Standort zu Standort getroffen und basiert auf einer Vielzahl von kommerziellen und betrieblichen Faktoren.

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