Überraschungen bei der Lola Diese Stars triumphieren beim Deutschen Filmpreis
Der Deutsche Filmpreis wird in Berlin vor der versammelten Schauspielprominenz verliehen. Senta Berger erhält den Preis für ihr Lebenswerk. Wer sonst noch triumphiert, erfahren Sie in unserer Übersicht.
"Manche hat diese Pandemie wirklich hart getroffen", sagt Ulrich Matthes in seiner Rede direkt zu Beginn und er erklärt in Anspielung auf die Spaltung der Filmbranche, die im Zuge von "Alles dicht machen" offenbart wurde: "Ich lasse mir meinen Optimismus nicht nehmen". Er wolle, dass sich alle wieder "umarmen" können: "Wir können es nur gemeinsam schaffen", so Matthes.
In den letzten Tagen sei er immer wieder auf die Bundestagswahl angesprochen worden. Er wolle sich dazu nicht äußern – aber gibt dann doch ein Statement ab. "Eine Sache liegt mir am Herzen: Wir wollen und wir müssen und wir werden 'Green Shooting' weiter vorantreiben." Der Saal jubelt. Auch in der Filmbranche ist der Nachhaltigkeitsgedanke angekommen. Beim Filmpreis in diesem Jahr heißt es zum Beispiel beim Menü: ausschließlich veganes Essen. Die Stars kamen allesamt per Elektrobus zum roten Teppich.
Wer bekommt die Lola? Die Gewinner 2021
Ohnehin gilt der Deutsche Filmpreis als wichtigste nationale Auszeichnung in der Branche. Die Auszeichnungen sind mit insgesamt rund drei Millionen Euro für neue Projekte verbunden, das Geld stammt aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Im vergangenen Jahr hatte das Drama "Systemsprenger" die Goldene Lola gewonnen.
Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner beim Deutschen Filmpreis 2021:
Beste weibliche Nebenrolle: Lorna Ishema für "Ivie wie Ivie"
Bestes Maskenbild: Sabine Schumann für "Tides"
Bestes Kostümbild: Tanja Hausner für "Schachnovelle"
Bestes Szenenbild: Julian R. Wagner für "Tides"
Beste visuelle Gestaltung: Denis Behnke für "Tides"
Beste männliche Nebenrolle: Thorsten Merten für "Curveball"
Beste Kamera/Bildgestaltung: Hanno Lentz für "Fabian oder Der Gang vor die Hunde"
Bester Kinderfilm: "Die Adern der Welt"
Beste Tongestaltung: Pascal Capitolin, Richard Borowski für "A Symphony Of Noise"
Beste Filmmusik: Lorenz Dangel für "Tides"
Bester Schnitt: Claudia Wolscht für "Fabian oder Der Gang vor die Hunde"
Bester Dokumentarfilm: "Herr Bachmann und seine Klasse"
Bestes Drehbuch: Jan Schomburg, Maria Schrader für "Ich bin dein Mensch"
Beste männliche Hauptrolle: Oliver Masucci für "Enfant Terrible"
Beste weibliche Hauptrolle: Maren Eggert für "Ich bin dein Mensch"
Beste Regie: Maria Schrader für "Ich bin dein Mensch"
Bester Spielfilm: "Ich bin dein Mensch"
Der Preis für den besten Spielfilm wurde dreimal vergeben: In Bronze, Silber und Gold. Auf Platz drei landete "Curveball – Wir machen die Wahrheit", auf dem zweiten Platz fand sich "Fabian oder der Gang vor die Hunde" wieder.
Den Ehrenpreis des deutschen Filmpreises erhält in diesem Jahr Senta Berger für ihr Lebenswerk. Wie emotional der Moment wurde als sie den Preis entgegennahm, lesen Sie hier. Ihr Sohn Simon Verhoeven erhält auch eine Trophäe: Sein Film "Nightlife" wird als besucherstärkster Kinostreifen ausgezeichnet.
Deutscher Filmpreis im TV – nur zeitversetzt
Heute zeigt das ZDF um 23 Uhr eine Zusammenfassung der Verleihung. Insgesamt hat die Show inklusive aller Laudatoren und Dankesreden rund drei Stunden gedauert. Im Fernsehen wird das Ganze auf 135 Minuten gekürzt. Der Schauspieler und Musiker Daniel Donskoy präsentiert die Highlights – er war während der Gala der Moderator des Abends.
Übrigens handelt es sich dabei um den Sendeplatz des "ZDF Magazin Royale", das an diesem Freitag ausfällt. Donskoy erwähnte diesen Umstand in einer seiner humoristischen Nummern an dem Abend und sagte in Richtung des Publikums: "Ihr könnt Satire vertragen", und fragte dann: "Was würde Jan Böhmermann jetzt tun?" Er stürzte sich daraufhin auf die Bühne und sang einen augenzwinkernden "We are united"-Song.
Berichtigung: In einer früheren Version des Artikels war fälschlicherweise die Rede davon, dass "Curveball" den Preis für den Besten Film erhalten habe. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.
- Eigene Beobachtungen vor Ort
