"Jupiter Ascending" Die "Matrix"-Macher wagen sich an die große Weltraumoper
Science-Fiction
In ihrem 175 Millionen Dollar teuren Kino-Spektakel ist der blaue Planet nur ein winziger Teil eines gigantischen intergalaktischen Firmenimperiums, geleitet von Wesen, die der Erdbevölkerung an Intelligenz, Wissen und Verständnis weit überlegen sind. Nur menschliche Schwächen wie Neid, Gier und Machtstreben haben sie noch nicht überwunden. Und so dreht sich auch im weiten Kosmos alles nur um zwei Dinge: Macht und Geld.
Darum geht es
Das Universum wird von den drei Erben des gigantischen Industrie-Imperiums Abrasax regiert. Ihre Macht ist allerdings in Gefahr, denn eine junge Frau auf der Erde könnte ihnen die Herrschaft streitig machen. Wegen ihrer Gene könnte Jupiter Jones den Thron der uralten Familiendynastie beanspruchen und Königin werden. Der machtbesessene Balem Abrasax will sie töten lassen. Doch der mutige Rebell Caine Wise durchkreuzt seine Pläne und versucht, Jupiter zu retten.
Die wichtigsten Figuren
Jupiter (Mila Kunis) arbeitet als Putzfrau. Ihr Standardsatz jeden Morgen: "Ich hasse mein Leben". Von ihren königlichen Genen hat sie keine Ahnung und schrubbt stattdessen fremde Fußböden und Toiletten. Ein Besuch beim Frauenarzt verändert alles. Die Ärzte und Krankenschwestern sind in Wirklichkeit fiese außerirdische Gestaltwandler, die sie umbringen wollen. In letzter Sekunde taucht der genmanipulierte Superkämpfer Caine auf und kann mit ihr fliehen. Doch die intergalaktischen Mächte sind ihnen dicht auf den Fersen.
Caine Wise (Channing Tatum) ist der geborene Kämpfer - eine Kreuzung aus einem Menschen und einem Wolf. Seine Gene wurden manipuliert, um aus ihm einen perfekten Soldaten zu machen. Allerdings lief bei ihm etwas schief, und Caine ist rebellisch und empfindet sogar Gefühle. Mit seinen Anti-Schwerkraft-Stiefeln kann er wie ein Superheld durch die Lüfte düsen. Und praktischerweise gibt es dazu auch gleich den passenden Raumanzug, der sich ihm bei seinen Flügen durchs Weltall automatisch überstülpt.
Balem Abrasax (Eddie Redmayne) ist eiskalt und größenwahnsinnig. Zu seinem Anteil am Abrasax-Imperium gehört die Erde, "der schönste Planet" - und der wertvollste. Denn die Menschen sind für ihn nur ein Rohstoff. Er "erntet" sie, um aus ihnen ein magisches Jugendelixier zu brauen. Balem fürchtet deshalb nichts mehr, als den Verlust des Planeten und hat darum nur ein Ziel: Jupiter muss sterben. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie eine Reinkarnation seiner Mutter ist, mit der ihn eine Geschichte voller Tragik verbindet.
Das bietet der Film
Die Geschwister Lana und Andy Wachowski entführen in die Weiten des Kosmos, mit rasanten Kamerafahrten, aufwendigen Bildern von fernen Sternen und Galaxien und gewaltigen Explosionen und Kampfszenen - und das in 3D. Eine Mischung aus Superheldenkino und Weltraumabenteuer, wie man es allerdings schon öfter im Kino gesehen hat - zuletzt spektakulär und erfolgreich in "Guardians of the Galaxy".
Während die Technik sehenswert ist, ist die Geschichte etwas dünn geraten. Die wichtigste Botschaft: Am Ende dreht sich alles nur um Macht und Geld. Andere Wesen haben die Menschen zwar übertrumpft mit Intelligenz, Wissen und ewiger Jugend. Aber die menschlichen Schwächen haften eben auch ihnen an. So bleibt am Ende die Erkenntnis, dass selbst der schlaueste Außerirdische auch nur von Instinkten und Trieben gesteuert wird. Menschlich eben.
Kinostart "Jupiter Ascending": 5. Februar 2015
