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"Dirty Dancing"-Autorin: "Man riet mir, die Filmrollen zu verbrennen"


"Dirty Dancing"-Drehbuchautorin
"Man riet mir, die Filmrollen zu verbrennen"

t-online, efri

Aktualisiert am 20.05.2014Lesedauer: 3 Min.
Eleanor Bergstein, die Drehbuchautorin von "Dirty Dancing", ließ auch persönliche Elemente in die Filmrollen einfließen.Vergrößern des Bildes
Eleanor Bergstein, die Drehbuchautorin von "Dirty Dancing", ließ auch persönliche Elemente in die Filmrollen einfließen. (Quelle: dpa-bilder)
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"Dirty Dancing" gehört ohne Zweifel zu jenen Filmen, die ganze Generationen prägten. Unvergessen die Szenen des tanzenden Liebespaares Baby und Johnny und unvergessen auch der damals junge Patrick Swayze, der als Tanzlehrer die Damen zum Träumen brachte. Die ganze Story wiederum erträumt hat sich vor fast dreißig Jahren die Drehbuchautorin Eleanor Bergstein. In einem Interview mit dem schweizerischen Internetportal "20 Minuten" erzählt sie interessante Details zum Film - und dass "Dirty Dancing" fast dem Feuer zum Opfer gefallen wäre.

Der Film feierte damals fulminante Erfolge an den Kinokassen und ist bis heute ein Klassiker unter den Tanzfilmen. Doch die Schöpferin selbst gibt zu, dass sie nie mit einem solchen langanhaltenden Erfolg gerechnet hätte, denn die Produktion des Films habe sehr lange gedauert.

"Man riet mir, die Filmrollen zu verbrennen"

Zudem fiel die Resonanz der Verleiher auch nicht unbedingt positiv aus, was fast verhängnisvolle Konsequenzen gehabt hätte: "Die erste Person, der ich den fertigen Film gezeigt habe, riet mir sogar, die Filmrollen zu verbrennen, um zumindest die Versicherungssumme einstreichen zu können." Ein Glück für die Fans, dass Bergstein es sich damals doch noch anders überlegt hat. Wer weiß, wie manche Dates heute sonst verlaufen würden.

Eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion

Viele Autoren verarbeiten in ihren Büchern autobiografische Erlebnisse. So auch Bergstein, denn die Geschichte um das Liebespaar Johnny und Baby weist Parallelen zum Leben der Autorin auf, wie sie selbst erklärt: "Es ist eine gute Mischung aus Wahrheit und Fiktion. Meine Eltern nannten mich Baby, bis ich 22 Jahre alt war. Aber ich bin ausgebildete Tanzlehrerin, also steckt auch viel von Johnny in mir." Aus ihren eigenen Erfahrungen sei dann der Film entstanden: "Ich habe alles, was ich je erlebt, gefühlt und verstanden habe, in einen Topf geworfen und mich daraus für mein Drehbuch bedient."

Das Tanzen hat Bergstein übrigens auch im hohen Alter nicht verlernt: "Ich tanze ganz oft mit den Leuten, die mir mit dem Film geholfen haben. Und natürlich auch mit den Menschen, die jetzt im Musical mitspielen. Wir gehen oft in Latino-Clubs und tanzen Tango."

Einer, der ebenfalls das Tanzen wie kein Zweiter beherrschte, fehlt der Drehbuchautorin sehr. Patrick Swayze, der in der Rolle des Johnny brillierte, verstarb 2009. "Patrick war ein sehr guter und loyaler Freund von mir, es ist wirklich tragisch, dass er nicht mehr unter uns weilt. Besonders schockierend fand ich es, als ich kürzlich bei einer Kinovorführung von 'Dirty Dancing' wieder mal realisierte, dass Patrick nicht mehr da ist", so Bergstein. "So viele Schauspieler aus dem Film sind viel zu jung verstorben, das macht mich traurig. Aber sie leben durch all die neuen Fans, die 'Dirty Dancing' über die Jahre gewonnen hat, weiter", freut sich die 1938 geborene Autorin.

"Lastwagenfahrer sind die größten Fans von 'Dirty Dancing'"

Wer meint, "Dirty Dancing" ist hauptsächlich ein Renner bei feuchtfröhlichen Mädelsabenden oder Verliebten, die gern in der Vergangenheit schwelgen, wird von Bergstein eines Besseren belehrt, denn laut ihr macht das Hauptpublikum eine ganze andere Zielgruppe aus: "Es sind Lastwagenfahrer. Sie haben ihre Laptops auf dem Beifahrersitz und wann immer sie Pause machen, schauen sie den Film. Viele haben mir erzählt, sie wünschten, sie wären so wie Johnny." Was ihr besonders gefällt: "Die liebste Szene vieler hat allerdings gar nichts mit Johnny oder Baby oder Tanzen zu tun. Der Moment, in dem Babys Vater realisiert, dass er Johnny zu Unrecht verurteilt hat, scheint allen enorm viel zu bedeuten. Das macht mich sehr glücklich."

Ein anderes bedeutsames Thema für Bergstein war die Nebengeschichte um die ungewollte Schwangerschaft von Penny, der ursprünglichen Tanzpartnerin Johnnys. "Der Film spielt im Jahr 1963. Damals war die Möglichkeit, eine legale Abtreibung machen zu lassen, Zukunftsmusik. 1987, als der Film ins Kino kam, gab es schon dreizehn Jahre lang ein Gesetz dafür." Bergstein wollte damit zeigen, dass die Umstände nicht immer so glücklich waren. Auch heute ist Abtreibung ein kontrovers diskutiertes Thema in den USA, wie die Drehbuchautorin bedauert.

Zwar leben Baby und Johnny noch auf zahlreichen Videos und DVDs weiter, doch seit zehn Jahren gibt es das wohl berühmteste Tanzpaar auch als Musical zu sehen. 2004 feierte das Stück in Sydney Premiere, von 2011 bis 2012 war es auch in Deutschland zu sehen.

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