Kino Vor 30 Jahren starb US-Schauspieler Henry Fonda
Er gilt als eine der größte Filmlegenden Amerikas: Der US-Schauspieler Henry Fonda drehte mit Regiegrößen wie Fritz Lang und Victor Fleming und spielte in Filmklassikern wie "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Krieg und Frieden". Zum 30. Todestag am 12. August werfen wir in unserer Foto-Show einen kurzen Rückblick auf das Leben eines großen Schauspielers.
Zusammen mit seinem Studienkollegen James Stewart machte sich Fonda einst auf in die Theatermetropole New York, um sich dort als Schauspieler einen Namen zu machen. Gemeinsam bewohnten sie ein Apartment, gemeinsam folgten sie 1935 schließlich dem Ruf Hollywoods.
Moralisch integre Leinwandhelden
Fonda wurde zu einem gefragten und vom Publikum geschätzten Charakterdarsteller, er verkörperte Würde und Tugendhaftigkeit. Anders als beispielsweise Marlon Brando hielt Fonda nichts von dieser psychologisierenden Form des Schauspiels. Er agierte stets sehr zurückgenommen, aber dadurch nicht weniger intensiv.
1941 gelang Regisseur John Ford und Henry Fonda ein filmischer Meilenstein. In dem Western "Faustrecht der Prärie" spielte Fonda den legendären Sheriff Wyatt Earp und lieferte mit diesem couragierten, moralisch aufrechten Helden eine Blaupause für viele ähnliche Rollen nicht nur im Western-Genre.
Fonda als abweisender Vater
So streng Fonda mit sich selbst war, so sehr war er es auch mit seiner Familie. In Interviews haben ihn seine Kinder Jane und Peter, die beide ebenfalls den Schauspielerberuf ergriffen, als häufig abwesenden wie abweisenden Vater beschrieben. Ihr Wunsch nach Zuneigung und Anerkennung der eigenen beruflichen Leistungen konnte Fonda offensichtlich nur wenig erfüllen.
Auch seine Frauen litten unter diesem charakterlichen Mangel. Drei Ehen gingen zu Bruch. Als sich Frances Seymour, die Mutter seiner Kinder, die Pulsadern aufschnitt und verblutete, erschien es für Fonda selbstverständlich, am Abend pflichtbewusst am Broadway wieder auf der Bühne zu stehen.
Karrierewandel nach Zweitem Weltkrieg
Als er 1945 nach drei Jahren als Navy-Leutnant aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrte, verlor Fondas bis dahin recht gradlinig verlaufende Karriere an Kontur. Fonda drehte zwar viel, wirkte aber auch in vielen zweit- und drittrangigen Produktionen mit. Zwischenzeitlich konzentrierte sich Fonda deshalb auch wieder ganz aufs Theaterspielen.
Nach sieben Jahren Drehpause konnte ihn John Ford mit "Keine Zeit für Heldentum" (1955) wieder für einen neuen Film begeistern. Zwei Jahre später bekam Ford für seine Rolle in Sidney Lumets "Die zwölf Geschworenen" seine zweite Oscar-Nominierung und begann damit eine weitere künstlerisch ertragreiche Phase seines Filmschaffens.
Ehren-Oscar für das filmische Schaffen
Über 100 Fernseh- und Kinofilme drehte Fonda im Laufe seiner Karriere. Ein Jahr vor seinem Tod am 12. August 1982 erhielt er für seine Lebensleistung den Ehren-Oscar. Kurz zuvor hatte der herzkranke Fonda an der Seite von Tochter Jane in dem Drama "Am goldenen See" seinen letzten Auftritt vor der Kamera absolviert.