"Ich hatte eine schwere Zeit" Ausraster bringen Johnny Depp in Bedrängnis
Johnny Depp wirft seiner Ex Amber Heard vor, falsche Aussagen über häusliche Gewalt in ihrer Ehe gemacht zu haben. Doch ein neues Video zeigt, wie er die Kontrolle verliert.
Johnny Depp hat im Kreuzverhör mit den Anwälten seiner Ex-Frau Amber Heard frühere SMS-Nachrichten vorlesen müssen, in denen er die Schauspielerin auf üble Weise beschimpft.
Am dritten Tag im Zeugenstand im Gericht des Bezirks Fairfax (Virginia) wurde der "Fluch der Karibik"-Star am Donnerstag auch mit teils schockierenden Videos, Fotos und Audioaufnahmen konfrontiert, mit denen Heards Anwälte ein Bild von Depp als Süchtigen mit heftigen Ausfällen zeichnen wollten. Im Video hier oder oben im Artikel sehen Sie Ausschnitte daraus.
In dem von Heard aufgenommenen Video ist zu sehen, wie Depp morgens wütend in einer Küche um sich schlägt. Er trinkt ein großes Glas Wein und brüllt, dass er ihr zeigen werde, was "verrückt" sei. Im Kreuzverhör sagte Depp, dass er "einige Küchenschränke" aber nicht Heard angegriffen habe. "Ich hatte eine schwere Zeit damals", so der Schauspieler über die Gründe für seinen Ausraster.
Depp bezeichnete Heard als "Nutte"
Am Tag zuvor hatte er in dem Verleumdungsprozess angebliche Gewaltausbrüche der "Aquaman"-Schauspielerin beschrieben. Während eines Streits im Jahr 2015 habe sie eine Wodka-Flasche auf ihn geworfen. Dabei sei ein Teil seines Mittelfingers abgetrennt worden. Heard hat diesen Vorwurf in der Vergangenheit bestritten.
Beim Verlesen von Schimpftiraden und demütigenden Beleidigungen in seinen Textnachrichten räumte Depp am Donnerstag an einer Stelle ein, dass er auf seine Wortwahl "nicht stolz" sei. In SMS-Texten zog er über Heard als "Nutte" her und sprach von ihr, als ob sie bereits tot sei. Andere Chats drehten sich um das Beschaffen von Drogen. Am Montag soll die Befragung Depps vor der Jury fortgesetzt werden. Heard soll zu einem späteren Zeitpunkt in den Zeugenstand treten.
Es geht um 45 Millionen Euro Schadenersatz
Denn auch die 36-Jährige geriet beim neuen Gerichtsprozess in Erklärungsnot. Depp hatte zu Protokoll gegeben, dass Heard auf der gemeinsamen Hochzeit Drogen konsumiert habe. So sei die Schauspielerin angeblich komplett auf Ecstasy gewesen – mehr dazu lesen Sie hier.
2016 hatte Heard nach nur 15 Monaten Ehe die Scheidung eingereicht. Sie warf dem Hollywoodstar häusliche Gewalt vor. In seiner Zivilklage hält Depp seiner Ex-Frau vor, in einem 2018 von der "Washington Post" veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies hätte seinem Ruf geschadet. Wegen Verleumdung klagt Depp auf umgerechnet gut 45 Millionen Euro Schadenersatz.
- Nachrichtenagentur dpa