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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vor Rodel-Showdown Felix Loch gibt Kampfansage an die Konkurrenz
Vor dem Weltcup-Finale in Sotschi liegt Rodel-Star Felix Loch auf dem ungewohnten dritten Platz. Im Interview verrät er, warum er trotzdem cool bleibt und beziffert exakt seine Siegchancen.
Mit drei olympischen Goldmedaillen, 13-WM-Titeln und sechs Gesamtweltcupsiegen ist Felix Loch einer der erfolgreichsten Rodler aller Zeiten. Vor dem letzten Weltcup der Saison am Wochenende im russischen Sotschi findet sich der 29-Jährige jedoch in einer eher ungewohnten Situation wieder: Er ist nur Dritter, 15 Punkte hinter Johannes Ludwig. t-online.de traf Loch auf seiner Heimbahn am Königssee zum Interview.
t-online.de: Herr Loch, wie schätzen Sie vor dem Saisonfinale in Sotschi Ihre Chancen ein, den Gesamtweltcup noch zu gewinnen?
Felix Loch: Es wird sehr schwierig. Weil die Russen dort auf ihrer Bahn sehr viel trainiert haben und wirklich schnell sind. Auch die Österreicher waren im Herbst zum Training da. Wir waren zuletzt vor zwei oder drei Jahren in Sotschi. Aber ich weiß, was ich dort machen muss und war in Sotschi auch schon sehr erfolgreich (zwei Olympia-Goldmedaillen 2014, Anm. d. Red). Es gibt noch 200 Punkte zu holen, es ist also noch sehr, sehr viel möglich. Und mit dem Rennen in Altenberg, das der Bahn in Sotschi schon sehr nahe kommt, war ich schon sehr, sehr zufrieden (Platz eins vor Reinhard Egger, Anm. d. Red.). Deshalb freue ich mich darauf, wenn es nach Russland geht. Weil ich auch schon ziemlich genau weiß, mit welchem Schlitten-Setup ich an den Start gehen will. Natürlich muss man immer noch ein bisschen probieren, aber die grobe Richtung weiß ich schon ziemlich genau.
Zwischen dem Weltcupführenden Johannes Ludwig und dem Vierten Reinhard Egger liegen nur 18 Punkte. Wird das in Sotschi nun eine Nervenschlacht?
Das glaube ich nicht. Für mich schon mal nicht, da ich bereits das eine oder andere spannende Rennen mitgemacht habe – und damit immer gut zurechtgekommen bin. Deshalb mache ich mir da keine Sorgen. Wobei es für den einen oder anderen vielleicht ein bisschen schwieriger wird.
Für wen beispielsweise?
Für die, die im Gesamtweltcup zum ersten Mal vorne mit dabei sind – ob dass der Österreicher Reinhard Egger ist oder Johannes Ludwig. Die hoffen natürlich schon, am Ende mit der Kugel (des Gesamtweltcupsiegers, Anm. d. Red.) Heim zu fahren. Ich sehe das Ganze ein bisschen entspannt – weil ich schon die eine oder andere Kugel zu Hause habe. Deshalb greife ich da nochmal voll an und dann wird man sehen, was am Ende am Sonntag dabei rauskommt.
Rodeln-Gesamtweltcup, Einsitzer (Stand: 21.2.19) | Punkte |
---|---|
1.) Johannes Ludwig (D) | 598 |
2.) Semjon Pawlitschenko (RUS) | 588 |
3.) Felix Loch (D) | 583 |
4.) Reinhard Egger (Ö) | 580 |
5.) Roman Repilow (RUS) | 548 |
Ist der Russe Semjon Pawlitschenko mit dem Heimvorteil der große Favorit?
Auf jeden Fall. Die Russen haben dort sehr viel trainiert – auch Roman Repilow, der ebenfalls nicht so weit weg ist (Rang fünf in der Gesamtwertung, Anm. d. Red.). Die beiden sind dort mit Sicherheit sehr, sehr stark einzuschätzen, weil sie sich dort immer vorbereiten. Die fahren natürlich schon im Herbst dort, sind da beim Training und nutzen das natürlich.
In medias res: Wenn Sie es prozentual beziffern müssten, wie hoch schätzen Sie Ihre Chance auf den Gewinn des Gesamtweltcups ein?
(lacht) Gute Frage. Ich würde mal sagen 65 Prozent.
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Was machen Sie eigentlich, wenn die Saison vorbei ist? Geht es direkt in den Urlaub?
Nein, Urlaub ist dann noch nicht angesagt. Wir haben hier am Königssee nochmal die Möglichkeit, Material zu testen – weil hier einfach noch länger Eis ist. Und dann fahre ich eine Woche nach La Plagne in Frankreich, ebenfalls zum Materialtesten – vor allem im Hinblick auf die nächste Saison. Aber danach ist dann wirklich Schluss und es geht auch mal in den Urlaub. (lacht)
- Website des Internationalen Rennrodelverbandes FIL: Weltcup-Stand im Einsitzer