"Erschrocken und schockiert" Biathlon-Star Preuß äußert sich zu Trainingsskandal
Sturla Holm Lægreid hatte kürzlich einen gefährlichen Trainingsfehler begangen. Nun hat sich auch die deutsche Biathletin Franziska Preuß zu dem Vorfall geäußert.
Das vergangene Biathlon-Wochenende in Lenzerheide erregte durch einen Trainingszwischenfall des Norwegers Sturla Holm Lægreid beträchtliches Aufsehen. Denn: Bei einer Trockenübung im Hotel hatte sich ein Schuss aus dessen Waffe gelöst. Er wurde daraufhin von der IBU für den Massenstart gesperrt – und brach beim norwegischen Sender NRK in Tränen aus. Nun hat sich auch Franziska Preuß diesbezüglich geäußert.
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Die aktuell beste deutsche Biathletin sagte im Gespräch mit Eurosport: "Wir waren alle erschrocken und schockiert. Ich habe das Interview von ihm gesehen mit dem NRK. Das geht einem als Sportler schon nahe, wenn man sieht, was das in einem anderen Sportler auslöst, wenn dem dieser Fehler passiert."
"Für einen selbst ist es das Schlimmste"
Sturla Holm Lægreid entschuldigte sich bei der Biathlon-Familie und weinte bittere Tränen. Immer wieder rang er nach Luft, als er dem TV-Sender sagte: "Es ist sehr unangenehm. Wir bewegen uns in einem Sport, wo es auch um Leben geht. Wichtig ist die Sicherheit und ich habe sie missachtet und ziehe die Konsequenzen." Der 26-Jährige liegt in der Weltcup-Gesamtwertung aktuell auf dem fünften Platz. Sein Fehler löste große Diskussionen aus.
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Preuß, die bei den Damen ebenfalls auf dem fünften Rang in der Gesamtwertung liegt, ergänzte: "Es darf nicht passieren. Wir haben Waffen mit und müssen doppelt und dreifach darauf achten, dass die Sicherheit passt."
Sie sei froh, dass so ein Fehler niemandem aus dem deutschen Team passiert sei. Denn "für einen selbst ist es das Schlimmste. Mir tut Sturla leid", so Preuß. Im Deutschen Skiverband gebe es jedes Jahr die Waffenbelehrung, um die Athletinnen und Athleten zu sensibilisieren. Der Fall Lægreid ist in ihren Augen jedoch eine Warnung: "Es war für alle ein Hallo-Wach-Effekt für den Biathlon-Zirkus."
Um einen solchen Vorfall in Zukunft auszuschließen, haben die Norweger Konsequenzen gezogen. So erklärte Per Arne Botnan, Sportchef des norwegischen Biathlonverbandes, dass nie wieder außerhalb des Stadions geschossen werde. Am 4. Januar 2024 geht es für die Biathletinnen und Biathleten dann in Oberhof weiter. Im Februar findet dann die Biathlon-WM statt.