Steinmeier im nebeligen Oberhof Bundespräsident begeistert von Biathlon-WM – obwohl er nicht alles sah
Nach dem goldenen Sprint-Coup von Denise Herrmann-Wick erleben die deutschen Herren einen schwachen Start in die Einzelwettbewerbe. Mit dabei war auch Frank-Walter Steinmeier.
Einen Tag nach dem Triumph von Denise Herrmann-Wick haben die deutschen Biathleten bei der Heimweltmeisterschaft in Oberhof nicht nachziehen können. Im Sprint über zehn Kilometer wurde Johannes Kühn am Samstag als Achter noch bester Deutscher.
Der 31-Jährige aus Reit im Winkl musste bei nebeligem Wetter einmal in die Strafrunde und hatte am Ende 1:04,8 Minuten Rückstand auf den siegreichen Norweger Johannes Thingnes Bö. Der 29 Jahre alte Peking-Olympiasieger schoss nur einen Fehler und verwies mit 14,8 Sekunden Vorsprung seinen älteren Bruder Tarjei Bö (0) auf Rang zwei, in Sturla Holm Laegreid (1) sicherte sich ein weiterer Norweger Bronze.
Zu den schwierigen Sichtbedingungen – zwischenzeitlich stand der Start des Rennens sogar auf der Kippe – sagte Kühn im ZDF: "Ich war etwas besorgt, was das Schießen angeht, aber im Wettkampf war's okay."
Bundespräsident informiert sich per Handy
Begeistert von den Rennen zeigte sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Mein Herz für den Biathlon ist entflammt seit Winter-Olympia in Korea, als Laura Dahlmeier Gold gewonnen hat", erklärte Steinmeier im ZDF. Dabei habe er gemerkt, "dass das Biathlon-Publikum etwas ganz Besonderes" sei.
Die Sichtbedingungen in Oberhof setzten auch dem deutschen Staatsoberhaupt zu: "Ja, es ist ein bisschen nebelig, aber wir haben von der Tribüne aus den Start der Männer gesehen und uns übers Handy über die Schießergebnisse informiert", erklärte Steinmeier.
Strelow kommt fehlerfrei durch
In der Verfolgung am Sonntag (ab 15.30 Uhr im Liveticker von t-online) sind es erneut die Norweger, die es zu schlagen gilt. Der fehlerfreie Justus Strelow, der am Samstag im ersten WM-Rennen seiner Karriere Zwölfter wurde, geht als zweitbester Deutscher mit 1:14,6 Minuten Rückstand auf die Jagd nach Bö.
Medaillen-Kandidat und Ex-Weltmeister Benedikt Doll erlebte einen weiteren schwachen Tag und enttäuschte mit fünf Strafrunden erneut.
Der Norweger Bö setzte seine beeindruckende Serie fort und gewann auch das sechste Sprintrennen der Saison. Der fünfmalige Olympiasieger hat nun schon 14 WM-Titel gesammelt und schließt als Zweitbester weiter zu seinem Landsmann Ole Einar Björndalen auf. Die Biathlonikone ist mit 20 WM-Goldmedaillen unangefochtener Rekordchampion.
- Eigene Beobachtung
- ZDF-Interview mit Johannes Kühn und Frank-Walter Steinmeier
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa