Tour de France Nach Massensturz: Polizei nimmt Zuschauerin fest
Die französische Polizei hat die Frau, die am ersten Tag der Tour de France einen schlimmen Sturz verursacht hat, in Gewahrsam genommen. Ihr droht nun sogar eine Freiheitsstrafe.
Vier Tage nach dem durch eine Zuschauerin verursachten Massensturz zum Auftakt der Tour de France in der Bretagne ist die gesuchte Frau durch die örtliche Polizei festgenommen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch mit Verweis auf Ermittlerkreise. Die Verdächtige sei demnach eine Französin.
Zuvor gab es auch Berichte, nach denen es sich um eine Deutsche gehandelt haben soll. Am Dienstag berichtete "CBS News" zudem mit Verweis auf die französische Nachrichtenseite "Quest France", dass die Frau das Land per Flugzeug verlassen habe und unauffindbar sei. Dies stellte sich nun offenbar als falsch heraus.
Zeugenaufruf in den sozialen Medien
Die Polizei hatte bereits am Samstagabend einen Zeugenaufruf in den sozialen Medien formuliert. Ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung wurde eingeleitet, der Zuschauerin drohen bis zu drei Monate Freiheitsstrafe und 15.000 Euro Geldbuße, hinzu kommt der Tatbestand der Unfallflucht. Zudem könnten Schadenersatzforderungen gegen die Täterin erhoben werden.
Rund 45 Kilometer vor dem Ziel der ersten Tour-Etappe in Landerneau war am Samstag eine junge Frau mit dem Rücken zum heranrasenden Feld auf die Straße getreten. In den Händen trug sie ein Schild mit der Aufschrift "Allez Omi-Opi" und hielt dieses lachend in die Motorrad-Kamera. Der deutsche Profi Tony Martin an der Spitze des Peloton prallte aus voller Fahrt in das Plakat, was einen Massensturz auslöste. Mindestens 30 Fahrer kamen zu Fall, ein Dutzend zog sich Verletzungen zu.
Polizeiangaben zufolge hat sich die Frau danach vom Unfallort entfernt. Aufgrund der Aufschrift auf dem Schild war ihre Herkunft im deutschsprachigen Raum vermutet worden.
- Nachrichtenagentur SID