19. Etappe Tour-Etappe Deutsches Team Sunweb mit Gala-Tag – Däne gewinnt
Das deutsche Team Sunweb hat der 19. Etappe der Tour de France seinen Stempel aufgedrückt. Neben dem Sieger Sören Kragh Andersen überzeugte dabei auch ein angriffslustiger Deutscher.
Die Sprintstars Peter Sagan und Sam Bennett belauerten sich, stattdessen hat Ausreißerkönig Sören Kragh Andersen wieder die Gunst der Stunde genutzt. Der Däne holte sich nach einer cleveren Attacke am Freitag bereits seinen zweiten Etappensieg und ließ das deutsche Sunweb-Team ein drittes Mal bei der 107. Tour de France jubeln.
Andersen holte sich wie schon in Lyon nach 166,5 Kilometern von Bourg-en-Bresse nach Champagnole im Alleingang den Sieg, die Plätze zwei und drei belegten der Slowene Luka Mezgec und der Belgier Jasper Stuyven. Nikias Arndt komplettierte als Sechster den Erfolg von Sunweb.
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Roglic weiter in Gelb
Damit gehört die junge deutsche Mannschaft zu den großen Überraschungen bei der Tour. Erfrischend angriffslustig wirbelte das Team immer wieder das Feld durcheinander. So auch am Freitag. Gut 13 Kilometer vor dem Ziel riss der 26-Jährige aus. Ehe die Rivalen in der Ausreißergruppe die Gefahr erkannt hatten, war Andersen schon außer Sichtweite. Neben Zweifach-Sieger Andersen hatte Jungstar Marc Hirschi (Schweiz) noch die Etappe nach Sarran für Sunweb gewonnen und dazu je einmal Platz zwei und drei belegt.
Primoz Roglic gönnte sich im Gelben Trikot eine Verschnaufpause, bevor an diesem Samstag mit dem Bergzeitfahren der Showdown in den Vogesen ansteht. Mit 57 Sekunden Vorsprung auf seinen slowenischen Landsmann Tadej Pogacar geht der Vuelta-Champion in die letzte Kletterpartie der Tour nach La Planche des Belles Filles. "Ich denke seit Mittwoch bereits an das Zeitfahren. Ich muss konzentriert bleiben und die Arbeit zu Ende bringen", sagt der Slowene.
Starke Ausreißergruppe
Am Freitag bestand die Arbeit darin, sicher im Peloton mitzurollen. Vorne machte eine starke Ausreißergruppe den Sieg unter sich aus. Auch Sagan und Bennett hatten sich Hoffnungen auf den Tagessieg gemacht, am Ende ging es im Sprint nur um ein paar Punkte für das Grüne Trikot.
Roglic konnte indes Kräfte sparen für den finalen Schlussakt. Die Favoritenrolle liegt klar bei dem 30-Jährigen, der im vergangenen Jahr bei seinem Vuelta-Triumph Pogacar im Zeitfahren knapp 90 Sekunden abknöpfte. Seit seinem Debüt in der World Tour gewann Roglic bereits vier Zeitfahren bei großen Rundfahrten. Was soll da schon schiefgehen, wo er doch so souverän in den drei Wochen aufgetreten ist?
So cool wie Roglic sind nicht alle in seinem Team. Sein niederländischer Sportdirektor Merijn Zeeman wurde von der Rundfahrt ausgeschlossen, weil er einen Offiziellen während einer Kontrolle der Räder beleidigt haben soll.
Pogacar mit Außenseiterchance
Roglic will sich davon nicht ablenken lassen und setzt auch auf die Kraft des Gelben Trikots. "Wenn man es hat, ist es verrückt, was mit den Leuten passiert. Ich versuche davon zu profitieren", sagt Roglic. Ganz unterschätzen darf er den Tour-Debütanten Pogacar aber nicht. Bei den slowenischen Zeitfahrmeisterschaften nach Pokljuka hinauf wurde er Ende Juni vom Youngster düpiert.
So wird der junge Kletterer auch ganz auf die letzten sechs Kilometer setzen, wenn es zum Finale furioso bei der Kletterpartie mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,5 Prozent kommt. Der drittplatzierte Kolumbianer Miguel Angel Lopez, der weitere 30 Sekunden zurückliegt, dürfte im Zeitfahren im Bereich von Pogacar liegen und keine große Gefahr darstellen.
- Nachrichtenagentur dpa