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Politiker wittert Verschwörung gegen Lance Armstrong


Tour de France
Politiker stellt Vorgehen gegen Armstrong infrage

Von t-online, dpa, sid
Aktualisiert am 13.07.2012Lesedauer: 3 Min.

Lance Armstrong

Der US-Kongress habe die USADA erst im Jahr 2000 ins Leben gerufen, die Agentur wolle aber schon von 1998 beginnend mögliche Sanktionen gegen Armstrong aussprechen. Außerdem habe eigentlich der Weltverband UCI und nicht die USADA die Autorität, Strafen gegen Armstrong auszusprechen. Darüber hinaus verweist Sensenbrenner auf die zahlreichen negativen Dopingkontrollen Armstrongs und zieht eine mögliche Befangenheit in Betracht. Die Anklage sei womöglich eher eine Verschwörung, als dass sie auf Beweise basiere.

USADA erhält neun Millionen Dollar aus Steuergeldern

"Wir haben großes Interesse daran, wie die Steuergelder ausgegeben werden. Als wichtigster Geldgeber sollte das ONDCP Interesse an der Vorgehensweise der Agentur haben", schrieb Sensenbrenner. Das ONDCP, das im Weißen Haus angesiedelt ist, unterstützt die USADA jährlich mit neun Millionen Dollar. Die USADA wies die Vorwürfe zurück.

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Armstrong-Proben: ungewöhnlicher Anstieg der roten Blutkörperchen

Armstrong könnte bei der Anklage durch die USADA vor allem ein sprunghafter Anstieg seines Hämatokritwertes im Jahr 2009 zum Verhängnis werden. Wie die US-Zeitung "New York Daily News" berichtet, stützt die USADA ihre Vorwürfe neben belastenden Zeugenaussagen auf insgesamt 38 Blutproben des Texaners, die im Zeitraum zwischen Oktober 2008 und April 2012 genommen wurden.

Besonders auffällig seien dabei die Unterschiede in den Proben vom 31. Mai und 16. Juni 2009. Dort war Armstrongs Hämatokritwert, der vor allem einen Rückschluss auf den Anteil der roten Blutkörperchen erlaubt, von 38,2 auf 45,7 Prozent gestiegen. Eine Erhöhung, die nach Ansicht der Dopingermittler ein klares Indiz für Manipulation ist. Gary Wadler, ein amerikanischer Medizin-Professor und in leitender Funktion bei der Welt-Anti-Dopingagentur WADA, nannte den sprunghaften Anstieg erklärungsbedürftig: "Aus rein medizinischer Sicht ist eine solche Erhöhung des Wertes ungewöhnlich." Wadler ist nicht in den Fall involviert und wurde unabhängig von Namen nach einer Einschätzung gefragt.

Für Petacchi und Gesink ist die Tour der Leiden vorbei

Zwei weitere prominente Fahrer sind bei der 99. Tour de France ausgestiegen. Der italienische Sprintstar Alessandro Petacchi vom Team Lampre hatte sich auf dem elften Teilstück (Lesen Sie dazu auch: Mann in Gelb schlägt zurück) in der Abfahrt vom Col de la Croix de Fer bei einem Sturz verletzt und erreichte das Ziel in La Toussuire nur unter Schmerzen und nach Ablauf der Karenzzeit.

"Möglicherweise hat er sich Rippenbrüche zugezogen", sagte der Teamarzt. Untersuchungen in Petacchis Heimat sollen Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. In der Sprintwertung lag Petacchi zuletzt auf Platz fünf. 2010 hatte er das Grüne Trikot gewonnen.

Auch der Fünfte der Tour 2010 steigt aus

Der Niederländer Robert Gesink zieht sich in Abstimmung mit der Teamleitung als bereits fünfter Rabobank-Fahrer von der Tour de France zurück. Der 26-Jährige leidet seit einem Sturz auf der sechsten Etappe an einer Rippenverletzung.

Auf der elften Etappe hatte er nun über 29 Minuten auf den französischen Tagessieger Pierre Rolland vom Team Europcar verloren. In der Gesamtwertung lag Gesink aussichtslos zurück, 2010 war er noch Fünfter gewesen.

Weitere Ausfälle

Die schwere Alpenetappe hat noch weitere Opfer gefordert. Juri Kriwtsow (Ukraine/beide Lampre), Mark Renshaw (Südafrika), Bauke Mollema (Niederlande/beide Rabobank), Rob Ruijgh (Niederlande), Gustav Larsson (Schweden) und Lieuwe Westra (Niederlande/alle Vacansoleil) sind nicht mehr dabei. Vor dem 11. Teilabschnitt hatte sich bereits Fabian Cancellara zurückgezogen, weil seine Frau ein Kind erwartet.

Di Gregorio wird angeklagt

Der am Ruhetag der Tour de France verhaftete französische Radprofi Remy Di Gregorio ist wegen des Besitzes von Dopingpräparaten angeklagt worden. Dies bestätigte sein Anwalt Dominique Mattei nach dem Haftprüfungstermin in Marseille. Zugleich beteuerte de Gregorio noch einmal seine Unschuld. "Ich kann ihnen versichern, dass ich niemals gedopt habe - es sei denn, ich wurde getäuscht. Alle Leute sollten wissen, dass ich auch weiter in den Spiegel schauen kann. Die Justiz wird alles klären", sagte der Radprofi nach seiner Anhörung vor Journalisten.

Di Gregorio hatte schon während der Vernehmung vor einer Untersuchungsrichterin Doping abgestritten. Er räumte nach Angaben von Staatsanwalt Jacques Dallest aber Injektionen ein. Bei dem 26-Jährigen war bei einer Durchsuchung am Dienstag ein Spritzbesteck für Glukose gefunden worden.

Laut Staatsanwalt Dallest hat ein ebenfalls festgesetzter Heilpraktiker Di Gregorio zwei Ozonspritzen verabreicht. Außerdem habe er angegeben, Di Gregorio einmal Blut entnommen und mit Ozon angereichert zu haben, bevor er es ihm wieder injizierte. Ferner habe er eine Spitze mit Glukose verabreicht. Die Praktiken seien verboten, betonte Dallest und erklärte, der justizbekannte 75 Jahre alte Heilpraktiker und Di Gregorio hätten sich zwischen Ende Mai und Ende Juni viermal getroffen.

Der Tour-Ticker vom Vortag Cancellara steigt aus

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