Nach schwacher Olympiabilanz Hochsprung-Ikone Mögenburg schlägt Alarm

Die deutsche Medaillenbilanz in Tokio war die schlechteste seit der Wiedervereinigung. Schwimm-Legende Michael Groß stieß danach durch ein t-online-Interview eine breite Diskussion über die Zukunftsfähigkeit des Leistungssports an. Nun meldet sich auch Ex-Hochsprung-Star Dietmar Mögenburg zu Wort.
Hochsprung-Olympiasieger Dietmar Mögenburg hat das Abschneiden der deutschen Olympia-Mannschaft bei den Sommerspielen mit Sorge verfolgt. "Dass das deutsche Sportsystem in Gänze nicht mehr die Leistungsfähigkeit besitzt, wie noch zu meiner Zeit, hat das Abschneiden in Tokio deutlich bewiesen", sagte er einen Tag vor seinem 60. Geburtstag am Sonntag im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt": "Es ist sehr enttäuschend, wenn man sich den Medaillenspiegel anschaut."
Schwimm-Legende Michael Groß hatte im t-online-Interview zuvor "einen radikalen Wandel" im deutschen Spitzensport gefordert und sich für eine eigenständige Organisation nur für den olympischen Leistungssport stark gemacht.
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Mögenburg, der 1984 in Los Angeles mit 2,35 m Gold gewann, legt diesbezüglich nach. Er fordert, dass die Verantwortlichen "sich ernsthaft und ehrlich hinterfragen, wo die Ursachen für den traurigen Abwärtstrend liegen, sonst wird sich die Erfolglosigkeit weiter fortsetzen." Seit 1972 in München habe es nicht mehr so wenige Medaillen wie diesmal gegeben, "wobei es jetzt noch wesentlich mehr Wettbewerbe gab als bei all den Spielen zuvor", so das Jahrhundert-Talent.
Seit 2006 lebt Mögenburg mit seiner Familie in Norwegen, am Elitesportgymnasium NTG ist er verantwortlich für die Leichtathletik-Ausbildung der Abiturklassen. Seine Karriere im Hochsprung beendete er 1994.
- Nachrichtenagentur SID