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Paralympics: Hai biss Ali Truwit das Bein ab – nun kehrt sie zurück


"Habe ich gerade keinen Fuß?"
Sportlerin überlebt Haiattacke – und schwimmt nun um Gold

Von t-online, KS

28.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Ali Truwit: Ihre Liebe zum Wasser hatte sie zwischenzeitlich verloren.Vergrößern des BildesAli Truwit: Ihre Liebe zum Wasser hatte sie zwischenzeitlich verloren. (Quelle: Julia Nikhinson)

Ali Truwit ereilte ein schweres Schicksal. Ohne Bein kehrt die Schwimmerin dennoch ins Wasser zurück – und greift nun nach der Goldmedaille.

Bei den Paralympischen Spielen in Paris steht ein spektakuläres Comeback bevor. Leistungsschwimmerin Ali Truwit kehrt ein Jahr nach einer Haiattacke auf die große Bühne zurück und kämpft über 100 Meter Freistil, 400 Meter Freistil und 100 Meter Rückenschwimmen um eine Medaille. Das Besondere an ihr: Sie schwimmt mit einer Unterschenkelprothese.

Früher schwamm die 24-jährige US-Amerikanerin recht erfolgreich auf College-Niveau, doch dann durchlebte sie einen Albtraum, als sie am 24. März 2023 im Meer vor den Turks- und Caicoinseln auf einen Hai traf. Truwit berichtete, dass sie mit Freunden dorthin gereist und schnorcheln gewesen sei. Als sich die Gruppe bereits auf dem Rückweg zum Boot befunden habe, habe sich ein Hai aggressiv genähert. "Wir versuchten, uns zu wehren", sagte Truwit, doch plötzlich habe der Hai begonnen, sie zu stoßen und ihr in den Fuß und Unterschenkel gebissen.

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"Mein erster Gedanke war: 'Bin ich verrückt oder habe ich gerade keinen Fuß?'", erinnerte sie sich. Die Vorstellung sei zwar hart gewesen, ihr sei aber bewusst gewesen, handeln zu müssen. So rettete sich Truwit 75 Meter weiter auf einem Boot in Sicherheit. Anschließend sei sie in ein Krankenhaus und per Flugzeug wieder in die USA gekommen.

Die kühne und unrealistische Hoffnung

Ärzte operierten sie zweimal, um Infektionen zu bekämpfen. An ihrem 23. Geburtstag folgte eine dritte Operation, bei der ihr Bein unterhalb des Knies amputiert wurde. Obwohl die Haiattacke eine zwischenzeitliche Angst vor Wasser ausgelöst hatte, kämpfte sich die Schwimmerin zurück – und begann mit den Vorbereitungen auf die paralympischen Spiele.

Mithilfe von Prothesentraining, Kraftübungen und der Arbeit mit einem Traumatherapeuten, kehrte sie nach nur dreieinhalb Monaten zurück ins Wasser und nahm an Wettkämpfen teil. Truwit selbst zeigt sich positiv gestimmt: "Ich liebe Comeback-Geschichten", sagte sie vor den Spielen.

Dabei orientierte sie sich an der erfolgreichen Rückkehr von anderen, "um an der kühnen und unrealistischen Hoffnung festzuhalten, einen Hai abzuwehren, zu überleben, eine Gliedmaße zu verlieren und es innerhalb eines Jahres zu den Paralympics zu schaffen." Sie wolle niemals zulassen, dass die Angst ihr Leben beherrsche.

Die Erfolge bei den US-amerikanischen Paralympic Trials in Minneapolis im 100 Meter Rücken, 100 Meter Freistil und 400 Meter Freistil geben ihr das nötige Selbstvertrauen, in einem Team mit der bekannten paralympischen Schwimmerin Jessica Long und mehreren Medaillengewinnern aus Tokio mithalten zu können.

"Ich denke, mein Name in diesem Team zu hören, hat mich daran erinnert, dass ich stärker bin, als ich denke. Dass wir alle stärker sind, als wir denken", sagte Truwit. In einem Interview mit "NBC News" fügte sie hinzu: "Ich bin einzigartig, weil ich von einem Hai angegriffen wurde, aber ich bin nicht einzigartig, weil wir alle im Leben Schwierigkeiten, Traumata und harte Zeiten durchmachen müssen."

Verwendete Quellen
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