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Australian Open: Jannik Sinner macht den Platz kaputt


Australian Open
In diesem Moment macht die Nummer eins den Platz kaputt


Aktualisiert am 20.01.2025 - 11:17 UhrLesedauer: 3 Min.
Jannik Sinner ließ sich von dem Zwischenfall nicht aus der Ruhe bringen.Vergrößern des Bildes
Jannik Sinner ließ sich von dem Zwischenfall nicht aus der Ruhe bringen. (Quelle: IMAGO/JAMES ROSS)
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Kurioser Zwischenfall bei den Australian Open: Mit einem wuchtigen Aufschlag reißt Jannik Sinner das Netz aus der Verankerung. Das Spiel musste unterbrochen werden.

Aus Melbourne berichtet Christoph Cöln

Es lief der vierte Satz im Spiel zwischen Jannik Sinner und Holger Rune in der Rod Laver Arena in Melbourne. Zwei Stunden und 43 Minuten waren gespielt, der Weltranglistenerste hatte Aufschlag, Rune lag nach Sätzen mit 1:2 hinten, führte im vierten Satz aber mit 1:0. Sinner schlug wuchtig auf – und zerstörte das Netz.

Die Filzkugel knallte genau auf die Verankerung in der Platzmitte, dort, wo das Netz im Boden verschraubt ist und die Netzkamera hängt. Plötzlich baumelte das ganze Netz in der Luft. Der Schiedsrichter stoppte das Spiel, die Netzschiedsrichterin kam auf den Centre Court, sie versuchte, die Halterung festzuschrauben. Doch der Rundhaken war ausgerissen und hatte offenbar das Gewinde im Boden lädiert. Ohne Haken, kein Netz. Also musste der Stuhlschiedsrichter die Partie vorerst unterbrechen und schickte die Spieler in die Kabinen.

Mehrere Platztechniker betraten den Centre Court und machten sich an dem Gewinde im Boden zu schaffen. Bald stand eine ganze Traube an Mitarbeitern um den Tatort herum und begutachtete das corpus delicti. Die Minuten verrannen, das Ganze erinnerte an den Torfall von Madrid. Damals brach kurz vor dem Anpfiff des Champions-League-Halbfinals zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund der Torpfosten und brachte das Gehäuse zum Einstürzen. Es dauerte 76 Minuten, bis die Platzwarte das Tor reparieren konnten und das Spiel angepfiffen wurde.

Sinner: "Ohne Euch hätte ich es nicht geschafft"

In Melbourne dauerte es rund zwanzig Minuten, bis das Netz wieder an seinem Platz und fest verankert war. Die Spieler kamen zurück auf den Platz. Sinner gewann das erste Spiel des vierten Satzes, danach gelang ihm sogar gleich ein Break gegen den Dänen Rune. Die unfreiwillige Pause hatte ihm offenbar nicht geschadet. Obwohl es an diesem Tag 32 Grad Außentemperatur in Melbourne war – auf dem Platz ist es in der Regel noch heißer – und Sinner sich während der Partie medizinisch behandeln lassen musste.

"Heute Morgen war es wirklich seltsam, irgendwie habe ich mich nicht gut gefühlt und ich wusste, dass es ein schwieriges Match werden würde", sagte der Italiener. Er habe mit den Ärzten gesprochen und die hätten ihm geholfen. Vor allem aber habe das Publikum ihn nach vorn getragen. "Ohne Euch hätte ich das hier heute nicht geschafft", sagte Sinner im Post-Match-Interview mit Jim Courier.

Sinner behielt die Nerven, er quälte sich durch die Partie, obwohl er nicht in Topform war. Auch ließ er sich von dem defekten Netz nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich gewann der Favorit mit 6:3, 3:6, 6:3, 6:2 gegen Rune. In der nächsten Runde wartet auf ihn der Sieger des Duells Alex Michelsen (USA) gegen den Australier Alex de Minaur.

In der Pressekonferenz nach dem Match gab Sinner zu, dass ihm das kaputte Netz und die anschließende Spielunterbrechung geholfen habe. "Ja, ich hatte heute Glück. Das hat mir sehr geholfen. Ich konnte durchatmen, mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht spritzen und mich erholen."

Sinner hatte auf dem Platz zeitweilig große körperliche Probleme, er berichtete, dass er von den Teamärzten ein Medikament bekommen hätte. Tatsächlich km der angeschlagene Champion mental frischer aus der unfreiwilligen Pause als sein Kontrahent Rune. "Das kommt wirklich nicht oft vor, dass so etwas passiert. Ich hatte wirklich großes Glück."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort
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