Regen in London Alexander Zverev muss auf Wimbledon-Start warten
Regen macht dem Spielplan in Wimbledon traditionell einen Strich durch die Rechnung. Am zweiten Turniertag betraf dies nun auch gleich mehrere Deutsche.
Zweiter Tag, und wieder Regen in Wimbledon. Früher als am ersten Tag, und dauerhafter noch dazu. Deswegen mussten auch alle angesetzten Deutschen warten, mit nur wenig Aussicht auf einen Einsatz, denn: Alexander Zverev, Tatjana Maria, Jule Niemeier, Tamara Korpatsch und Yannick Hanfmann waren allesamt auf Plätzen angesetzt, die kein Dach haben – von der regenfesten Sorte gibt es nur zwei auf der Anlage des All England Clubs.
Im Laufe des Nachmittags tröpfelten dann die Absagen herein. Erst erfuhr Tatjana Maria, dass ihr Erstrundenmatch auf Court 18 nicht stattfinden würde, etwas später war auch für Zverev und Niemeier klar: Frühestens am Mittwoch werden sie ihre Auftaktduelle bestreiten können, Regen ist nicht vorhergesagt. Gleiches gilt wohl für die Fortsetzung des fünften Satzes von Hanfmann gegen Taylor Fritz. Das Match war am Montag wegen Dunkelheit unterbrochen worden.
Titelverteidigerin mit Problemen weiter
Unter dem Dach des Centre Courts wurde dafür erst einmal Roger Federer bejubelt – aus Anlass seines ersten von insgesamt acht Einzeltiteln in Wimbledon vor 20 Jahren war er eingeladen worden. Und so nahm er nach einem 100-sekündigen Video im cremefarbenen Anzug an der Seite von Prinzessin Kate Platz, beide sprachen bisweilen sehr angeregt, während unten auf dem Rasen Jelena Rybakina mit ihrer Titelverteidigung begann.
Rybakina, die bei den French Open wegen einer Viruserkrankung ausgestiegen war, setzte sich nach anfänglichen Mühen 4:6, 6:1, 6:2 gegen Shelby Rogers aus den USA durch. Bereits während ihres Matches wurden kurz vor 15 Uhr Ortszeit zehn Matches abgesagt, darunter auch jenes von Maria.
Nummer eins der Welt ohne Probleme
Zu den glücklichen, weil auf einem der beiden überdachten Courts angesetzten Spielern gehörte Carlos Alcaraz. Der 20 Jahre alte Weltranglistenerste besiegte auf Court 1 den 16 Jahre älteren Jeremy Chardy aus Frankreich in 1:53 Stunden 6:0, 6:2, 7:5. Der Spanier wäre im Achtelfinale ein möglicher Gegner für Zverev. Dessen Match war als viertes auf Court 3 angesetzt, mit ohnehin nur wenig Aussicht auf Austragung.
Im Umgang mit dem Regen sind sie im All England Club allerdings erprobt. Eine erste Erleichterung war 1971 die Einführung von Abdeckplanen auf den Plätzen. 2009 wurde dann zunächst der Centre Court überdacht, 2019 der Court 1. Seitdem gab es keinen Tag mehr ohne Matches, wie zuletzt 2004. Damals waren der erste Mittwoch und der erste Samstag komplett als Spieltage ausgefallen.
Allerdings: Auch ein Dach hilft nicht immer, wenn es heftig wird. 2016 etwa musste zuletzt der spielfreie sogenannte "Middle Sunday" geopfert werden, um das Programm durchziehen zu können. Seit dem vergangenen Jahr wird grundsätzlich an diesem Tag gespielt, um den Spielplan zu entzerren. In der ersten Turnierwoche werden ohne Regen für gewöhnlich 365 Matches absolviert.
- Nachrichtenagentur SID