Special Olympics World Games Diese Besonderheiten müssen die Zuschauer kennen
Am 17. Juni starten die Special Olympics in Berlin. Viele der Sportarten bei den Spielen weisen Besonderheiten auf, die die Zuschauer kennen sollten.
Kein Abseits, ein 50-Meter-Sprint und Weitsprung aus dem Stand: Bei den Special Olympics World Games gibt es in den einzelnen Sportarten einige Besonderheiten und Abweichungen von den klassischen Disziplinen. Ein Überblick über die wichtigen Anpassungen.
Fußball
Nicht elf gegen elf, sondern sieben gegen sieben: Beim Fußball wirft der Torhüter den Ball ins Spiel, Abseits gibt es nicht. Ein Team hat maximal zwölf Spieler, Auswechslungen sind unbegrenzt möglich. Die Spieldauer beträgt zweimal 20 Minuten, bei einem Remis folgen zwei fünfminütige Verlängerungen und ein eventuelles Penalty-Schießen. Das Tor ist mit 5x2 Metern kleiner als bei der herkömmlichen Variante.
Leichtathletik
Insgesamt gibt es elf Disziplinen. Neben dem Weitsprung gibt es den Standweitsprung, beim Minispeerwurf wird mit einem kleineren und abgerundeten Speer aus Kunststoff geworfen. In den Laufdisziplinen ragt der 50-Meter-Sprint als Besonderheit heraus. Der klassische 100-Meter-Sprint gehört auch zum Programm.
Schwimmen
Beim Schwimmen sind größtenteils die traditionellen Disziplinen vertreten, nur die Rennen über 25 Meter Freistil, 25 Meter Brust und 25 Meter Rücken stechen heraus. Aus medizinischen und religiösen Gründen dürfen die Athletinnen und Athleten Schwimmbekleidung tragen, die nicht von der FIBA genehmigt ist. Schwimmer mit einer Hörbehinderung können einen Startknopf oder einen elektronischen Tonstarter mit Stroboskoplicht nutzen.
Basketball
Der Korb hängt bei den Special Olympics gemäß den FIBA-Regeln ebenfalls 3,05 Meter über dem Boden. Die Spielzeit in den Finalwettbewerben beträgt zweimal zehn Minuten. In den Unified-Wettkämpfen treten jeweils drei Athletinnen und Athleten mit zwei Unified-Partnern im Team an.
Beachvolleyball
Es spielen vier statt zwei Personen in einem Team – jeweils zwei Athletinnen und Athleten und zwei Unified-Partner.
Bowling
Athletinnen und Athleten können zum Zielen eine Rampe benutzen.
Freiwasserschwimmen
Jede Schwimmart ist erlaubt. Die Athletinnen und Athleten dürfen während des Wettkampfs im Wasser laufen und stehen und zum Ausruhen beispielsweise Boote, Paddelbretter, Seile und Sicherheitspersonal im Wasser berühren. Dabei dürfen sie ihre Position aber nicht verbessern.
Hockey
Statt elf gegen elf heißt es sechs gegen sechs. Das Spielfeld ist dementsprechend nur etwa halb so groß.
Judo
Die Judoka sind nicht nur nach Gewicht und Geschlecht, sondern auch nach ihren Fähigkeiten eingeteilt. Die Regeln und Techniken wurden zugunsten der Sicherheit angepasst. Beispielsweise sind Würgegriffe nicht erlaubt.
Kanu
Auch stabilere, touristische Boote werden verwendet. Alle Athletinnen und Athleten müssen vorher einen Schwimmtest absolvieren und während des Rennens eine Schwimmweste tragen.
Kraftdreikampf
Die drei Disziplinen des Kraftdreikampfs sind Kreuzheben, Kniebeugen und Bankdrücken.
Radsport
Aus Sicherheitsgründen ist es verboten, die Hände vom Lenker zu nehmen.
Reiten
Neben dem klassischen Spring- und Dressurreiten werden Medaillen im Reiterwettbewerb sowie im Geschicklichkeitsparcours vergeben. Im Reiterwettbewerb absolvieren Reiter und Pferd Lektionen, die die Richter ansagen. Im Geschicklichkeitsparcours gehen die Pferde durch und über Hindernisse.
Rhythmische Sportgymnastik
In der reinen Frauensportart dürfen bei den Special Olympics in den unteren Wettkampfstufen auch Männer teilnehmen. Dazu gibt es einen Wettbewerb für Athletinnen und Athleten, die sitzend turnen.
Tennis
Das Regelwerk wurde leicht angepasst, um die Länge der Spiele durch kürzere Sets zu kontrollieren. Dazu gibt es die Option, kleinere Felder und kompressionsarme Bälle zu nutzen.
Tischtennis
Neben den traditionellen Wettbewerben gibt es individuelle Geschicklichkeitswettbewerbe. Dabei werden die Fähigkeiten beim Abprallen des Balls mit dem Schläger, dem Volley und der Rückhand gezeigt.
Volleyball
Die Spielfeldgröße und Netzhöhe werden leicht angepasst, es gibt drei unterschiedliche Spielweisen: Die traditionelle Spielweise, die Unified-Variante sowie die modifizierte Spielweise mit einem größeren und leichteren Ball, durch den langsamer gespielt wird. Eine Person darf dazu nur drei Angaben in Folge machen.
Sportarten ohne Abweichungen
Die nicht aufgeführten Sportarten Badminton, Boccia, Futsal, Geräteturnen, Handball, Golf, Segeln, Roller Skating und 3x3 Basketball werden größtenteils in der herkömmlichen Variante ohne gravierende Abweichungen ausgetragen.
- Nachrichtenagentur SID