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Jan Ullrich spricht über seinen Absturz: "Es ging um Leben und Tod"


Doku über Ex-Tour-de-France-Sieger
Jan Ullrich: "Es ging um Leben und Tod"

Von t-online, flv

07.09.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230907-911-014687Vergrößern des Bildes
Jan Ullrich am Donnerstag in München, wo eine bald erscheinende Doku über das Leben des früheren Radstars vorgestellt wurde. (Quelle: Christian Kolbert)

Jan Ullrich war einst Deutschlands gefeierter Radstar. Dann wurde er des Dopings überführt, stürzte privat ab. Nun spricht er anlässlich einer Doku über sein Leben.

Offene Worte vom früheren Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich. Anlässlich einer neuen Dokumentation über ihn sprach der Ex-Radstar über seine inzwischen überstandene große Lebenskrise: "Vor fünf Jahren hatte ich meinen Riesen-Absturz, da ging es um Leben und Tod, ich habe fast alles verloren, fast auch mein Leben", sagte Ullrich bei einer Veranstaltung von Prime Video am Donnerstag in München.

Im Bayerischen Hof wurde die Doku-Serie "Jan Ullrich – Der Gejagte", die ab dem 28. November bei dem Streaming-Anbieter zu sehen sein wird, erstmals in Auszügen vorgestellt.

Ullrich war 2018 schwer abgestürzt und hatte mehrfach mit Eskapaden für Negativschlagzeilen gesorgt. Unter anderem randalierte er in alkoholisiertem Zustand auf Mallorca bei seinem Nachbar Til Schweiger, woraufhin er von der Polizei festgenommen wurde.

Wenige Tage später wurde er in Frankfurt verhaftet, weil er unter Alkohol- und Drogeneinfluss eine Escort-Dame gewürgt hatte. Mittlerweile hat sich der 49-Jährige stabilisiert und ist auch wieder regelmäßig auf dem Rad aktiv.

Er habe sich "mit Hilfe von Freunden, von Fachleuten und natürlich von Familie da rausgekämpft", berichtete Ullrich. Unter anderem sein alter Rivale Lance Armstrong hatte ihm geholfen, den Weg zurück ins Leben zu finden.

Ullrich: "Es hat auch viele Tränen gegeben"

Es sei wichtig gewesen, mit der Vergangenheit zurechtzukommen, erklärte der Ex-Profi: "Du musst dich stellen." Das sei am Anfang "wahnsinnig schwer" gewesen. Ullrich gesteht: "Es hat auch viele Tränen gegeben." Mit der Dokumentation und der Verarbeitung seines Lebens gehe es ihm nun besser, sagte Ullrich: "Ich fühle mich viel leichter, ich habe den Rucksack für mich abwerfen können und habe Frieden mit meiner Vergangenheit geschlossen."

Ullrich hatte mit seinem Tour-Sieg 1997 einen Radsport-Boom in Deutschland ausgelöst. 2006 wurde der Olympiasieger von Sydney kurz vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt von seinem Team suspendiert, da er Verbindungen zum Dopingarzt Eufemiano Fuentes hatte.

Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte Ullrich 2012 für zwei Jahre gesperrt und erkannte ihm den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse 2006 ebenso ab, wie die Etappenerfolge beim Giro d'Italia 2006, bei der Deutschland Tour 2005 und bei der Tour de Suisse 2005 und 2006.

Ullrich deutet umfassendes Doping-Geständnis an

Er sei "wirklich offen und ehrlich mit allen umgegangen". Ullrich hofft, "dass die Zuschauer, die Fans, die Menschen, die das sehen, mich vielleicht ein bisschen besser kennenlernen" und sich "ein bisschen in mich reinversetzen können".

Oft hatte Ullrich Dopingvorwürfe mit dem Satz bestritten: "Ich habe nie jemanden betrogen." Mittlerweile deutet er aber ein umfassendes Doping-Geständnis an. "Dass ich niemanden betrogen habe, war falsch. Für mich war das auf meine Gegner getrimmt, aber die Fans gehören natürlich auch dazu", räumte er in der Doku ein.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
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