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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Leichtathletik-WM in Budapest Das sind die deutschen Medaillenhoffnungen
Zahlreiche deutsche Athletinnen und Athleten wollen in Budapest bei der Leichtathletik-WM durchstarten. Doch wer hat eigentlich Medaillenchancen?
Aus Budapest berichtet Melanie Muschong
Ab dem 19. August duellieren sich die besten Leichtathleten der Welt in Budapest. Auch die deutschen Sportler haben sich viel vorgenommen und wollen es besser machen als in Eugene im vergangenen Jahr. Damals war das WM-Abschneiden so schlecht wie noch nie zuvor mit nur zwei Medaillen. Die Sprint-Staffel um Star Gina Lückenkemper holte Bronze und Weitspringerin Malaika Mihambo gelang die Titelverteidigung.
Doch: Mihambo ist dieses Mal verletzungsbedingt ebenso wenig dabei, wie Langstreckenläuferin Konstanze Klosterhafen, Speerwerfer Johannes Vetter oder Hindernisläuferin Lea Meyer. DLV-Sportdirektor Jörg Bügner sagte daher vor dem Großereignis: "Wir sind natürlich traurig, dass an der einen oder anderen Stelle potenzielle Medaillenkandidaten sich und die deutsche Leichtathletik nicht in Szene setzen können. Auf der anderen Seite eröffnet das natürlich Türen für andere, dort entsprechend zu punkten."
Für wen genau? t-online mit der Übersicht über die möglichen deutschen Medaillenkandidaten.
Leo Neugebauer
Der 23-jährige Zehnkämpfer machte bereits kürzlich auf sich aufmerksam. Denn: Er brach den 39 Jahre alten deutschen Rekord von Jürgen Hingsen mit 8.836 Punkten. Neugebauer startet für die LG Leinfelden-Echterdingen und ist für die WM extra aus Texas (USA) eingeflogen. Denn: Der deutsche Athlet ist Student an der University of Texas in Austin.
Auf Instagram gibt er seinen Followern Tipps und zeigt seinen Alltag am College. Stets mit einem Lachen im Gesicht und guter Laune. Neugebauer nimmt sich selbst nicht zu Ernst, sagte vor der WM: "Ich weiß, was ich drauf habe. Aber ich mache mir keinen Druck." Den hat er mit seinem Rekord nun unter anderem auf Niklas Kaul gemacht, dem zweiten deutschen Medaillen-Kandidaten im Zehnkampf.
Niklas Kaul
Kaul reist als Europameister zur WM nach Budapest. Er ist das Gegenteil von dem, was Neugebauer nach außen präsentiert. Zurückhaltend, stets fokussiert und eher nachdenklicher als lachend zu sehen. Doch klar ist auch: Kaul kämpft um eine Medaille. Der laufstarke Zehnkämpfer hat dies auch schon bei der EM in München gezeigt, als er am Ende 8.545 Punkte auf seinem Konto verbucht hatte.
Seine Stärken liegen im Speerwerfen, Diskus und dem Laufen. Allerdings kommt Kaul mit seinen 8.484 Punkten und dem Sieg im Ratingen aktuell auf Rang neun der Welt. Kaul weiß um die Konkurrenz von Neugebauer. Er sagte dem SWR: "Leo ist für mich ganz klar Top-Favorit auf den WM-Titel. Er ist der Beste in diesem Jahr. Mit einer Punktzahl, mit der man im Normalfall eine WM gewinnt." Im besten Fall können beide DLV-Athleten eine Medaille holen. Und Kaul hat bereits 2019 bei seinem WM-Sieg gezeigt, wie es geht.
Julian Weber
Er ist der Speerwerfer, der in Budapest für Deutschland die Fahne hochhalten muss: Julian Weber. Der 28-Jährige überzeugte bereits bei der Heim-EM in München im vergangenen Jahr, als er sich mit 87,66 Meter den Titel holte. Auch aktuell ist Weber in guter Form, seine persönliche Bestleistung liegt bei 89,54 Metern.
Dem SWR sagte er: "Ich möchte weit werfen und möchte meine Stellung als zweitbester Speerwerfer der Welt verteidigen und am liebsten eine Medaille mitbringen." Das ist möglich. Auch Weber gehört zu den DLV-Athleten, die sich selbst nicht zu ernst nehmen. Er versteht sich gut mit Leo Neugebauer. Die deutschen Sportler zeigen sich auf Instagram zusammen und es scheint, als hätte sich da ein mögliches Edelmetall-Duo gefunden.
- Eigene Recherche
- swr.de: "Speerwerfer Julian Weber ist fit für die Leichtathletik-WM in Budapest"
- swr.de: "Zehnkämpfer Niklas Kaul und die zwei Schlüsseldisziplinen"