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Hollywood oder Déjà-vu? Dänen und Kroaten spielen um WM-Gold


Handball-Finale
Hollywood oder Déjà-vu? Dänen und Kroaten spielen um WM-Gold

Von dpa
Aktualisiert am 01.02.2025 - 10:21 UhrLesedauer: 3 Min.
Mathias GidselVergrößern des Bildes
Mathias Gidsel glaubt fest an den vierten WM-Titel in Folge. (Quelle: Soeren Stache/dpa/dpa-bilder)
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Dänemarks Superstar Mathias Gidsel hofft auf "Champagner-Handball". Kroatiens Nationalheld Domagoj Duvnjak will sich mit Gold von der großen Bühne verabschieden. Ein Vergleich der beiden Finalteams.

Wer holt sich die Handball-Krone? Seriensieger Dänemark steht vor dem vierten WM-Titel in Folge und ist klarer Favorit im Duell mit den Kroaten an diesem Sonntag (18.00 Uhr/Eurosport und Sportdeutschland.TV). Doch die Auswahl von der Adria brennt auf die Sensation und will seinen Fans etwas zurückzahlen.

Die WM-Form

Das Parkett ist für die dänischen Handballer wie ein riesiger Spielplatz. Mal spielen sie mit dem Gegner verstecken und werden nicht gefunden. Mal sind sie beim Fangen einen Schritt voraus. Quasi ohne Gegenwehr spazierte der Olympiasieger ins WM-Finale, deklassierte in der Hauptrunde Deutschland und im Halbfinale auch DHB-Bezwinger Portugal. Jedes Spiel beendete die Auswahl von Trainer Nikolaj Jacobsen mit einem Vorsprung von mindestens sechs Toren. "Das wird nicht langweilig", sagte Starspieler Mathias Gidsel.

Kroatien war schon fast draußen. Nach der Vorrunden-Niederlage gegen Ägypten musste die Mannschaft in der Hauptrunde jedes Spiel gewinnen, um die K.o.-Runde zu erreichen - das gelang, obwohl man im letzten Gruppenspiel gegen Slowenien teilweise mit fünf Toren zurückgelegen hatte. Kroatien spielte sich in einen Rausch und schenkte seinen Heimfans mit Erfolgen über Ungarn und Frankreich magische Handball-Nächte. In Oslo muss der Weltmeister von 2003 ohne viel Unterstützung seiner heißblütigen Anhänger auskommen.

Hollywood

Kinder, die nach 2017 geboren sind, haben noch nie eine WM-Niederlage der Dänen erlebt. Seit 36 WM-Partien sind die Skandinavier unbesiegt. Allein diese Statistik sagt schon alles über die derzeit weltbeste Mannschaft aus. 2019, 2021 und 2023 holte sich Dänemark den Titel - wird bei diesem Turnier Teil vier des Blockbusters gedreht? "Klar, wir haben nur ein Ziel und das ist Gold", sagte Rückraumspieler Simon Pytlick von Bundesligist SG-Flensburg-Handewitt.

Kroatischer Rekordnationalspieler und Rekordtorschütze ist Domagoj Duvnjak schon. Der Kieler Bundesliga-Profi genießt nach WM-Silber, EM-Silber und Olympia-Bronze Heldenstatus in seiner Heimat. Gelingt ihm im letzten Karrierespiel für Kroatien die goldene Krönung? Dass Duvnjak überhaupt noch im Kader steht, grenzt an ein Wunder. Schließlich hatte er sich in der Vorrunde an der Wade verletzt. Der Verband gab das WM-Aus bekannt - dann die Blitzheilung. Erhält das hollywoodreife Drehbuch ein Happy End?

Die Schlüsselspieler

Wahrscheinlich könnte man Mathias Gidsel die Augen verbinden und er würde trotzdem treffen. Sein Spielwitz, die flinken Bewegungen und Würfe aus fast unmöglichen Winkeln suchen ihresgleichen. Der Dauerspieler von Bundesligist Füchse Berlin macht seine gesamte Mannschaft besser und führt mit 64 Treffern die Torjägerliste an. Der Weltverband IHF nannte Gidsels herausragende Auftritte "Champagner-Handball".

Kroatien hat nicht den einen Schlüsselspieler, auf den das gesamte Spiel ausgerichtet ist. Jeder muss über sich hinauswachsen, um die übermächtigen Dänen zu ärgern. Viel wird auf Dominik Kuzmanovic ankommen. Nach dem Halbfinale gegen Frankreich feierte das ganze Land den Torhüter für seine sensationellen Rettungstaten. "Ganz Kroatien bewundert dich", schrieb die Presse und sprach dem Schlussmann von Bundesligist VfL Gummersbach "übernatürliche Kräfte" zu.

Die Trainer

Mit hochrotem Kopf steht Nikolaj Jacobsen für gewöhnlich an der Seitenlinie und brüllt seine Wut seinen Schützlingen direkt ins Gesicht. Dänemarks Trainer ist für seine cholerischen Ausbrüche bekannt. Selbst bei einer komfortablen Führung bringen kleine Fehler den 53 Jahre alten Ex-Bundesligaprofi zum Ausrasten. Doch das belastet sein Verhältnis zu den Spielern nicht. Jacobsen schafft es wie kein anderer, zwischen seiner Rolle als Trainer und als Mensch zu unterscheiden.

Dagur Sigurdsson hingegen steht für Gelassenheit. Der 51-Jährige ruht meist in sich selbst und ist kein Mann der großen und vielen Worte. Der Isländer spielt um den zweiten großen Titel seiner Trainerkarriere. 2016 hatte er Deutschland zum Europameister gemacht. Gelingt nun der ganz große Coup? Seit einem Jahr coacht Sigurdsson die Kroaten und ist quasi der Baumeister des Erfolgs. Er gilt als Taktikfuchs, der seine Jungs perfekt einstellt und ein ums andere Mal für Verunsicherung beim Gegner sorgt - auch bei Dänemark?

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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