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FC Bayern | Herbert Hainer erklärt Hoeneß' Herzensprojekt – Meisteransage


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Hainers Plan mit Hoeneß' Herzensprojekt
Bayern-Boss mit Meisteransage


Aktualisiert am 26.02.2024Lesedauer: 5 Min.
Herbert Hainer (l.) und Uli Hoeneß: Die beiden Bayern-Bosse sind große Unterstützer des Basketballprojekts des FC Bayern.Vergrößern des Bildes
Herbert Hainer (l.) und Uli Hoeneß: Die beiden Bayern-Bosse sind große Unterstützer des Basketballprojekts des FC Bayern. (Quelle: IMAGO/Alexander Trienitz)

Nach dem Pokalsieg der Bayern-Basketballer lässt Präsident Hainer bei t-online eine Meisteransage folgen. Und erklärt den Plan mit Hoeneß' Herzensprojekt.

Wie wichtig Uli Hoeneß und Herbert Hainer die Basketballer des FC Bayern sind, das dokumentieren sie allein schon mit ihrer persönlichen Anwesenheit. Denn während die Fußballer des Rekordmeisters das Entscheidungsspiel für ihren Cheftrainer Thomas Tuchel in Bochum bestritten und mit 2:3 verloren, weilten die beiden Klubgranden in der Münchner Basketballhalle. Um dort ihr gemeinsames Herzensprojekt beim Final-Four-Turnier zu unterstützen. Mit dem Pokalsieg, den der FCBB im Finale mit einem souveränen und dominanten 81:65 gegen Ulm feierte, gelang das auch zur vollsten Zufriedenheit.

Klubpatron Hoeneß, der das Projekt einst 2010 mit einem Neustart in Liga zwei ins Leben gerufen hatte, genoss den Triumph still. Mit Bezug auf die beiden Fußballrivalen, die ebenfalls zusätzlich eine erfolgreiche Basketballmannschaft im Verein haben, sagte Hoeneß damals: "Was Real Madrid und der FC Barcelona können, das können wir beim FC Bayern auch."

Nun sah er mit erhobenem Kopf und stolzem Blick dabei zu, wie Real Madrids einstiger Erfolgstrainer Pablo Laso seine erste Trophäe mit Bayern im goldenen Konfettiregen feierte. Als er das gesehen hatte, entschwand der Ehrenpräsident, noch während die Siegerehrung lief, wortlos und größtenteils unbeobachtet Richtung Ausgang.

Hainer: Daran können sich die Fußballer ein Beispiel nehmen

Hainer, der sich als sein Nachfolger als Bayern-Präsident genauso dem Basketballprojekt verschrieben hat, kostete den Titelgewinn dagegen in vollen Zügen aus. Die Frage, ob sich da die kriselnden Fußballer, die sich in dieser Saison mit dem 1:2 in Runde zwei bei Drittligist Saarbrücken zum vierten Mal in Folge vorzeitig aus dem DFB-Pokal verabschiedet haben, etwas abschauen können, beantwortete er im Gespräch mit t-online eindeutig.

"Absolut. Da können sich die Fußballer jetzt mal ein Beispiel an den Basketballern nehmen, die den Pokal zweimal hintereinander geholt haben", sagte Hainer. Und schickte gleich noch einen konkreten Auftrag an die Fußballabteilung, die derzeit auf die erste komplett titellose Saison seit 2012 zutaumelt: "Natürlich wollen wir auch gerne mal wieder nach Berlin fahren." Dort wird bekanntlich traditionell das DFB-Pokalfinale ausgetragen.

Die Basketballer waren Hainers Vorstellungen jedenfalls zur vollsten Zufriedenheit gerecht geworden. Es sei vor dem Turnier durchaus "eine große Erwartungshaltung da" gewesen, gab der 69-Jährige zu: "Zum einen, weil wir Pokalverteidiger waren und zum anderen, weil wir das Finale zu Hause hatten."

Sowohl im Halbfinale gegen Bamberg (81:62) als auch im Finale gegen den amtierenden deutschen Meister Ulm (81:65), der die Münchner in den Best-of-five-Playoffs im Sommer noch mit 3:0 geschlagen hatte, ließen sie ihren Gegnern keine Chance. Auch Nationalmannschaftskapitän und NBA-Star Dennis Schröder gehörte zu den prominenten Zuschauern im übers gesamte Wochenende ausverkauften BMW Park, die bei der Bayern-Dominanz beeindruckt zuschauten.

Hainer mit Meisteransage: "Wir wollen zwei Titel dieses Jahr"

Die Münchner schickten damit endgültig auch eine Meisteransage an die Konkurrenz. "Ich habe ja schon vorher gesagt, dass wir zwei Titel holen wollen dieses Jahr", sagte Hainer. Man habe in der Bundesliga mittlerweile 13 Spiele in Folge gewonnen, zuletzt auch den vormaligen Tabellenführer Chemnitz im direkten Duell von Platz eins verdrängt. Und nun den Pokal souverän gewonnen, zählte er auf: "Also ich denke, wir können vorsichtig optimistisch sein, dass wir auch in der deutschen Meisterschaft ein großes Wort mitreden."

Mit diesem klar formulierten Ziel hatte Hainer die Basketballer bereits in die neue Spielzeit geschickt. "Es reicht jetzt, nachdem wir viermal nicht Meister geworden sind", hatte er schon bei der Auftakt-Pressekonferenz des FCBB auf t-online-Nachfrage gesagt. "Wir stecken so viel Arbeit in das Projekt, da muss man auch die Früchte sehen." Der Präsident kündigte an: "Wir wollen auch den Pokal verteidigen, und in der Euroleague müssen die Playoffs das Ziel sein."

In der europäischen Basketball-Königsklasse liegen die Bayern bei noch acht ausstehenden Spieltagen allerdings abgeschlagen fünf Plätze hinter Rang zehn, über den das Erreichen der Meisterrunde noch möglich wäre. "Wir hätten auch so in der Euroleague weiterkommen können. Wir haben fünfmal mehr oder weniger in der letzten Minute verloren", sagte Hainer. "Es wird schwer, in die Playoffs zu kommen, aber wir sind auch noch nicht ganz draußen. Ich gebe da noch nicht auf."

Hainer: "Der beste Kader, den wir jemals hatten"

Denn Hainers Vertrauen in die Mannschaft ist grundsätzlich ziemlich groß. "Ich glaube, es ist der beste Kader, den wir jemals hatten", sagte er. Darin sind mit Andreas Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey drei deutsche Weltmeister zu finden. Im Sommer wurde er zudem unter anderem mit Ex-NBA-Star Serge Ibaka, den Laso einst bei Real coachte und nun nach München lotste, noch mal prominent verstärkt. Pünktlich zum Pokalturnier meldete sich auch der zuvor lange verletzte Kapitän Vladimir Lucic endlich wieder zurück.

Und kaum stehen die beiden Anführer gemeinsam auf dem Feld, kommt der FCBB immer besser ins Rollen. Mit Blick auf die Euroleague könnte es allerdings bereits zu spät sein. "Das ist natürlich schade, dass unser Kapitän so lange gefehlt hat", sagte Hainer. "Nicht nur wegen seiner Punkte, sondern auch wegen seiner Persönlichkeit. Wenn er drin ist, dann hat die Mannschaft gleich mehr Vertrauen, ist sicherer und selbstbewusster."

Um Lucic und Ibaka herum soll nun auch möglichst die Mannschaft der Zukunft gebaut werden. "Es gelingt uns mehr und mehr, solche Spieler wie einen Serge Ibaka oder solche Trainer wie einen Pablo Lasso hierher zu holen. Das hätte ja vorher keiner geglaubt", sagte Hainer. Und kündigte an: "Jetzt machen wir dann den nächsten Schritt mit dem SAP Garden."

Bayern hofft auf Allianz-Arena-Effekt

In die Mulitifuktions-Arena, die Red Bull für sein in München ansässiges Eishockeyteam im Olympiapark baut, werden auch die Bayern-Basketballer Ende dieses Jahres als Mieter einziehen. Das erklärte Ziel von Hainer sowie FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic ist es, spätestens ab dann auch zu den regelmäßigen und möglichst festen Playoffteilnehmern der Euroleague zu gehören.

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Was Hoeneß sich vom FC Bayern mit dem Umzug in die neue Halle erhofft? "Ich erwarte, dass die Basketballabteilung nächstes Jahr richtig aufrüstet und eine tolle Mannschaft bietet", sagte der 72-Jährige dazu schon vor knapp einem Jahr t-online. Der SAP Garden soll den Basketballern des FC Bayern als Leuchtturmprojekt einen möglichst ähnlich großen Schub geben, wie das bei den Fußballern mit dem Umzug in die Allianz Arena einst der Fall war. So zumindest die Hoffnung.

In diese neue Zeitrechnung soll Laso die Bayern-Basketballer nun möglichst als Double-Sieger führen. Mit dem Pokalsieg ist der Anfang nun gemacht. Auch für einen Erfolgscoach wie den Spanier ist das enorm wichtig. "Ja, sicher. Im Sport gibt es kein besseres Argument als Erfolg. Und natürlich weiß der Pablo auch, dass wir von ihm Erfolge erwarten", sagte Hainer. "Das er für die sorgen kann, hat er mit Real Madrid so lange bewiesen. Und deswegen haben wir ihn ja auch geholt."

Er habe noch am Vortag mit ihm gesprochen, berichtete Hainer: "Ich bin überzeugt davon, ihm ist auch ein Stein vom Herzen gefallen." Und zwar nicht nur seinetwegen und wegen der Bayern.

"Du musst den Pokal gewinnen", hätten ihm seine Angehörigen mit auf den Weg gegeben, verriet Laso nach seinem erfüllten Auftrag mit einem breiten Grinsen. Vor allem seine Frau und der jüngste seiner drei Söhne, Aksel, der in der U19 der Münchner spielt, hätten Druck auf den Vater gemacht. Der hat mit Real Madrid schließlich bereits insgesamt 22 Titel und unter anderem auch die Euroleague gewonnen.

Von einer ähnlich erfolgreichen Ära wird nun auch in München zumindest geträumt. Der Pokaltriumph, da sind sich jedenfalls alle einig, soll da nur der Anfang gewesen sein.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Persönliches Interview mit Herbert Hainer am Rande des Pokalfinals
  • Persönliches Interview mit Uli Hoeneß am 8. Januar 2023
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