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Leichtathletik-EM 2018: Das sind die deutschen Medaillenhoffnungen


Leichtathletik-EM in Berlin
Harting & Co.: Das sind die deutschen Medaillenhoffnungen

Von t-online, lr

Aktualisiert am 06.08.2018Lesedauer: 3 Min.
Robert Harting bei den Deutschen Meisterschaften im Juli: Erst beim letzten Wettkampf vor der EM-Nominierung konnte er sich steigern und wurde Dritter.Vergrößern des Bildes
Robert Harting bei den Deutschen Meisterschaften im Juli: Erst beim letzten Wettkampf vor der EM-Nominierung konnte er sich steigern und wurde Dritter. (Quelle: Beautiful Sports/imago-images-bilder)

Die deutschen Leichtathleten wollen vor heimischem Publikum im Berliner Olympiastadion einige Medaillen abräumen. Elf von ihnen sind ganz heiße Kandidaten – auch für Gold!

t-online.de stellt die größten deutschen Medaillenhoffnungen vor.

Diskuswerfen: Robert & Christoph Harting

Die beiden Brüder erleben eine schwierige Zeit. Nicht nur, weil sie sich persönlich derzeit nicht gut verstehen, sondern auch sportlich. Robert Harting absolviert bei den Europameisterschaften seinen letzten Auftritt bei internationalen Titelkämpfen. Am 2. September beendet er beim ISTAF in der deutschen Hauptstadt seine Karriere.

Er ist in dieser Saison durch eine Knieverletzung gehandicapt. Im Frühjahr war die Quadrizepssehne in seinem rechten Knie gerissen, für seine letzten Wettkämpfe lässt er sich fit spritzen und den Schmerz betäuben. Die Qualifikation für die EM hatte er bei den deutschen Meisterschaften erst im letzten Augenblick mit Platz drei perfekt gemacht. Top-Weiten hat er bislang aber noch nicht erzielt, sein weitester Wurf waren 63,92 Meter. Trotzdem sagte er "Sport Bild": "Mein Stand war bis vor Kurzem: Eine Medaille ist ausgeschlossen. Aber jetzt sage ich: Ich bin im Rahmen der Verletzung wirklich gut."

Sein Bruder Christoph dürfte aber noch größere Chancen haben. Er steht mit 67,59 Metern aktuell auf Platz vier in Europa und ist einer der Titel-Favoriten.

100 Meter: Gina Lückenkemper

Sprinterin Gina Lückenkemper hat sich hohe Ziele gesetzt. "Ich will von der EM zwei Medaillen mit nach Hause bringen. Das wird alles andere als ein Zuckerschlecken, aber mit der Rückendeckung der Zuschauer könnte das gelingen", sagte Lückenkemper.


Die 21-Jährige hatte bei der vergangenen EM 2016 in Amsterdam über 200 m und in der Sprintstaffel Bronze gewonnen. In Berlin ist die gebürtige Westfälin über 100 m und für die 4x100-m-Staffel nominiert.

110 Meter Hürden: Pamela Dutkiewicz

Nur die beiden Weißrussinnen Elvira Herman und Alina Talay liefen in diesem Jahr europaweit schneller als Dutkiewicz (12,67 Sekunden). Auch weltweit zählt sie zu den schnellsten Hürdensprinterinnen. Bei der WM in London im vergangenen Jahr holte sie Bronze, das ist auch diesmal das Ziel – mindestens.

3.000 Meter Hindernis: Gesa Felicitas Krause und Elena Burkard

Gesa Felicitas Krause hält den deutschen Rekord und ist Titelverteidigerin. Doch in diesem Jahr waren nicht nur europaweit einige Läuferinnen schneller, auch in Deutschland gibt es plötzlich eine ernsthafte Konkurrentin: Elena Burkard, die bis vor Kurzem noch ausschließlich über 5.000 Meter startete, hat mit 9:34,51 Minuten in diesem Jahr sogar eine schnellere Zeit erreicht als Krause (9:34,58). Beide sind Kandidatinnen für den Sieg.

Kugelstoßen: Christina Schwanitz und David Storl

Christina Schwanitz hat trotz ihres Autounfalls in der Vorbereitung die Titelverteidigung weiter als Ziel. "Natürlich wünsche ich mir den ersten Platz. Doch nach meiner Vorgeschichte wäre auch Platz zwei und drei toll", sagte die 32-Jährige.


Bei dem Unfall einen Tag nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft hatte sich Schwanitz eine Gehirnerschütterung und ein Schleudertrauma zugezogen. Die Folgen merke sie noch im Training. "Mein Gleichgewicht ist manchmal noch gestört. Das ist für das Kugelstoßen natürlich nicht so toll", erläuterte die Sächsin. Sie arbeite aber daran, dass sie "bald wieder durch den Ring gleiten" könne. Mit 19,78 Meter hat Schwanitz die zweitgrößte Weite weltweit erzielt in dieser Saison, europaweit liegt sie fast einen halben Meter vor der Polin Paulina Guba (19,38 m). Nur die Unfallfolgen könnten sie stoppen.

Storl liegt in der Jahresbestenliste Europas auf Platz zwei mit 21,62 Meter. Bei den letzten drei Europameisterschaften holte er sich aber jeweils mit einer spektakulären Steigerung im Wettbewerb den Titel. Folgt jetzt sein vierter Coup?

Speerwerfen: Thomas Röhler, Johannes Vetter und Andreas Hofmann

Gold, Silber und Bronze für Deutschland? Das ist tatsächlich ein realistisches Szenario! Olympiasieger Röhler, Weltmeister Vetter und der ebenfalls starke Hofmann haben elf der zwölf größten Weiten in diesem Jahr erzielt und sind international ein Klasse für sich. Aber: von ihnen werden auch die größten Erfolge erwartet. Mit diesem Druck müssen sie im Olympiastadion umgehen.

Verwendete Quellen
  • mit Material von dpa und sid
  • eigene Recherche
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