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Formel 1: Senna und Prost schreiben in Suzuka Geschichte


F1-Geschichte
Als das Duell zwischen Senna und Prost zur Legende wird

t-online, rut

10.10.2013Lesedauer: 3 Min.
Der Crash von Ayrton Senna und Alain Prost in Suzuka sorgte für reichlich Gesprächsstoff.Vergrößern des Bildes
Der Crash von Ayrton Senna und Alain Prost in Suzuka sorgte für reichlich Gesprächsstoff. (Quelle: XPB)
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Der Große Preis von Japan ist ein Rennen der Entscheidungen. Am kommenden Wochenende kann Sebastian Vettel sich seinen vierten Weltmeister-Titel in der Formel 1 vorzeitig sichern. Die WM wurde in Suzuka schon häufiger entschieden. So wie 1989, als Ayrton Senna und Alain Prost sich ein Duell lieferten, das als einer der größten Momente des Motorsports in die Geschichte einging.

Zum Japan-GP 2013 präsentiert t-online.de wieder eine Anekdote aus der langen Historie der Königsklasse.

Senna unter Zugzwang

Es war der 22. Oktober 1989. Senna und Prost waren Teamkollegen bei McLaren-Honda. Zu dieser Zeit dominierten die beiden Fahrer die Formel 1, das Verhältnis zwischen dem Franzosen und dem Brasilianer allerdings war getrübt. Prost warf Senna vor, beim zweiten Saisonrennen in Imola eine Vereinbarung gebrochen zu haben. Seitdem kamen die Teamkollegen zunehmend schlechter miteinander aus. In Suzuka war die Stimmung auf dem Nullpunkt angekommen. Senna und Prost sprachen kein Wort miteinander.

Senna lag in der Fahrer-Wertung 16 Punkte hinter dem WM-Führenden Prost. Der Große Preis von Japan war das vorletzte Rennen der Saison. Der Brasilianer musste also unbedingt gewinnen, wenn er noch eine Chance auf den Titel haben wollte.

Senna kommt nicht an Prost vorbei

Zunächst lief auch alles nach Plan für Senna: Er sicherte sich die Pole Position. Beim Start jedoch kam Prost besser weg und bog als Führender in die erste Kurve ein. Mühelos fuhren die beiden McLaren dem Feld davon.

Prost war schnell unterwegs und Senna kam für ein Überholmanöver zunächst nicht nah genug an den Franzosen heran. Das änderte sich aber im Verlauf des Rennens. Senna rückte Prost auf die Pelle und versuchte ihn mehrere Male zu überholen – jedoch ohne Erfolg.

Prost macht die Tür zu

Dann kam die legendäre 47. Runde. Bei 53 Umläufen insgesamt gingen Senna langsam die Kilometer aus. Er entschied, sein Glück zu erzwingen und suchte sich dafür die Casino Schikane aus.

In der ersten Rechtskurve stach er auf der Innenseite hinein und befand sich mit der Nase seines Boliden neben dem McLaren von Prost. Der Franzose aber war fest entschlossen, seinen Teamkollegen nicht vorbeizulassen und machte die Tür zu. Es kam zur Kollision.

Prost steigt aus, Senna lässt sich anschieben

Beide McLaren verkeilten sich und blieben auf der Strecke stehen. Prost hielt das Rennen für beendet, die WM für entschieden und stieg aus.

Senna aber winkte die Streckenmarshalls herbei. Diese schoben die Autos auseinander und den Brasilianer rückwärts wieder auf die Strecke. Dort befand er sich in einer gefährlichen Position. In solchen Ausnahmefällen war es erlaubt, sich anschieben zu lassen. Die Marshalls taten dies, Senna startete seinen Motor und nahm das Rennen durch den Notausgang der Schikane wieder auf.

Senna fliegt an Nannini vorbei zum Sieg

Der Vorsprung der beiden war so groß gewesen, dass Senna immer noch der Führende war. Allerdings musste er an die Box fahren, um seinen lädierten Frontflügel zu wechseln. Dadurch verlor er Position eins an Alessandro Nannini. Senna legte in den letzten Runden eine Aufholjagd der Extraklasse hin, überholte Nannini in der Casino Schikane und gewann das Rennen.

Senna wird disqualifiziert

Die Siegerehrung allerdings verzögerte sich. Es gab Diskussionen hinter den Kulissen, angeblich angeheizt von einem wütenden Prost. Schließlich wurde Senna disqualifiziert, nicht weil er sich hatte anschieben lassen, sondern weil er den Notausgang der Schikane benutzt hatte.

Ausgesprochen hatte die höchst umstrittene Disqualifikation der damalige FIA-Präsident Jean-Marie Balestre, ein Landsmann von Prost. Senna sprach von einer Verschwörung.

Provozierte Prost den Crash?

McLaren stellte sich gegen seinen Fahrer Prost und legte Protest ein. Doch dieser wurde abgelehnt. Senna wurde zusätzlich mit einer Strafe von 100.000 US-Dollar und einer Sperre von einem halben Jahr belegt. Damit war die WM zu Gunsten von Prost entschieden.

Lange Zeit diskutierte die Fachwelt, ob Prost den Unfall absichtlich verursacht habe. Prost rechtfertigte sich damit, dass er zuvor in ähnlichen Situationen nachgegeben hätte, weil es sonst zum Crash gekommen wäre. "Ich habe schon vor dem Rennen gesagt, wenn das wieder passiert, werde ich die Tür nicht mehr aufmachen. Und dann ist es passiert" sagte der Franzose.

Prost verlässt McLaren-Honda

Mittlerweile sprechen Analysen dafür, dass Prost in Runde 47 eine andere Linie als sonst gewählt hatte und die Kollision somit provozierte. Zugegeben hat er das allerdings bis heute nicht. Im folgenden Jahr verließ Prost das McLaren-Team und wechselte zu Ferrari. Der Zweikampf der Superstars aber setzte sich fort und gipfelte erneut in Suzuka. Aber dies ist eine andere Geschichte.

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