Ex-Weltmeister äußert sich Heiner Brand über Handball-WM: "Sollte versuchen, sie auszurichten"
Die Diskussionen um die Austragung der Weltmeisterschaft in Ägypten nehmen kein Ende. Nun hat sich mit Heiner Brand auch eine der grauen Eminenzen des Sports für eine Seite entschieden.
Der ehemalige Weltmeister-Trainer Heiner Brand hält eine pauschale Ablehnung der Handball-WM im kommenden Januar in Ägypten für falsch. "Man sollte versuchen, sie auszurichten", sagte der 68-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. "Wir müssen nicht über die Bedeutung einer WM für den Handball reden. Sie hat eine herausragende Bedeutung, wir sehen es etwa an den Einschaltquoten im Fernsehen." Diese seien – abgesehen vom Fußball – bei so einem Turnier höher als bei jeder anderen Sportart.
Aufgrund der Corona-Pandemie hatten die Zweifel von Spielern und Bundesligisten an dem Turnier vom 13. bis 31. Januar zuletzt zugenommen. So sagte etwa der deutsche Nationalspieler Patrick Wiencek: "Wenn meine persönliche Meinung zählen würde, dann würde ich natürlich die WM nicht spielen." Sein Kieler Teamkollege und ehemalige Welthandballer Domagoj Duvnjak meinte schlicht: "Das ist zu gefährlich."
Brand kann auch Sorgen der Spieler nachvollziehen
Brand kann die Sorgen verstehen. "Man muss schauen, wie sich die Dinge entwickeln. Die Gesundheit aller Beteiligten ist ganz sicher das höchste Gut", sagte der Weltmeister-Coach von 2007.
Es sei daher zum aktuellen Zeitpunkt schwer zu sagen, ob die Austragung der WM richtig oder falsch wäre. "Es gibt aus meiner Sicht nicht die eine richtige Meinung. Es ist eine außergewöhnliche Situation. Eine Prognose ist nach derzeitigem Stand nicht möglich."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa