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BVB-Krise unter Nuri Şahin: Ist Christian Streich die Lösung?


Streich und der BVB
Logisch


28.10.2024 - 12:12 UhrLesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Christian Streich (l.) und Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl: Beide waren lange für den SC Freiburg aktiv.Vergrößern des Bildes
Christian Streich (l.) und Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl: Beide waren lange für den SC Freiburg aktiv. (Quelle: Imago/Noah Wedel)

Borussia Dortmund und Trainer Nuri Şahin stecken in der Krise. Ist der BVB einfach eine Nummer zu groß für den 36-Jährigen? Zumindest gibt es eine spannende und überraschende Alternative auf dem Markt.

Vier Niederlagen in den vergangenen sieben Spielen, schon 21 Gegentore in 12 Pflichtspielen – und die starken Gegner Leipzig, Freiburg und Bayern kommen jetzt erst: Borussia Dortmund steckt mit Trainer Nuri Şahin in der Krise und steht vor einem ungewissen Herbst.

Sportdirektor Sebastian Kehl versichert: "Er hat vollstes Vertrauen, gar keine Frage." Doch die Fans diskutieren über Şahin: Hat er wirklich das Zeug für den BVB? Müsste er zumindest mit Experimenten und Rotation aufhören, damit sich eine Elf einspielen kann? Ist Sahin seinem Vorgänger Edin Terzić einfach zu ähnlich?

Sky-Experte Dietmar Hamann sagte sogar: "Ich habe das Gefühl, es gibt in der Mannschaft viele Spieler, die sagen: Ich will den nicht.“

Ein Trainer, der ein echter Gegenentwurf zu Terzić und Şahin wäre, ist in der vergangenen Woche wieder aufgetaucht. Christian Streich hatte mit dem Ende der vergangenen Saison nach mehr als 12 Jahren den Cheftrainer-Posten beim SC Freiburg aufgegeben und wie folgt begründet: "Ich glaube nach 29 Jahren im Verein ist es der richtige Zeitpunkt, um neue Energie, neue Leute, neue Möglichkeiten bei uns hineinzulassen."

Nun nahm er den nach dem "Kicker"-Gründer benannten Walther-Bensemann-Preis in zwei Kategorien als Persönlichkeit des Jahres und für den Fußballspruch des Jahres entgegen und sagte über eine mögliche Zukunft als Trainer: "Ich kann es Ihnen nicht sagen, weil ich es tatsächlich nicht weiß." Streich weiter: "Es ist alles denkbar."

Alles? Also auch ein Engagement beim BVB? Das führt zu der Frage:

Sollte sich Borussia Dortmund um Christian Streich bemühen?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, dieser Mann kann die Probleme des BVB auf einen Schlag lösen

Eine wacklige Hierarchie, hadernde Führungsspieler, eine überschaubare Mentalität: Borussia Dortmund kämpft seit Jahren mit den gleichen Problemen – und die jungen Trainer wie Edin Terzić und Nuri Şahin bekommen sie einfach nicht in den Griff.

Der BVB braucht endlich wieder einen erfahrenen Trainer, einen Typ Schleifer, mit festen Prinzipien und einer klaren Philosophie.

Einen wie Christian Streich.

Der lässt offensiv spielen, aber kein Harakiri. Er rotiert, aber verwirrt nicht. Er entwickelt junge Spieler, aber verfällt nicht in einen Jugendwahn. Streich akzeptiert keine Ausreden, nimmt sein Team in die Pflicht, sich in Spielen wie gegen Augsburg zusammenzureißen. Und treibt es an, um gegen Gegner wie Real Madrid endlich mal wieder über sich hinauszuwachsen.

Das Wichtigste: Streich hat eine klare Vorstellung davon, wozu seine Führungsspieler imstande sein müssen. Er scheut sich nicht, harte Entscheidungen zu treffen.

Mit 59 Jahren sollte Streich auch das Kauzige zumindest so weit hinter sich lassen können, dass er auch bei einem Topklub wie Dortmund gesellschaftsfähig ist.

Logisch: Die Borussia muss sich um ihn bemühen, um zumindest noch eine erfolgreiche Rückrunde zu spielen. Am besten mit Mats Hummels und Niclas Füllkrug als Rückkehrer für noch mehr Mentalität – und ohne Emre Can.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Streich passt nicht zu Dortmund

Christian Streich ist ein guter Trainer. Zu Borussia Dortmund passt er trotzdem nicht. Denn der BVB braucht auf der Position einen Mann mit Vereins-DNA. Streich hat die nicht. Nuri Şahin, der aktuelle Trainer, schon. Er wurde in Dortmund Profi, spielte jahrelang für den Verein. So einen wollen die Fans und auch die Vereinsführung.

Und auch die defensive Spielidee von Streich passt nicht nach Dortmund. Dortmunds Kader ist mit Spielern wie Donyell Malen, Maximilian Beier und Jamie Gittens auf ein schnelles, ansehnliches Offensivspiel ausgerichtet – was zugegebenermaßen aktuell nicht funktioniert. Allerdings wird Streich das Problem nicht lösen.

Und eines kommt hinzu: Der Dortmunder Kader ist gespickt mit Topstars wie Marcel Sabitzer, Emre Can oder Serhou Guirassy. Streich hat keine Erfahrung mit dieser Kategorie Spieler. Er hat jahrelang den kleinen SC Freiburg trainiert. Er war der Star im Verein, jeder hörte auf ihn. Der Umgang mit gestanden BVB-Profis ist etwas völlig anderes. Ob er solch eine Mannschaft überhaupt unter Kontrolle bringen kann? Völlig offen. Und damit wäre seine Verpflichtung ein großes Risiko.

Außerdem kommt Streich aus dem beschaulichen, gemütlichen Schwarzwald. Freiburg ist ein entspanntes Städtchen. Und somit überhaupt nicht mit dem hektischen, gewöhnungsbedürftigen Ruhrgebiet zu vergleichen. Ob Streich sich in Dortmund überhaupt wohlfühlen würde?

 
 
 
 
 
 
 

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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