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FC Bayern: Soll Italiens EM-Star Riccardo Calafiori kommen?


EM-Überflieger
Er ist einer für Bayern


Aktualisiert am 28.06.2024Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Riccardo Calafiori (l.): Der Italiener trumpft bei der EM 2024 groß auf.Vergrößern des Bildes
Riccardo Calafiori (l.): Der Italiener trumpft bei der EM 2024 groß auf. (Quelle: Reuters)

Riccardo Calafiori trumpft bei der EM groß auf und wird unter anderem von ZDF-Experte Christoph Kramer gelobt. Ist das einer für die Bayern?

Er ist Italiens Toptalent: Riccardo Calafiori. Der Innenverteidiger hat beim italienischen Überraschungsteam FC Bologna eine starke Saison gespielt und glänzt aktuell bei jedem EM-Spiel seiner Nationalmannschaft. Er ist schnell, zweikampfstark und hat für einen Defensivspieler außergewöhnliche Fähigkeiten in der Offensive – zuletzt zur Schau gestellt im dritten Gruppenspiel gegen Kroatien.

Calafiori war es auch, der in der achten Minute der Nachspielzeit den Ball nach vorn trieb und einen überragenden Pass auf seinen Mitspieler Mattia Zaccagni spielte, der dann zum 1:1 gegen Kroatien verwandelte – und damit den nötigen Punkt für den Einzug ins Achtelfinale sicherte.

ZDF-Experte Christoph Kramer adelte ihn nach der Partie: "Er ist der beste Spieler dieser Europameisterschaft. Wenn ich eine Top-Mannschaft wäre, würde ich den sofort blind holen. Der Mann hat alles, was man im modernen Fußball braucht." Und so stellt sich in Zeiten, in denen der deutsche Rekordmeister seinen Kader renoviert, die Frage:

Muss sich der FC Bayern um Calafiori bemühen?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, bei Bayern muss sich auch in der Abwehr etwas ändern

Bayern hat viele Verteidiger, aber kaum Weltklasse-Leute. Die Abwehr war einer der großen Schwachpunkte der vergangenen Spielzeit. Die Mannschaft hat in der Bundesliga 45 Gegentreffer kassiert. Mehr waren es zuletzt in der Spielzeit 1995/1996, also vor 28 Jahren. Es muss sich also etwas ändern. Die Verantwortlichen müssen sich dringend um Calafiori bemühen.

Der ist so gut, dass er auf Anhieb Stammspieler in der Innenverteidigung wäre – in der Dreierkette an der Seite von Matthijs de Ligt und Eric Dier, in der Viererkette neben einem der beiden in der Mitte. Zugang Hiroki Ito, Dayot Upamecano und Min-jae Kim sind schwächer, müssten sich hinten anstellen.

Ganz sicher: Der Italiener würde die Defensive ordnen und zusätzlich wichtige Impulse nach vorn geben – so, wie er es aktuell bei der EM zeigt. Gerade die offensive Aktion ist sein Alleinstellungsmerkmal. Das macht ihn noch wertvoller.

Ein weiterer Vorteil: Calafiori ist erst 22 Jahre alt. Seine Verpflichtung wäre auch eine Investition in die Zukunft. Er könnte das Spiel der Bayern über viele Jahre hinweg prägen. Um ihn herum könnte Trainer Vincent Kompany die neue Bayern-Verteidigung aufbauen.

Und: Nach Ito würde Bayern mit Calafiori den ersten Topstar in diesem Sommer holen. Endlich.

Kontra
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, ein Calafiori-Transfer wäre fast so unnötig wie der von Tah

Der Bayern-Kader für die neue Saison ist voller Fragezeichen: im Tor, in der Außenverteidigung, im defensiven und offensiven Mittelfeld und auch im Angriff, wenn es um eine Backup-Lösung für Harry Kane geht.

Einen Mannschaftsteil gibt es, in dem grundsätzlich kein Handlungsbedarf besteht. Das ist die Innenverteidigung. Mit Upamecano, de Ligt, Kim und Dier gehören dem Kader vier international erfahrene Topspieler an. Die haben in der vergangenen Saison ihr Potenzial nicht abrufen können, brauchen dafür künftig aber nur eines: Vertrauen. Während Ex-Trainer Thomas Tuchel alle zwei Spiele wechselte, muss Kompany einfach mal länger an einem Duo festhalten – oder bei einer Dreierkette entsprechend an einem Trio. Im Notfall hat er mit Zugang Ito sogar noch einen fünften Innenverteidiger.

Calafiori? Zu Bayern? Wirklich?

Natürlich ist das ein überragender Spieler. Und sein aktueller Verein Bologna zu klein für sein Talent. Aber für Bayern wäre ein Transfer aktuell fast so unnötig wie der von Leverkusens Tah.

Bayern braucht nicht dauernd neue und teure Innenverteidiger für 50 bis 60 Millionen Euro, sondern sollte das Geld ganz dringend für Spieler auf anderen Positionen ausgeben. Calafiori wird vermutlich zu Juventus oder Liverpool gehen. Richtig so.

 
 
 
 
 
 
 

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