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FC Bayern: Kommt Riyad Mahrez als Transfer-Rettung aus Saudi-Arabien?


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Verletzungssorgen immer größer
Die sollen in der Wüste bleiben


Aktualisiert am 30.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Erst sieben Monate her: Riyad Mahrez feierte den Champions-League-Titel mit Manchester City und wechselte dann nach Saudi-Arabien, wo jetzt die Star-Flucht eingesetzt hat. (Quelle: t-online)
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Noch im Sommer wollten viele Fußballstars in Saudi-Arabien viel Geld verdienen, nun möchten einige offenbar gern wieder zurück. In die Bundesliga? Zum FC Bayern?

Drei Spieltage sind in der Bundesliga seit der Winterpause absolviert – und schon stecken die ersten Topklubs in Schwierigkeiten. RB Leipzig hat alle drei Partien verloren und muss dringend etwas tun. Der FC Bayern hat nach der Verletzung von Kingsley Coman nur noch 14 einsatzfähige Feldspieler, darunter die Talente Frans Krätzig, Alexander Pavlovic und die Zugänge Eric Dier und Sascha Boey, die noch nicht im Rhythmus sein können.

Am Mittwoch ist der letzte Tag, an dem Spielertransfers möglich sind. Der Deadline Day. Schlagen die Bundesligisten da auf den letzten Metern noch mal zu? Vielleicht sogar auf einem Markt, auf dem sich gerade überraschend Chancen ergeben?

Ein halbes Jahr nach der Transferoffensive der Vereine der Saudi Pro League hat nämlich eine Gegenbewegung eingesetzt. Viele der Weltfußballer oder Champions-League-Sieger wie Karim Benzema oder Sadio Mané, die dem Ruf des Geldes erlegen waren, träumen von einer Rückkehr nach Europa. Der frühere Liverpool-Kapitän Jordan Henderson verzichtete angeblich sogar auf insgesamt rund 50 Mio. Euro netto, indem er seinen Vertrag bei Al-Ettifaq auflöste. Nur, um zurück nach Europa und in seinem Fall zu Ajax Amsterdam wechseln zu können.

Der frühere Premier-League-Star Aymeric Laporte sagte der spanischen Zeitung "AS": "Es gibt tatsächlich viele Spieler, die unglücklich sind." Auch er sei sehr enttäuscht.

Auf der einen Seite Bundesligisten in Not. Auf der anderen Seite diverse unzufriedene Topstars, die offenbar auch noch bereit sind, auf viel Geld zu verzichten? Da liegt die Frage nahe:

Sollten sich Bundesliga-Klubs um die unzufriedenen Stars aus Saudi-Arabien bemühen?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, die Stars aus Saudi-Arabien sind die Rettung für Bayern

Der FC Bayern hat sich auf dem Transfermarkt bislang mal wieder schwergetan. Er scheiterte sogar beim Versuch, mit Nordi Mukiele einen Ersatzspieler aus Paris sowie mit Kieron Trippier (33) einen Oldie von Newcastle zu holen. Neu sind lediglich mit Eric Dier ein Ersatzspieler von Tottenham sowie mit Sasche Boey ein Rechtsverteidger von Galatasaray Istanbul. Der ohnehin dünne Kader ist den Herausforderungen jedoch aufgrund der diversen Ausfälle überhaupt nicht gewachsen. Ähnlich wie der von RB Leipzig. Und auch Leverkusen oder der BVB könnten sich durchaus noch Qualität zuführen.

Die Rettung für den FC Bayern? Sie trägt einen großen Namen, wenn der Klub die Chance nutzt, einen der Topstars aus Saudi-Arabien zurückzuholen. Außenstürmer Riyad Mahrez hat noch vor sieben Monaten mit Manchester City die Champions League gewonnen, wäre der perfekte Ersatz für den verletzten Kingsley Coman. Der frühere Liverpooler Fabinho wäre die lange erhoffte "Holding Six" für Trainer Thomas Tuchel.

Womöglich sind die Spieler auch etwas für andere Bundesligisten.

Ob Roberto Firmino, Aymeric Laporte, Karim Benzema, N'Golo Kanté oder Sadio Mané: All diese Spieler haben die Champions League gewonnen, klangvolle Namen, viel Qualität und Erfahrung. Für sie kommen die Menschen ins Stadion. Sie stehen voll im Saft, weil sie erst vor einem halben Jahr nach Saudi-Arabien gewechselt sind. Sie sind geläutert nach der miesen Erfahrung. Ein Selbstbedienungsladen für die Bundesligaklubs voller Topstars, die bereit sind, auf Geld zu verzichten. Schwer nachvollziehbar, wenn hier keiner zuschlägt.

Kontra
Christin Brauer
Christin BrauerHead of Audiovisuelles

Nein, die Oldies spielen nicht umsonst in der Wüste

Einen Star aus Saudi-Arabien als Lösung aller Transferprobleme verpflichten? Was für eine Verzweiflungstat. Richtigen Glanz versprühen Namen wie Benzema, Kanté oder Firminho doch ohnehin gar nicht mehr. Ihre beste Zeit haben sie auch längst hinter sich. Auf diesen alten Schultern jetzt die Zukunft bauen? Das kann nur schiefgehen.

Zumal das spielerische Niveau in Saudi-Arabien mit dem der Bundesliga nicht mithalten kann. Da hilft es auch nicht, dass Cristiano Ronaldo der Liga erst kürzlich ein besseres Niveau als der französischen Ligue 1 bescheinigt hat.

Die einstigen Stars haben sich nicht umsonst für einen Karriereabend in der Sonne entschieden – und sich innerlich vom europäischen Spitzenfußball verabschiedet. Ausgerechnet die sollen jetzt zu Rettern der Topklubs werden? Das ist absurd.

Und dann sind da auch noch die Gehälter, ähnlich hoch wie die Temperaturen in Saudi-Arabien im Sommer. Selbst wenn einige bereit wären, wie Henderson auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten, könnte sich das kein deutscher Klub leisten. Und würde es wohl auch nicht wollen, um das Gehaltsgefüge nicht durcheinanderzuwürfeln. Nicht alle Klubs in Saudi-Arabien lassen sich auf Vertragsauflösungen wie bei Henderson ein, was zu horrenden Transferkosten führen würde. Das Geld wäre in junge Spieler deutlich besser investiert.

Die abgebenden Klubs haben die alternden Stars nicht ohne Grund in die Wüste geschickt. Besser, wenn sie dort bleiben.

 
 
 
 
 
 
 

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Verwendete Quellen
  • Im "Zweikampf der Woche" kommentieren Florian Wichert und Robert Hiersemann oder Melanie Muschong wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch auch im Video – am Montag ab 19.30 Uhr im Rahmen der "Sport 1 News" bei Sport 1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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