Flick-Aussage legt nahe Löw macht als Bundestrainer wohl weiter
Aus Belo Horizonte (Brasilien) berichtet Thomas Tamberg
Auch nach der WM 2014 dürfte der Bundestrainer Joachim Löw heißen. Zumindest lassen das die Aussagen von Hansi Flick auf seiner vermutlich letzten Pressekonferenz als Assistenz-Coach Löws vermuten. Anschließend wechselt er beim DFB ins Amt des Sportdirektors und wird damit quasi Chef des Bundestrainers. Somit dürfte es auch in seinen Aufgabenbereich fallen, einen neuen zweiten Mann für Löw einzustellen.
Auf die entsprechende Frage, ob er sich schon Gedanken gemacht hätte, wer dieser neue Mann sein wird, antwortete Flick. „Jogi Löw wird sagen, wen er als Co-Trainer haben möchte. Es ist allein seine Entscheidung.“ Der Umkehrschluss lässt ziemlich klar die Vermutung zu, dass Löw auch nach der WM Bundestrainer bleiben wird.
Stimmung hat sich gedreht
Zwar hat der 54-Jährige ohnehin noch einen Vertrag bis 2016, doch zuletzt verdichteten sich die Anzeichen, dass er nach der WM 2014 unabhängig vom Ausgang des Endspiels sein Amt zur Verfügung stellen wird. Man nahm an, dass der Vertrag seinerzeit nur deshalb über das Ende der WM verlängert wurde, um während des Turniers keine Nachfolger-Diskussion wie 2010 in Südafrika aufkommen zu lassen. Offensichtlich sehen die Planungen beim DFB anders aus.
Mittlerweile hat sich auch die Stimmung längst wieder gedreht. Stand Löw nach dem Algerien-Spiel heftig in der Kritik, genießt er spätestens nach dem Jahrhundertspiel gegen Brasilien wieder großen Rückhalt bei der Fans in der Heimat. Bei den Spielern war er ohnehin stets anerkannt.
Kommt Tuchel?
Pure Spekulation, aber durchaus vorstellbar wäre folgendes Szenario. Löw erfüllt seinen Vertrag bis 2016 und hört nach der EM in Frankreich als Bundestrainer auf. Der derzeit vereinslose frühere Mainzer Trainer Thomas Tuchel wird zur neuen Saison Nachfolger von Flick als Assistenz-Coach und beerbt anschließend Löw als Bundestrainer.