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Arjen Robben & Co. schimpfen über Spiel um Platz 3 der WM 2014


Kleines Finale unnötig?
Robben & Co. schimpfen über Spiel um Platz 3

Von dpa
Aktualisiert am 10.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Arjen Robben hat keine Lust auf das Spiel um Platz 3.Vergrößern des Bildes
Arjen Robben hat keine Lust auf das Spiel um Platz 3. (Quelle: ap)

Die herzzerreißenden Tränen von Luka Robben konnte selbst sein Vater Arjen nicht stoppen. Nach der erneut titellosen WM-Enttäuschung versuchte der Superstar seine Frau Bernadien und den bitterlich weinenden Sohn auf der Tribüne zu trösten und wollte möglichst weit weg vom Weltturnier am Zuckerhut. "Der dritte Platz kann mir gestohlen bleiben", schimpfte der 30-Jährige nach dem Halbfinal-Scheitern beim 2:4 im Elfmeterkrimi gegen Argentinien.

Nun geht es für die Niederlande im Verliererduell mit Brasilien (am Samstag ab 21.45 Uhr im t-online.de Live-Ticker) nur um Bronze anstatt den ersehnten ersten WM-Pokal. "Allein der Titel zählt, das Spiel dürfen sie von mir aus echt abschaffen."

Wie schon im Finale vor vier Jahren, als Robben an Spaniens Keeper Iker Casillas gescheitert war, hatte der Bayern-Profi erneut die Entscheidung auf dem Fuß. Mit einem heroischen Tackling verhinderte Argentiniens Dauerantreiber Javier Mascherano jedoch kurz vor Ende der regulären Spielzeit das Traumfinale mit Deutschland. "Er war genau pünktlich mit seiner Grätsche", grämte sich Robben nach dem "Drama für Oranje" ("De Telegraaf").

"Das hat nichts mit meiner Auffassung von Sport zu tun"

Zu tief saß der Frust beim Team von Louis van Gaal, um an den WM-Showdown am Sonntag zu denken. In schneidendem Tonfall verurteilte der Trainer ebenfalls die anstehende Pflichtaufgabe gegen Brasilien. Es sei schlimm, "dass der Verlierer dieses Spiels am Ende mit zwei Niederlagen nacheinander aus einem eigentlich für ihn sehr erfolgreich verlaufenen Turnier gehen wird", plädierte er für einen zukünftigen Verzicht auf die Partie um den dritten Rang. "Das hat nichts mit meiner Auffassung von Sport zu tun."

Angesichts der niedrigen Erwartungen vor dem Turnier wäre aber selbst der Abgang als WM-Vierter als starkes Ergebnis zu werten. Umso weniger hart richteten die Verlierer über ihre Elfmeter-Fehlschützen Ron Vlaar und Wesley Sneijder. "Er war der beste Spieler auf dem Platz", sagte van Gaal über Innenverteidiger Vlaar. "Deshalb war ich mir auch sicher, dass er genug Selbstvertrauen hat für das Elfmeterschießen."

Einen weiteren Torwartcoup wie im Viertelfinale gegen Costa Rica, als der eingewechselte Tim Krul zwei Elfmeter hielt, verbaute sich der Coach mit drei Einwechslungen von Feldspielern selbst. Der blasse Stürmer Robin van Persie habe nicht mehr gekonnt, berichtete van Gaal. "Und ich hatte das Gefühl, dass (Klaas-Jan) Huntelaar das Tor macht." Doch erstmals bei dieser WM gelang dem 62-Jährigen kein spielentscheidender Glücksgriff: Stammtorhüter Jasper Cillessen war von ihm schon zuvor als schlechtester Elfmeterkiller im WM-Kader abqualifiziert worden und hielt keinen Schuss vom Punkt.

Neuer Anlauf bei der EM 2016

Dennoch betonten alle Niederländer wie Dirk Kuyt trotz des verpassten vierten WM-Finals den "Stolz" auf das Geleistete: "Wir haben wie Löwen verteidigt." Der 33-Jährige ist der Älteste aus der Mannschaft, die womöglich bei der EM 2016 in Frankreich mit diesem Kern noch einen weiteren Höhepunkt erreichen kann.

Das Angriffstrio um Robben, Sneijder und den im Halbfinale blassen Robin van Persie ist dann mit 32 Jahren noch nicht allzu weit vom Zenit entfernt, die zahlreichen Jungen wie Messi-Bewacher Jordy Clasie entwickeln erst ihre internationale Reife.

Die Zukunft konnte in der enttäuschenden Gegenwart aber nicht als Trost dienen. Möglicherweise werde man erst noch realisieren, "wie nah wir eigentlich dem Finale waren", bekannte Robben.

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