"54 74 90" Das etwas andere Magazin zur Fußball-WM
In knapp zwei Monaten startet in Brasilien die 20. Fußball-Weltmeisterschaft. Bis dahin können Fußballinteressierte die Wartezeit mit dem Magazin „54 74 90“ (7,50 Euro am Kiosk oder unter www.547490.de) überbrücken. Auf 132 Seiten erwarten den Leser Hintergrundberichte, Fotostrecken und ein ausführlicher, als "Angeberwissen" beworbener, Statistikteil.
Im Zentrum der Aufmachung steht der "Fußball-Weltmeister Deutschland" und seine Legenden, Mythen und Protagonisten. Dass sich dieses Magazin von den Standardheften abhebt, die zuhauf zur WM erscheinen, lässt schon das Cover vermuten. Denn von der Titelseite des in edler Mattoptik daherkommenden Magazins grüßen die Weltmeister Horst Eckel (1954), Bernd Hölzenbein (1974) und Guido Buchwald (1990).
Das Treffen der Weltmeister
In der fast 50 Seiten umfassenden Titelstory erzählen die drei Weltmeister von ihrem größten sportlichen Erfolg. Der Leser erfährt etwa, dass die Nationalspieler 1954 gar nicht so recht wussten, gegen wen sie da spielten. Denn an Videoanalysen der Gegner oder die Übertragung von internationalen Partien war damals nicht zu denken. Als Trainerlegende Sepp Herberger seinem Spieler Eckel kurz vor dem Finale mitteilte, dass er ihn auf Ungarns Schlüsselspieler Nándor Hidegkuti ansetzt, hatte der keine Ahnung was auf ihn zukam.
Hölzenbein erzählt natürlich von dem Schlüsselereignis im Finale der WM 1974. Nach einem frühen Rückstand gegen die Niederlande war er im Strafraum gefoult worden. Der verwandelte Elfmeter brachte Deutschland zurück ins Spiel. Trotz seiner knapp 20-jährigen Karriere und 160 Toren für die Frankfurter Eintracht, erinnern sich die Leute beim Namen Hölzenbein vor allem an diese Szene. Und an "das Kopfballtor im Sitzen für die Eintracht im Uefa-Pokal gegen Dinamo Bukarest."
Das Finale der WM 1990 war von dem Duell zwischen Buchwald und Diego Maradonna geprägt. Buchwald erzählt wie er dem argentinischen Superstar den Wind aus den Segeln nahm. Als Erfolgskonzept beschreibt er den von Bundestrainer Franz Beckenbauer gewährten Freiraum. Der hatte in Anbetracht des schönen italienischen Wetters gesagt: "Geht's ruhig raus." Und Buchwald ist sich sicher: "Es hat zu unserem Erfolg beigetragen, dass wir das Leben nebenher auch genossen haben."
Deutschland gibt niemals auf
Eine ganz besondere Hintergrundgeschichte wird der deutschen "Identität" gewidmet. Denn in knapp 20 WM-Spielen hat die deutsche Nationalmannschaft Rückstände umgebogen und 15 davon sogar in Siege verwandelt. Zuletzt im Spiel um Platz 3 bei der WM 2010 in Südafrika als aus dem 1:2-Rückstand gegen Uruguay noch ein 3:2-Sieg gemacht werden konnte.
Die besondere Mentalität der Deutschen hatte der große Fritz Walter in einem Interview einst so beschrieben: "Nie aufzugeben, immer bis zum Umfallen zu kämpfen - das hatten deutsche Mannschaften in diesen Endspielen ihren Gegnern voraus."
Die Idole der Idole
In einer Fotostrecke sprechen ehemalige Weltstars wie Lothar Matthäus und Franz Beckenbauer über ihre Idole. Außerdem wurden alle 45 noch lebenden deutschen Weltmeister zu ihren Vorbildern und dem WM-Tipp befragt.
Auch, wenn nicht jeder Auskunft geben wollte, fällt vor allem ein Name besonders häufig: Fritz Walter. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft von 1954 ist vielen, allen voran seinem Mannschaftskameraden Eckel, aufgrund seiner Persönlichkeit ein ewiges Vorbild.
"Angeberwissen" zum Abschluss
Abgerundet wird das Magazin von einem ausführlichen Statistikteil. Neben dem Standard-Wissen über alle deutschen Spieler, Trainer und WM-Partien, hat die Redaktion viel Wert auf ungewöhnliche Zusatzinformationen gelegt, die selbst ausgewiesenen WM-Experten bislang unbekannt gewesen sein dürften.
Es wird beispielsweise die Zimmerbelegung bei allen drei Weltmeistertiteln aufgeführt und man erfährt, dass sich 1954 in der Schweiz Helmut Rahn und Fritz Walter ein Zimmer geteilt haben. Bei dem WM-Titel 1974 in Deutschland war der Kaiser Franz Beckenbauer mit dem Bomber der Nation Gerd Müller auf einem Zimmer. Und 1990 in Italien durften Spieler wie Olaf Thon, Klaus Augenthaler oder Karlheinz Riedle sogar Einzelzimmer nehmen.