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Frauen-WM: So viel verdienen die DFB-Stars als Influencer mit Social Media


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Trotz frühem WM-Aus
Was die DFB-Frauen neben dem Platz noch verdienen


05.08.2023Lesedauer: 1 Min.
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Lena Oberdorf, Melanie Leupolz, Alexandra Popp (v.l.): Experte erklärt, warum sie trotz Niederlage gewonnen haben. (Quelle: t-online)

Den WM-Pokal können die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen nicht mehr holen – doch ein anderer Gewinn dürfte einige von ihnen freuen.

Bereits in der Vorrunde ist das DFB-Team bei der Fußballweltmeisterschaft in Australien und Neuseeland ausgeschieden. Das war's mit dem Traum vom großen Turniererfolg. Doch eine Sache könnte für die Spielerinnen tröstlich sein.

Denn nicht nur mit ihrer Leistung auf dem Platz verdienen die Frauen ihr Geld – viele von ihnen haben neben der Fußballkarriere noch andere Jobs. Einer beliebten Nebentätigkeit gehen auch Stars wie Melanie Leupolz, Alexandra Popp und Lena Oberdorf nach.

In Kooperation mit Unternehmen verdienen die Frauen im Netz eine Menge Geld. Was genau die Spielerinnen damit umsetzen können, erklärt Social-Media-Experte Hendrik Unger im t-online-Interview.

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Das WM-Aus der deutschen Fußballerinnen sorgte für große Enttäuschung im Team. Das zeigen die Sportlerinnen auch auf Instagram.

"Enttäuscht. Das wird eine Weile weh tun”, schreibt Lena Oberdorf zu diesem Bild.

“Das war’s”, kommentiert Melanie Leupolz das Aus in ihrer Instagram-Story.

Und was auf den ersten Blick nur Bilder sind, ist in Wahrheit ein großes Geschäft für die DFB-Frauen. Denn ihre Präsenz in den sozialen Netzwerken beschert einigen von ihnen ein richtig gutes Nebeneinkommen.

Hendrik Unger ist Inhaber einer Werbeagentur in Köln und kennt sich aus mit dem Geldverdienen durch soziale Medien. Vor der t-online-Kamera erklärt er, warum die DFB-Frauen zwar nicht den WM-Pokal, dafür aber etwas ganz anderes gewonnen haben.

"Reichweite haben die Frauen alle gewonnen, weil sie wieder präsent waren. Sie waren im Fernsehen, es wurde berichtet und Leute sind auf sie aufmerksam geworden und haben letztlich auch ihren Social Media Kanälen mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Das ist natürlich ein Zugewinn."

Und diesen Zugewinn spüren vor allem die fünf Top-Influencerinnen des WM-Kaders:
Lena Oberdorf ist die Spielerin mit der größten Reichweite auf Instagram: Fast 300.000 Menschen folgen ihrem Profil. Vor dem WM-Start waren es noch mehr als 30.000 weniger.
Auf Platz zwei liegt Melanie Leupolz mit inzwischen 277.000 Followern.
Jule Brand folgt mit mehr als 260.000, Sara Däbritz liegt mit etwa 230.000 knapp dahinter. Kapitänin Alexandra Popp hat während der kurzen WM-Teilnahme in Sachen Follower die 200.000er-Marke geknackt.

Alle Fünf haben durch das Sportevent also einen echten Instagram-Push erlebt. Das dürfte sich auf ihren Konten bemerkbar machen. Wie, erklärt der Social-Media-Experte.

"Die Reichweite ist die klare Währung und die wird auch übersetzt. Das heißt, wenn ich sage, ich möchte 1000 Leute erreichen als Werbetreibender, als Sponsor, dann sage ich, 1000 Leute sind vielleicht so zwischen 4 und 10 Euro wert. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass eine Lena Oberdorf, die 300.000 Follower hat, das postet, was dann vielleicht 100.000 Follower von ihr sehen an dem Tag, dann hat sie vielleicht 2.000 € mit diesem Post verdient. Aber wenn wir mal in die Praxis schauen, ist es oft so, dass ein Sponsoring gleich über mehrere Posts geht oder ein Paketpreis gemacht wird. Das ist natürlich nochmal mehr, weil man dann sagt: okay, du hast jetzt über die nächsten Wochen drei, vier Posts gemacht und nochmal zwei Stories. Und dann ist man natürlich bei einem Paketpreis im fünfstelligen Bereich."

Kein schlechtes Nebeneinkommen also.
Bei den DFB-Männern dürften diese Zahlen übrigens noch deutlich höher liegen, in Anbetracht der Millionen-Reichweiten von einigen Nationalspielern.

"Die Frauen sind natürlich jetzt in der Sportart Fußball weniger beliebt als die Männer. Das ist einfach so und das spiegelt sich auch zum Teil in den Social Media Kanälen wider. Genau wie bei den Männern sind manche Spielerfrauen beliebter als andere. Aber überall ist natürlich das Interesse für den Sport geringer und deswegen natürlich auch für die Spielerinnen. Ja, in dem Fall, was sich dann in den Followerzahlen zum Beispiel ausdrückt."

Besonders wichtig deshalb für die Sportlerinnen: Dass sie sich während Großereignissen wie der WM von ihrer besten Seite präsentieren.

"Wenn so ein Fußballspiel stattfindet, steht man ja auch wie auf einer Bühne. Man ist im Mittelpunkt, man ist sichtbar. Und diese große Chance, die Social Media bietet, setzt voraus, dass man sich transparent zeigt, eben auf dieser Bühne. Und wenn man dann irgendwelche Fehler macht oder sich unbeliebt macht bei den Fans, durch eine Aktion auf dem Spielfeld zum Beispiel, die unsauber ist, dann kann es auch ganz schnell wieder nach hinten losgehen, sich in einen Shitstorm verwandeln. Und dann springen die Follower natürlich auch ab."

Das WM-Aus ist für die Influencer-Karriere der Frauen also nicht schädlich, ganz im Gegenteil: Sie könnten es sich zunutze machen.

"Social Media Kanäle leben von Authentischem. Und wenn ich ein Leben begleiten kann oder auch nur Einblicke bekomme, zum Beispiel im Kleiderschrank einer Person oder "Was isst die Person zum Frühstück”, dann ist das für Fans und Follower total toll. Und selbst in so einer Leidensgeschichte quasi – "Ich habe jetzt verloren", "Wir sind ausgeschieden” – selbst die Einblicke in die Gefühlswelt zu bekommen, das begeistert natürlich die Leute und auch so kann man da einen Gewinn rausziehen, zu sagen, ich berichte einfach, natürlich mache Storytelling – das liegt in der Natur der Sache bei Instagram und erzähle von den Auf und Abs meiner Karriere."

Vermutlich wäre den deutschen Nationalspielerinnen der WM-Pokal lieber gewesen als eine gute Story im Netz. Aber vielleicht ist es immerhin ein schwacher Trost, dass sie sich zumindest dort zu den Gewinnerinnen zählen können.

Die Einschätzung des Experten und warum das frühe WM-Aus der Instagram-Karriere der Frauen jetzt einen Auftrieb geben kann, erfahren Sie hier oder oben im Video.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Hendrik Unger vom 04.08.2023
  • Profile von Instagram
  • Fotomaterial von Imago Images
  • Videomaterial der dpa
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