Vorschrift für WM-Siegesfeiern Messis Umhang ein Verstoß gegen Fifa-Regeln?
Der arabische Umhang, der Weltmeister Lionel Messi umgelegt wurde, könnte ein Verstoß gegen Fifa-Regeln darstellen. Denn die sagen klar, was bei der Pokalübergabe getragen werden darf.
Der schwarze Umhang, den der katarische Emir Argentiniens Stürmerstar Lionel Messi vor der Siegerehrung umlegte, könnte ein Verstoß gegen die Regeln der Fifa gewesen sein. Denn in den Dokumenten des Weltfußballverbandes ist genau aufgeschrieben, was bei einer Siegesfeier getragen werden darf.
In den offiziellen seit Juni 2022 geltenden offiziellen Ausrüstungsregeln heißt es im Abschnitt 27.2: "Bei Fifa-Endrunden darf festliche Kleidung auf dem Spielfeld nur getragen werden, nachdem die folgenden offiziellen Fifa-Aktivitäten stattgefunden haben (bei denen das Team die Trikots tragen muss, die es während des betreffenden Spiels getragen hat)". Zu diesen sanktionierten Aktivitäten zählen die Trophäenübergabe, offizielle Fifa-Fotos und offizielle Medienauftritte. Den Umhang könnte man als Siegerkleidung verstehen, so wie T-Shirts mit einem Aufdruck.
Emir Tamim bin Hamad al-Thani hatte aber Messi den sogenannten Bischt, normalerweise eine Ehrerbietung im arabischen Raum, noch vor der Pokalübergabe umgehängt. Und: Fifa-Chef Gianni Infantino stand daneben und hatte offenbar keine Einwände, half ihm sogar beim Anziehen.
Deutliche Kritik von Schweinsteiger
Wegen dieses Vorfalls hatte es schon kurz nach der Siegesfeier Kritik gehagelt, weil dadurch das argentinische Nationaltrikot von Messi verdeckt wurde. "Da nimmt man dem Spieler einen ganz großen Moment", sagte Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger in der ARD. In den sozialen Medien reichten die Reaktionen bis hin zur lautstarken Empörung. "In gewisser Weise ist es beschämend, dass sie Messi in seinem argentinischen Trikot verdeckt haben", sagte der englische Ex-Profi Gary Lineker beim Sender BBC.
Unklar ist, ob der Regelverstoß Konsequenzen haben wird. Zunächst müsste dieser bei der Fifa angezeigt werden. Angesichts der guten Beziehungen zwischen Katar und dem Fußballverband sowie dessen Chef Infantino sind weitere Ermittlungen und eine Strafe unwahrscheinlich.
- digitalhub.fifa.com: "Equipment Regulations" (englisch)
- Nachrichtenagentur dpa