Jubel überschattet Siegesfeier in Argentinien: Fan stirbt, Kind liegt im Koma
Es wurde ein Fest mit Folgen: Bei der Parade des argentinischen Weltmeisterteams in Buenos Aires ist ein Mann ums Leben gekommen. Auch ein Kind wurde schwer verletzt.
Die Feierlichkeiten zu Argentiniens Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft sind von dem Tod eines 24-jährigen Fans überschattet worden. Das bestätigte das Gesundheitsministerium von Buenos Aires der argentinischen Nachrichtenagentur "Télam".
Der Mann war bereits am Montagmorgen, also einen Tag vor der großen Parade mit den Spielern, leblos im dritten Stock eines Parkhauses gefunden worden. Nach Angaben der Polizei, sei er auf das Dach geklettert, um den Sieg der Argentinier bei der WM in Katar zu feiern. Dabei sei eine Metallplatte gebrochen und der Mann in die Tiefe gestürzt. Die Familie behauptet hingegen, der 24-Jährige sei durch ein Loch gefallen, das nur mit einer Plastiktüte bedeckt gewesen sei.
Marmorteil trifft Kind
Auch während der Parade am Dienstag, bei der die Mannschaft um Superstar Lionel Messi in einem offenen Doppeldeckerbus von rund fünf Millionen Menschen auf den Straßen von Buenos Aires bejubelt wurde, kam es zu einem Zwischenfall. Medienberichten zufolge soll ein fünfjähriger Junge im Koma liegen und um sein Leben kämpfen. Wie die argentinische Tageszeitung "La Nacion" berichtet, hatte der Junge mit seinen Eltern auf der Plaza San Martin den Triumph gefeiert, als sich ein Stück Marmor aus einem Denkmal löste und ihn traf. Er soll sich zurzeit auf der Intensivstation befinden.
Die Parade der Mannschaft, bei der es sich nach Angaben von "La Nacion" um die "größte Volksmobilisierung, die jemals in Argentinien verzeichnet wurde" gehandelt haben soll, musste am Dienstagabend aufgrund von Sicherheitsbedenken abgebrochen werden. Der Bus mit den Spielern war mehrere Stunden lang auf den überfüllten Straßen von Buenos Aires kaum vorangekommen. Einige Fans hatten zudem versucht, von einer Brücke auf den Bus aufzuspringen. Dabei war einer von ihnen auf die Straße gestürzt, kam aber wohl glimpflich davon.
Parade abgebrochen
Die Spieler wurden anschließend umgeleitet und von der Kadettenschule der Bundespolizei in Villa Lugano mit Hubschraubern ausgeflogen. Dabei überquerten sie die Menge in den Straßen teilweise nochmal. Insgesamt soll es nach Angaben der Behörden zu 31 Verletzten, meist durch Stürze und Schnittwunden, gekommen sein. Bei der endgültigen Räumung der Straßen kamen wohl weitere hinzu.
Ebenfalls zur Bilanz der Feierlichkeiten zählen Straßenkämpfe mit der Polizei inklusive acht verletzter Polizisten und Feuerwehrleute sowie 14 Festnahmen. Zudem veröffentlichte die Polizei Überwachungsvideos von Plünderungen.
Am Sicherheitskonzept der Parade hatte es im Anschluss vom Verband deutliche Kritik gegeben. Verbands-Boss Chiqui Tapia zeigte sich enttäuscht über den Abbruch und schrieb auf Twitter: "Sie lassen uns nicht all die Leute begrüßen, die beim Obelisken waren. Dieselben Sicherheitsbehörden, die uns eskortiert haben, erlauben uns nicht, weiterzugehen. Eine Schande!"