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Fußball-WM 2022: Wird Julian Alvarez für Argentinien zum Messi-Nachfolger?


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Vom Fan zum Sturmpartner
Er will Messi beerben


18.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Julian Alvarez: Er reift im Rücken von Lionel Messi.Vergrößern des Bildes
Julian Alvarez: Er reift im Rücken von Lionel Messi. (Quelle: IMAGO/JUANJO MARTIN)
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Lionel Messi steht vor seinem letzten Spiel für die argentinische Nationalmannschaft. Sein Nachfolger hockt bereits in den Startlöchern.

Wenn Argentinien bei der Fußball-WM 2022 spielt, dreht sich alles um einen Mann: Lionel Messi. Die argentinischen Fans huldigen ihrem Idol, die TV-Bilder zeigen den Superstar pausenlos in Nahaufnahme und die Kommentatoren loben fast jede Aktion. Bei seiner letzten Endrunde spielt er das wohl beste Turnier seines Lebens.

Doch in seinem Schatten reift ein anderer Star, über den längst nicht so viel gesprochen wird: Julian Alvarez.

Kaum ein Vorbeikommen an Erling Haaland

Der 22-Jährige wechselte in der Sommerpause vom argentinischen Spitzenklub River Plate zu Pep Guardiolas Manchester City. Dort konnte er sich bisher nicht durchsetzen. Der Grund: Die Hauptrolle im Angriff ist für Wunderstürmer Erling Haaland reserviert. Zwar kam Alvarez in der Premier League in 12 der bisherigen 14 Partien zum Einsatz, stand dabei aber erst insgesamt 356 Minuten auf dem Platz und nur drei Mal in der Startelf. Anders in der Champions League: Dort spielte er in jedem Spiel – und traf in den sechs Duellen zwei Mal.

Auch bei der Weltmeisterschaft in Katar sammelte Alvarez in jedem Spiel Einsatzminuten. Der Youngster wurde im Laufe des Turniers immer wichtiger für die "Albiceleste". Zum Auftakt gegen Saudi-Arabien (1:2) und Mexiko (2:0) saß er beim Anpfiff noch auf der Ersatzbank. Seit dem dritten Gruppenspiel gegen Polen (2:0) stand er dann jedoch immer in der Startelf. Seine bisher beste Leistung: beim 3:0 im Halbfinale gegen Kroatien. Der City-Star stellte die Weichen auf Sieg, als er in der 33. Spielminute gegen Kroatiens Torwart Dominik Livakovic den Elfmeter herausholte, den Messi anschließend zum wichtigen 1:0 ins Tor drosch.

Das 2:0 erzielte Alvarez dann selbst. Er schnappte sich den Ball kurz vor der Mittellinie, stürmte in die gegnerische Hälfte, setzte sich gegen die kroatischen Verteidiger Josip Juranovic und Borna Sosa durch – und schob den Ball eiskalt an Livakovic vorbei. Keine Frage: Zu dem Tor gehörte auch eine große Portion Glück. Was aber zu sehen war: Alvarez hatte das Durchsetzungsvermögen und den unbedingten Willen, den Treffer zu erzielen.

Beim dritten Treffer ließ Messi Kroatiens Innenverteidiger Josko Gvardiol in Weltklassemanier stehen, spielte in den Rückraum – und da stand goldrichtig: Alvarez. Der 22-Jährige schnürte im Halbfinale einen Doppelpack, steht vor dem Endspiel schon bei vier Treffern. Ganz nebenbei ist er der jüngste Doppelpacker der WM-Geschichte in einem Finale oder Halbfinale seit Pelé 1958. Nach dem Spiel sagte Messi angesprochen auf seinen Sturmkollegen: "Julian war herausragend, er ist gerannt, hat sich gegen alle in den Kampf gestürzt."

Alvarez stürmt mit seinem großen Idol – und hat ihm eine Sache voraus

Trotz dieses Lobs, das Alvarez besonders gut gefallen haben dürfte, konzentrierten sich die Medien nach dem Halbfinalerfolg gegen Kroatien vor allem nur auf einen: Messi, den Volkshelden Argentiniens. "Messi! Einfach nur magisch", titelte "Sport1"; die britische Zeitung "Daily Mail" schrieb: "Lionel Messi dreht die Zeit zurück und schickt Argentinien ins WM-Finale."

Dem Verhältnis zwischen Alvarez und dem Kapitän der "Albiceleste" dürfte das jedoch nicht geschadet haben. Denn Messi ist das große Vorbild des Jungstars. Als der junge Julian mit elf Jahren ein Probetraining in Spanien absolvierte, passte er Messi ab, um sich ein Foto mit seinem Idol zu sichern. Zehn Jahre später stürmen sie nun gemeinsam Argentiniens dritten WM-Titel entgegen.

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Eines hat Alvarez Messi übrigens bereits mit Anfang 20 voraus: Im vergangenen Jahr gewann er mit Argentinien die Copa America. Die hat Messi zwar auch gewonnen, er musste aber mit dem ersten großen Titel für Argentinien warten, bis er 34 Jahre alt war. Alvarez schaffte das mit 21. Am Sonntag (16 Uhr im t-online-Liveticker) im Finale wird er alles daran legen, im ersten Versuch auch schon die Weltmeisterschaft zu gewinnen.

Doch eines steht schon vor dem Spiel fest: Selbst wenn Alvarez gegen Frankreich das entscheidende Tor erzielt, wird danach wohl wieder in erster Linie über Lionel Messi gesprochen. Denn der Superstar hätte seine Karriere mit dem WM-Titel vergoldet. In den nächsten Jahren wird es aber ruhiger werden um die argentinische Nationalmannschaft und Messi. Denn der Paris-Star wird nach dem Finale seine Nationalmannschaftskarriere beenden. Dann könnte Alvarez die große Bühne gehören.

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