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WM 2022 | Béla Réthy nach letztem Spiel: "Das kann ich jetzt offen sagen"


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Réthy über den Tag danach
"Das kann ich jetzt ganz offen sagen"

  • Noah Platschko
InterviewVon Noah Platschko, Doha

Aktualisiert am 15.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Béla RéthyVergrößern des Bildes
Beendete seine Karriere als Sportkommentator: Béla Réthy. (Quelle: Robert Michael/dpa/dpa)

Jetzt ist Schluss: Mit dem Spiel Frankreich gegen Marokko endete die Karriere von Béla Réthy. t-online hat mit ihm am Tag danach gesprochen.

Um 10.45 Uhr Ortszeit wachte Béla Réthy auf. Es war seine längste Nacht in Doha – und das, obwohl er erst nach 4 Uhr ins Bett kam. Die Partie zwischen Frankreich und Marokko bei der WM war das letzte Spiel, das Béla Réthy für das ZDF kommentierte.

  • Béla Réthy: Ihm reicht ein Pizzakarton

Zum Frühstück gab's das Übliche: Spiegeleier mit Rösti und Orangensaft – und die Gedanken an die große Freiheit. t-online hat mit dem Kommentator am Tag nach seinem letzten Spiel gesprochen.

Béla Réthy über ...

… seine Gefühle am Tag danach: "Ich bin etwas unausgeschlafen. 40 Jahre, 10 Weltmeisterschaften, 5 Kontinente: Das ist ein großer Atlas auf dem Rücken, den muss man erst mal absatteln. Die ganzen Nachrichten, der lange Tag mit Morgenmagazin und Spielvorbereitung am Mittwoch, das hält einen ja schon am Leben. Gegen 4 Uhr morgens bin ich dann zu Bett gegangen. Aber mir geht's sehr gut, ich fühle mich frei."

… den Pfefferminztee nach Spielende: "Den gab's, aber in Bierform."

… das spontane Ständchen von Per Mertesacker im ZDF: "Das war eine Idee von Per, ich fand das sehr bewegend. Per ist eigentlich ein ernster Mensch, aber auf einmal geht er so aus sich raus. Für mich war die ganze Situation überraschend. Ich hatte mich ja eigentlich verabschiedet und wollte eine rauchen gehen, aber dann kam ich noch mal dran. Dazu dieser liebevoll gemachte Film von Nils Kaben. Dieser 14. Dezember 2022, mit 66. Geburtstag inklusive, der geht schon in die Annalen ein."

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… den Moment, als die Kamera endgültig ausging: "Ich musste erst mal aus dem Stadion raus: Treppen runter, an fünf Ordnern vorbei, ausgescannt, einen Umweg zum Parkplatz, der übliche Wahnsinn. Heute Morgen kamen dann die ersten Gefühle, die waren aber geprägt von Gelassenheit und Freiheit. Die Notizen des letzten Spiels hebe ich mir auf, die kommen in einen Rahmen."

… das Spiel Frankreich gegen Marokko: "Ich fand es spannender als das erste Halbfinale zwischen Argentinien und Kroatien. Das 2:0 von Kolo Muani hat mich persönlich sehr gefreut, da ich privat, und das kann ich jetzt ganz offen sagen, Fan von Eintracht Frankfurt bin (lacht). Als Rentner muss ich nicht mehr neutral sein. Marokko hat dann noch mal alles versucht, aber am Ende war alles in Ordnung. Das Spiel hat mir noch mal großen Spaß bereitet."

… seinen Finaltipp: "Subjektiv und unjournalistisch würde ich es Argentinien und Messi von Herzen gönnen. Objektiv glaube ich, dass Frankreich besser ist. Aber solch ein grandioser Fußballer, der jetzt bei seiner fünften WM ist, der soll den WM-Titel holen. Frankreich durfte ja vor vier Jahren schon. Nein, ich will einen Messi-Titel haben."

… die kommenden Tage: "In der Nacht von Freitag auf Samstag geht’'s zurück nach Deutschland. Das Finale schaue ich mir dann schön entspannt zu Hause an, mit meiner Tochter Laura, meinem Sohn Paul und meinem Enkel Jonathan. Da werden die Füße hochgelegt. Ich freue mich darauf, Toms Stimme (Tom Bartels, Anm. d. Red.) zu hören und wünsche ihm ein schönes Endspiel."

Verwendete Quellen
  • Persönliches Gespräch mit Béla Réthy
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