WM-Halbfinale Angst vor Randale: Frankreich mobilisiert 10.000 Polizisten
Bereits mehrfach kam es nach Spielen der marokkanischen Nationalmannschaft bei der WM zu Ausschreitungen. Jetzt bereitet sich Frankreich auf weitere Unruhen vor.
Frankreich mobilisiert für das WM-Halbfinale gegen Marokko 10.000 Polizeibeamte. Die Hälfte davon soll im Großraum Paris eingesetzt werden, kündigte Innenminister Gérald Darmanin an. Die Prachtstraße Champs Élysées, auf der zuvor schon Tausende Fans das Weiterkommen beider Mannschaften gefeiert hatten, solle frei zugänglich sein.
Grundsätzlich gehe es darum, dass alle Menschen feiern könnten, erklärte er. Hauptaugenmerk der Polizei sei die Sicherheit, auch angesichts terroristischer Gefahren, außerdem stehe vielerorts im Land ein Wintereinbruch bevor. Beschränkungen könne es in Paris bei der Zufahrt von der Stadtautobahn in die Innenstadt geben. Genauso werde mit den Verkehrsbetrieben geschaut, dass Menschenmassen in der Hauptstadt kanalisiert würden, etwa indem einzelne Haltestellen geschlossen würden.
Viel Randale bei den vorherigen Spielen
Nach den vorherigen WM-Spielen Marokkos hatte es bereits zahlreiche Ausschreitungen gegeben. Mehrfach war es in Brüssel zu Krawallen gekommen, unter anderem nach dem 2:0 gegen Belgien in der Gruppenphase, dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Spanien und dem 1:0 im Viertelfinale gegen Portugal. Dabei kam es zu Sachbeschädigungen, dem Abbrennen von Gegenständen sowie dem Zünden von Pyrotechnik und zu Steinwürfen. Auch Beamte wurden angegriffen.
In Mailand soll zudem ein Nordafrikaner abgestochen worden sein. Im Großraum Paris wurden mehr als 100 Menschen festgenommen, weil es durch gewaltbereite Fans unter anderem zu Sachbeschädigungen und Gewalt gegen Ordnungskräfte kam. Auch in Belgien kam es zu mehr als 60 Festnahmen nach dem Einzug von Marokko ins WM-Halbfinale.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa